Willkommen, Gast. Bitte loggen sie sich ein oder registrieren sie sich.
News: Wenn im April die Maikaefer fliegen, bleiben die meisten im Schmutze liegen
Willkommen, Gast. Bitte loggen sie sich ein oder registrieren sie sich.
19. April 2024, 07:08:14
Erweiterte Suche  
News: Wenn im April die Maikaefer fliegen, bleiben die meisten im Schmutze liegen

Neuigkeiten:

|22|6|Man kann auf seinem Standpunkt stehen, aber man sollte nicht darauf sitzen.  (Erich Kästner)

Seiten: [1] 2 3 4   nach unten

Autor Thema: (Reifen) Kompost ins Pflanzloch geben?  (Gelesen 16791 mal)

Treasure-Jo

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 9526
  • Klimazone 8a (100 m ü.NN)
(Reifen) Kompost ins Pflanzloch geben?
« am: 11. März 2010, 11:30:12 »

Da streiten sich die Geister bei der Pflanzung von Gehölzen immer wieder:

Die einen sagen, Kompost (auch reifen?) auf keinen Fall untergraben oder mit in das Pflanzloch geben, die anderen sagen, unbedingt reichlich Kompost in das Pflanzloch mit einmischen:
Was denn nun? Erfahrungen, Meinungen, wissenschaftliche Erkenntnisse?

Gibt es unterschiede bei div. Gehölzen?

Danke.
Gespeichert
Liebe Grüße

Jo

Günther

  • Gast
Re:(Reifen) Kompost ins Pflanzloch geben?
« Antwort #1 am: 11. März 2010, 11:38:51 »

Und beide Gruppen sagen: Das hamma schon immer so gemacht.
Kompost ist auch nicht gleich Kompost. Bei vollreifem, ausreichend abgelagertem Kompost hätt ich wenig Bedenken, bei zu früh genommenem schon. Vorsichtige mischen ihn ein bißchen mit der lokalen Erde....
Gespeichert

Danilo

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 6735
  • Convolvulo-Agropyrion, Barnim|6b & Bergstraße|7b
    • Gartenbilder
Re:(Reifen) Kompost ins Pflanzloch geben?
« Antwort #2 am: 11. März 2010, 11:41:27 »

Das Standardgegenargument ist ja, daß Untergraben zum einen nicht der natürlichen Bodenschichtung entspricht, also à priori da irgendwas nicht stimmen kann ;), und daß zu tief liegende organische Anteile schlecht verrotten könnten. Ich habe das bisher nicht hinterfragt, leuchtet mir aber spätestens, wenn ich meinen schweren Lehmboden auf den leichten Kompost schichte, auch irgendwie ein.

Ich hab mit Untergraben schlechte Erfahrungen gemacht - keine Ausfälle, aber doch Anwachsschwierigkeiten bei eigentlich robusten Gehölzen. Empflindliche Kandidaten könnten vermutlich sofort streiken, insofern gibts es sicher Unterschiede zwischen verschiedenen Gehölzen. Ich jedenfalls laß es bleiben und gebe göchstens eine dünne Schicht oben drauf.
Gespeichert

Staudo

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 35305
    • mein Park
Re:(Reifen) Kompost ins Pflanzloch geben?
« Antwort #3 am: 11. März 2010, 11:45:10 »

Da gehen die Ansichten in der Tat weit auseinander. Manche schwören darauf, dass „fremder“ Boden die Pflanzen störe und dass es bei Komposterde im Pflanzloch zu einem Blumentopfeffekt käme und die Wurzeln sich nicht ins weniger nahrhafte Umland begeben würden.

Wenn ich Bäume pflanze, und das mache ich seit fast 20 Jahren, gebe ich sehr reichlich nahrhaften (Torf-)Kompost ins Pflanzloch. Bei Herbstpflanzung habe ich selbst in der offenen Landschaft teilweise nur ein einziges Mal im Mai gegossen und die Bäume sind hervorragend angewachsen. Kompost kann einfach viel mehr Wasser speichern als unser anstehender Sand. Außerdem liefert Kompost Nahrung und zum Wurzelwachstum braucht ein Baum reichlich Nährstoffe. Ich habe noch keine negativen Erfahrungen mit Kompost im Pflanzloch gemacht, im Gegenteil.
Gespeichert
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck

fars

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 14823
  • Ich liebe dieses Forum!
Re:(Reifen) Kompost ins Pflanzloch geben?
« Antwort #4 am: 11. März 2010, 11:47:52 »

Ich bin für wenig Kompost, den man gut mit der ausgehobenen Erde vermischt, die man dann ins Pflanzloch zurückschüttet.
Danach eine dünne Lage Kompost auf die Wurzelscheibe geben.
Gespeichert

Paulownia

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 3842
Re:(Reifen) Kompost ins Pflanzloch geben?
« Antwort #5 am: 11. März 2010, 11:55:39 »

Nur reifer Kompost und den auf alle Fälle mit dem vorhandenen Boden mischen.
Halbreifer Kompost ohne mit dem Boden zu mischen, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche, das Dir die Pflanze vertrocknet.

