peony, der Kompost, wie du ihn eingangs beschreibst, klingt für mich ideal. Als Endstadium würde ich das aber noch nicht bezeichnen. Länger liegender Kompost hat einen großen Teil gewisser Nährstoffklassen bereits wieder abgebaut oder umgesetzt.
Für Großstauden bzw. Staudenbeete allgemein benutze ich "Sommer"-Kompost, den ich in der Vegetationszeit 8-12 Wochen rotten lasse, oder den im Oktober angelegten Winterkompost, der jetzt im März den für mich idealen Zustand hat. Die Zusammensetzung ist ähnlich wie du sie beschreibst. Enthalten ist noch etwas grobes Material und standortbedingt Tausende Kirschsteine
Ich hab heute 20 Schubkarren davon grob gesiebt und im Garten verteilt
.
Nun habe ich Lehmboden mit humoser Deckschicht, also an sich schon gute Voraussetzungen in den Beeten. Daher gebe ich höchstens 1-2cm rund um die kompostmögenden Pflanzen, inklusive der jetzt austreibenden großen Knollen- und Zwiebelpflanzen und auf die Wurzelbereiche der meisten Obstgehölze.
Nur die Großstauden und Starkzehrer bekommen Mengen wie Katrin es beschrieb, aber wohl keine 5cm, aber das ist wirklich schwer zu schätzen.
Da alle Beetstauden hier erheblich über die Durchschnittsgrößenangaben hinaus wachsen, sind also auf fetten Böden schon diese 1-2cm das Höchste der Gefühle, auf Sandboden ist sicher mehr nötig. Darunter leidet sonst wie schon gesagt je nach Zusammensetzung des Komposts auch die Standfestigkeit. Ich habe diese Erfahrung z.B. bei
Phlox paniculata gemacht. Krankheitsanfälligkeit hängt damit ebenfalls eng zusammen.
Wie der Kompost aus Kompostierwerken zusammengesetzt ist, läßt sich nicht verallgemeinern, weil es eben davon abhängt was alles reinkommt, genauso wie im eigenen Garten
Die Wirkung von Hornspänen müssen andere beurteilen, habe ich noch nie benutzt. Erscheint mir bei guter Kompostzusammensetzung auch nicht notwendig.
Letzendlich ist alles auch Erfahrungssache. Man merkt schnell, daß jede Pflanze anders auf Kompost reagiert, und mit der Zeit kennt man ja seine Pappenheimer.
Und auch die Gartenphilosophie spielt eine Rolle. Gibt man viel Kompost, gehen die Prachtstauden umso mehr ins Kraut. Pflanzen, die ohnehin mit ihrer Blattmasse wirken, wie
Alchemilla, Aralia, Geranium, Darmera wirken dann umso üppiger. Für mich geht diese Üppigkeit vor Standfestigkeit, daher ist es mir egal, wenn höhere Stauden mal lagernd wachsen oder auch mal eine umkippt. Wer "Ordnung" im Garten haben möchte, düngt lieber etwas weniger.