Eigentlich müßten wir wieder wissen, in welcher Klimazone du deine Feigen wachsen lassen willst.
Es gibt Sorten, die in Klimazone 7b zweifach Ernte bringen. D.h. die 1. Ernte ist im Frühsommer. Das wäre z.B. die Grüne Rauchfeige, Jerusalem u. unbekannte Baldur, wahrscheinlich auch Kunduz. In guten Jahren wie 2018 auch Peretta. Die Kunduz würde ich aber noch beobachten, bevor ich verallgemeinernde Aussagen treffe. Ich habe jetzt viele Jungfeigen, denen ich auch diese Perspektive gebe, aber keine Aussagen aus Eigner Erfahrung machen kann z.B. Brown Turkey, Xinjiang Yellow, China White, Bourgos 2... Sie haben im 1. Fruchtjahr/2. Standjahr bei mir erst einmal Früchte getragen, Xinjiang, 1. Jahr überhaupt, noch nicht mal ausgereift. Bougos 2 hat im 1. Standjahr einmal ausgereifte Früchte getragen.
Ob eine Feige fruchtet, hängt ja nicht nur von der Winterhärtezone ab. Mindestens ebenso wichtig ist wie warm, sonnig und lang die Sommer sind (und können auch einen Einfluss auf die Kältetoleranz des Holzes haben). Wenn die Sommerärme fehlt, fruchten gewisse Sorten in vielen Jahren nicht - auch in günstigeren Winterhärtezonen. Beispiel: in der Bretagne (zB 8b, manchmal noch höher) kannst du in den meisten Jahren Negronne Herbstfeigen, zumindest in der Menge wie ich sie hier ernte, vergessen.
Ich bin auch in Zone 7b und hier fruchten Negronne, LdA, Hardy Chicago und andere von denen ich mich aus diversen Gründen getrennt habe, zwei Mal (BT, Madeleine, Dalmatie und so weiter). In 7b ist grundsätzlich viel möglich.
Was hilft es aber in 7b zu sein, wenn die Tiefsttemperatur die einen Ort noch für 7b qualifiziert (oder eine ähnlich tiefe Temperatur) nicht nur einmal gemessen wird, sondern gleich mehrere Male im Jahr oder gleich mehrere Male hintereinander, wenn der Sommer kühl ist oder wenn es häufig Spätfröste gibt, die die Blütenfeigenernte dezimieren?