Ich hatte im Herbst eine größere Pflanzaktion mit Pyracantha. Die waren in reinem Kompost getopft. Da half kein gießen, weil der boden nichts aufnahm. Jede Pflanze mußte ich einzeln tauchen und den Kompost von den Wurzeln grob entfernen.

Ich habe es lieber, wenn das Wurzelwachstum gefördert wird und das geschieht meiner Meinung nicht wenn ich im neuen Pflanzloch von vornheirein gleich alles biete.
Gespeichert
LG Margrit
"Willst du wertvolle Dinge sehen, so brauchst du nur dorthin zu blicken, wohin die grosse Menge nicht sieht" (Laotse)

Treasure-Jo

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 9526
  • Klimazone 8a (100 m ü.NN)
Re:(Reifen) Kompost ins Pflanzloch geben?
« Antwort #6 am: 11. März 2010, 12:06:52 »

..Wenn ich Bäume pflanze, und das mache ich seit fast 20 Jahren, gebe ich sehr reichlich nahrhaften (Torf-)Kompost ins Pflanzloch. Bei Herbstpflanzung habe ich selbst in der offenen Landschaft teilweise nur ein einziges Mal im Mai gegossen und die Bäume sind hervorragend angewachsen. Kompost kann einfach viel mehr Wasser speichern als unser anstehender Sand. Außerdem liefert Kompost Nahrung und zum Wurzelwachstum braucht ein Baum reichlich Nährstoffe. Ich habe noch keine negativen Erfahrungen mit Kompost im Pflanzloch gemacht, im Gegenteil.

....ich glaube, dass die unterschiedlichen Auffasssungen, pro und contra Kompost, zum Teil (nicht nur!) auf nicht genauer Begriffsdefinition basieren:

Der Begriff "Kompost" wird nicht selten für zwei völlig unterschiedliche Substrate verwendet:

1. Kompost = (Kompost-)Torf = Torf

Selbst der Begriff Komposttorf ist nicht immer exakt definiert: Es gibt zum einen reine Torfsubstrate (enthält nahezu keine bakteriell abbaubare organische Bestandteile). Diese Torfsubstrate werden mit mineralischen Nährstoffen zum "Komposttorf" aufgewertet. Zum anderen gibt es wohl auch Mischungen von klassischem Kompost (aus kompostiertem pflanzlichen Material) und Torf. Diese Mischungen werden offenbar erfolgreich in der Staudenanzucht verwendet. Kompost in der Staudenanzucht

2. Kompost = kompostiertes, verottetes org. (pflanzliches) Material
Ein wesentlicher Unterschied von (Kompost-)Torf ohne abbaubare org. Betsandteile zu "echtem" Kompost:

Die org. Bestandteile im Kompost können durch Bakterien unter Sauerstoffverbrauch abbgebaut werden, und das kann zum Sauerstoffmangel im Boden führen; oder es bilden sich durch anaerobe Prozesse ("Faulprozesse") Stoffe, die den Pflanzen nicht schmecken.

Es ist nicht so einfach....?! ???
« Letzte Änderung: 11. März 2010, 12:10:30 von Treasure-Jo »
Gespeichert
Liebe Grüße

Jo

Treasure-Jo

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 9526
  • Klimazone 8a (100 m ü.NN)
Re:(Reifen) Kompost ins Pflanzloch geben?
« Antwort #7 am: 11. März 2010, 12:09:16 »

Nur reifer Kompost und den auf alle Fälle mit dem vorhandenen Boden mischen.
Halbreifer Kompost ohne mit dem Boden zu mischen, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche, das Dir die Pflanze vertrocknet.

Ich hatte im Herbst eine größere Pflanzaktion mit Pyracantha. Die waren in reinem Kompost getopft. Da half kein gießen, weil der boden nichts aufnahm. Jede Pflanze mußte ich einzeln tauchen und den Kompost von den Wurzeln grob entfernen.

Ich habe es lieber, wenn das Wurzelwachstum gefördert wird und das geschieht meiner Meinung nicht wenn ich im neuen Pflanzloch von vornheirein gleich alles biete.


...ich glaube, das Substrat war kein Kompost (im engeren Sinne), sondern Torfsubstrat, was meinst Du?
Gespeichert
Liebe Grüße

Jo

fars

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 14823
  • Ich liebe dieses Forum!
Re:(Reifen) Kompost ins Pflanzloch geben?
« Antwort #8 am: 11. März 2010, 12:11:30 »

Es kommt halt sehr auf die Bodenstruktur an.
Bei mir herrscht schwerer lehm-/tonhaltiger Boden vor. Da ich nie genügend groben Sand zur Verfügung habe, bevorzuge ich halbgaren, groben Kompost. Solange man diesen nicht tiefer als 30 cm untergräbt (reicht bei den meisten Sträuchern und Baum-Babies) kann man ein anaerobe Situation ausschließen.
Gespeichert

marcir

  • Gast
Re:(Reifen) Kompost ins Pflanzloch geben?
« Antwort #9 am: 11. März 2010, 12:15:42 »

Ich mische auch reifen Kompost ins Pflanzloch, zusammen mit Lehm- und Gartenerde - Humus.
Denn von dort wo die Gehölze herkommen, bringen sie ja auch irgendeine andere Erde an den Wurzeln mit.
Also eine Eingewöhnungs- und Anpassungsphase gibt es auf jeden Fall.

