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Feigen Ficus Carica: Sorten, Erfahrungen, Winterhärte (Gelesen 4131748 mal)

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Moderator: cydorian

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Bergfeige
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Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden

Bergfeige » Antwort #105 am:

Ich such und such nach grünen Trieben und sehe plötzlich, ganz unten will sich das erste kleine Blatt entblättern. Juchhu. Aber auch die Knospen sind heute mehr angeschwollen. Noch zwei, drei Tage und Eure Freudenrufe werden durchs Land schallen. Freitag wird es warm werden, vielleicht ernten wir dann schon...
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Karin L.
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Gruß aus Oberbayern

Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden

Karin L. » Antwort #106 am:

So ich hab heute meine Negronne ausgegraben und wieder eingetopft und fange wieder bei Null an.Vor zwei Jahren war das ein schönes Bäumchen mit Stamm und Krone. Trotz sorfältiger Umwicklung und Standort an einer geschützten Wand ist im vorletzten Winter alles erfroren, der Baum trieb von unten wieder neu aus. Und diesen Winter das selbe. Unsere Gegend ist einfach nicht geeignet, diese Pflanzen ins Freiland zu setzten. Liebe Grüße Karin
philippus
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Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden

philippus » Antwort #107 am:

Unsere Gegend ist einfach nicht geeignet, diese Pflanzen ins Freiland zu setzten. Liebe Grüße Karin
Hallo,du darfst nicht vergessen, dass die zwei letzten Winter besonders streng waren. Da gab es auch in milderen Regionen Schäden bei den Feigen. Die Winterhärte nimmt zu, wenn die Pflanze nicht frisch ausgepflanzt wurde. Hat man eine Feige ausgepflanzt, muss man auf einen halbwegs milden (oder eben nicht zu strengen) Winter hoffen. Meine 2005 ausgepflanzte Negronne (schon ein kleiner Baum) überstand diesen Winter nur mit geringen Schäden, dh nur wenige Triebspitzen erfroren. Sie wird Blütenfeigen und, wenn der Sommer ok ist, auch Herbstfeigen tragen.Versuch es vielleicht mit Ronde de Bordeaux, die ist noch härter als Negronne.Wenn du in einer rauhen Gegend wohnst, hier ein interessanter Bericht:http://coplfr.org/articles39a44/article41pag1.htmlGrüße
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Bergfeige
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Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden

Bergfeige » Antwort #108 am:

Gute Nachricht,meine Feige Brogiotto Nero treibt überall aus, auch an den Spitzen. Sie hat einfach nur auf besseres Wetter gewartet.Sie legt ein Tempo von über 2 cm Zuwachs am Tag vor und explodiert schier aus allen Knospen. Es ist eine Freude ihr zuzuschauen.Auch meine Bayernfeigen erwachen zum Leben, sprießen aber noch nicht überall, und ich weiß ich nicht, ob die Spitzen austreiben werden. Da fürchte ich eher einen Frostschaden, obwohl ich sie besser schützen konnte als meine über 2m-Feige.Wie weit sind Eure Feigen?Ich wünsch Euch auch so viel Freude mit den Feigen.Es grüßtDie Bergfeige
mutabilis
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Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden

mutabilis » Antwort #109 am:

So ich hab heute meine Negronne ausgegraben und wieder eingetopft und fange wieder bei Null an.Vor zwei Jahren war das ein schönes Bäumchen mit Stamm und Krone. Trotz sorfältiger Umwicklung und Standort an einer geschützten Wand ist im vorletzten Winter alles erfroren, der Baum trieb von unten wieder neu aus. Und diesen Winter das selbe.
So ist das mit meiner afghanischen Feige auch - letztes Jahr hat sie seeeehr spät erst wieder ausgetrieben, ein paar dünne Ästchen gemacht, bis auf 2 sind alle wieder erfroren. Jetzt hat sie wieder ein paar Blättchen, aber ob sie noch so einen Winter übersteht?
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Lizzy
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Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden

Lizzy » Antwort #110 am:

