Meinem Feigenbaum der Sorte Negronne geht es schlecht. Ich hatte an diesem Halbstamm 2016 an der Krone einen teils starken Rückschnitt vorgenommen, um das neue Holz wieder weiter unten zu haben. Dabei war ich offensichtlich nicht vorsichtig genug. Tags darauf regnete es, die folgenden Tage war es immer wieder feucht. Vermutlich habe ich die Wunden, die bis zu über 5 cm im Durchmesser groß waren, nicht sorgfältig genug versiegelt. Der Baum trieb dort auch relativ verhalten aus, nicht so wie man es von Feigenbäumen kennt, weiter unten entlang des Stammes und aus dem Wurzelbereich aber um so mehr.
Im Herbst bemerkte ich Totholz und nekrotische Stellen unterhalb der Schnittstelle des größten Leitastes und schnitt bis ins für mich gesunde Holz zurück. Ich berichtete damals. Im Jahr darauf bemerkte ich, dass die Infektion weiter vorgedrungen war, also das davor als gesund erscheinende Holz erfasst hatte. Im Jahr 2018 schien sich der Baum erholt zu haben, wuchs zwar verhalten, trug aber auch an diesem Leitast viel.
Gestern fiel mir auf, dass dieser Leitast mitsamt dem Austrieb der letzten drei Jahre komplett abstirbt. Die nekrotischen Stellen haben bereits den Stamm erreicht.
Mir wird also nichts anderes übrig bleiben als den Hauptstamm zu kappen, vielleicht bodeneben. Der in dieser Form existierende Baum ist nicht zu retten, der Aufbau eines neuen Baumes wird auf Basis der bereits vorhandenen Äste aus dem Wurzlbereich stattfinden müssen.
Fazit: man sollte beim Rückschnitt vorsichtig sein, da das Holz der Feige sehr anfällig für Infektionen ist: nur bei trockenem Wetter mit sauberem Werkzeug und sorgfältig versiegeln