Zuunterst kommt etwas Grasnarbe umgekehrt, darauf Hornspäne, dann die Erdmischung, danach das Gehölz. Etwas Kompost oben drauf, zudem decke ich es zum Schluss mit einer 2 bis 3 cm Mulchschicht ab.
Ich rechne meistens mit einer Einwachszeit bis zu drei Jahren. Klar einige starten auch etwas früher durch.

Anmerkung:
Für mich war eigentlich klar, mit Kompost (reifen) meinte ich eigentlich Verrottetes das zu "schöner" Erde wurde.
(Torf verwende ich eigentlich gar nicht).
« Letzte Änderung: 11. März 2010, 12:19:48 von marcir »
Gespeichert

fars

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 14823
  • Ich liebe dieses Forum!
Re:(Reifen) Kompost ins Pflanzloch geben?
« Antwort #10 am: 11. März 2010, 12:19:44 »

Bei Containerpflanzen sollte man das Auflockern des Wurzelballens nicht vergessen.
Die W. haben sich daran gewöhnt, quasi im Kreis zu wachsen. Es dauert erstaunlich lange bis sie merken, dass es auch noch in anderen Richtungen möglich ist (fast wie bei den Menschen!).

Dieses anfängliche Unvermögen trägt trotz häufigem Gießen nicht selten zum Vertrocknen bei, da das Wasser von dem kompakten Wurzelballen nicht gehalten/aufgenommen werden kann.
Gespeichert

Lehm

  • Gast
Re:(Reifen) Kompost ins Pflanzloch geben?
« Antwort #11 am: 11. März 2010, 13:05:00 »

Ehrlich gesagt find ich die Verschiebung aus dem Arboretum hierher unpassend. Es geht sehr wohl in erster Linie um die Pflanzung von Bäumen und nicht um (die Zubereitung von) Kompost.
Gespeichert

macrantha

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 4528
  • Ich liebe dieses Forum!
Re:(Reifen) Kompost ins Pflanzloch geben?
« Antwort #12 am: 11. März 2010, 13:09:55 »

Naja - ich habe auch etwas hin und her überlegt. Aber im Komposthaufen geht es ja nicht unbedingt nur um die Herstellung von Kompost, sondern auch um dessen Verwendung.
Und dieses sehr interessante Thema erstreckt sich doch nicht nur (für mein Gefühl) auf Gehölze. Wenn es die Mehrheit anders sieht, schiebe ich aber auch gerne wieder zurück.
Gespeichert
Wenn Du einen Schneck behauchst, schrumpft er ins Gehäuse,
Wenn Du ihn in Kognak tauchst, sieht er weiße Mäuse. (Ringelnatz)

*Ute*

  • Senior Member
  • ****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 645
  • Sachsen, nördl. Oberlausitz, 7a, 132m
    • www
Re:(Reifen) Kompost ins Pflanzloch geben?
« Antwort #13 am: 11. März 2010, 13:10:52 »

Mir hat ein Baumschuler den Tipp mit auf den Weg gegeben. Kompost ja, aber nicht unter die Wurzeln, sondern seitlich der Wurzeln mit der ausgehobenen Erde gemischt ins Pflanzloch. So könne der Kompost noch weiterausgasen ohne den Wurzelballen zu stören. Hat bestens funktioniert.
Gespeichert
Grüne Grüße

uliginosa

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 7656
  • Carpe diem!
Re:(Reifen) Kompost ins Pflanzloch geben?
« Antwort #14 am: 11. März 2010, 13:38:43 »

Ich pflanze hier seit 5 Jahren Gehölze. Am Anfang notgedrungen ohne Kompost: Die Sträucher in fast reinen humusarmen Löss (wahrscheinlich Aushub der Nachbarn) wachsen sehr langsam und mickern teilweise noch heute.

Seit ich selber Kompost habe (aus Garten- und Küchenabfällen und Karnickelmist entstanden) gebe ich Gehölzen i.d.R. einen ganzen Eimer Kompost mit ins Pflanzloch (als Ersatz für Steine, Grasnarbe und Löss/schlechten Unterboden) gut gemischt mit dem Aushub und nicht zu tief (max ca 30 cm tief).

Rosen, Sträucher und Obstbäume gedeihen nahezu ohne Ausfälle (und v.a. auch die Nachbarpflanzen).

Nur Rote und Weiße Johannisbeeren gehen nach 1 - 2 Jahren aus bisher ungeklärten Gründen ein (Ausnahme ein Rotes J.-Hochstämmchen, dem geht es gut.)
Gespeichert
Viele Grüße aus dem Trockengebiet, Uli
Seiten: [1] 2 3 4   nach oben
 

Garten-pur.de Nutzungsbedingungen | Impressum | Datenschutzerklärung

Forum Garten-pur | Powered by SMF, Simple Machines
© 2001-2015 garten-pur. All Rights Reserved.
Garten-pur.de