Hallo Bergfeige,wie gross und wie alt ist denn deine Briogotto nero ? Hast du sie im Garten ausgepflanzt...die Feige hört sich interessant an, denn Fl*ra Toskan* hat sie, hatte mich nur nie getraut eine zu bestellen, man lernt nie aus und vor allem immer neue winterharte Sorten dazu...Gruss
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Feigen-Amigo
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Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden

Feigen-Amigo » Antwort #111 am:

Also bei mir ist ein Zweig dabei auszutreiben, genau der, der am engsten bei der Hauswand waechst. bei allen anderen tut sich nichts-wobei man jetzt schon die Frostschaeden deutlich sieht, an den duenneren Zweigen, und jetzt z.Teil auch an den zweijaehrigen trieben. Die staerkeren Staemme sehen alle gut aus und bei regen glaenzen sie gruen (im Gegensatz zu den baunen Verfaerbungen der erfrorenen Partien). Denke also, es wird sich noch weiteres tun...
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frankste
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Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden

frankste » Antwort #112 am:

@mutabilis: die Ficus afghanistanica ist bei mir den vorletzten und letzten Winter komplett zurückgefroren und trotzdem von Jahr zu Jahr größer geworden (vermutlich aufgrund der sich entwicklenden Wurzelsysteme). Dieses Jahr ist eine aber fast gar nicht zurückgefroren, die andere wieder komplett. Und wir hatten den Mörderwinter hier. Dass der Winter die Pflanzen sehr unterschiedlich getroffen hat habe ich aber auch an anderer Stelle beobachten können - Ich habe die letzten Winter jedes Mal zwei Agapanthus an den gleichen zwei Stellen verloren (und dann nachgepflanzt). Dieses Jahr war ich fest vom Tod ausgegangen aber siehe da - beide treiben wieder.Eine Briogotto nero ist mir letztes Jahr bodeneben zurückgefroren und diesen Jahr nun wohl endgültig gestorben. Die Feiglein, die sie einmal angesetzt hatte sind auch unreif gefallen. Ich trauere ihr eher nicht nach. Lieber eine der anderen Sorten nehmen, die hier schon als frosthart beschrieben wurden.
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Bergfeige
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Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden

Bergfeige » Antwort #113 am:

Hallo Lizzy,meine Feige kaufte ich Frühjahr 2008 als sehr schönen Hochstamm, damals 1,70 m hoch. Sie war voller Früchte, die aber abfielen. Sofort wuchsen neue, ohne zu reifen. Herbst wurde die Feige in ein leeres Frühbeet gepflanzt, keine Frostschäden im folgenden sehr frostigen Winter. Frühjahr 2010 kam sie an ihren endgültigen Standort. Jetzt hat sie endlich Ruhe.Reife Früchte habe ich noch nicht ernten können. Trotzdem probierte ich eine Feige, sehr trocken war sie, klein, aber mit einem interessanten Geschmack. Reif müssen sie köstlich sein. Ich kaufte bei Grünland in Lohmar, erfuhr erst danach, dass diese Gärtnerei Rüdiger Ramme, dem WDR-Fernsehgärtner, gehörte. Er berichtete auf meine Anfrage, dass diese Feige in seinem Garten wächst, und er 2009 über 40 sehr leckere Feigen erntete. Er wohnt in Lohmar.Meine Feige ist heute etwas über 2m hoch. Letztes Jahr hatte die Feige zu dieser Zeit schon etliche große, ausgewachsene Blätter. Ich freue mich über die Frosthärte, denn meine anderen Feigen stehen nur 2m entfernt, waren besser geschützt, aber nicht so frosthart und zur Fruchtreife kamen sie bisher auch nicht.philippus gab den Hinweis:Hier ein ein Artikel zu Brogiotto Nero (manchmal wird man über Synonyme fündig).http://www.galgoni.com/ENG/Fotos_Maxi/025.htm Ich finde diese Feige wunderschön.Es grüßtDie Bergfeige
philippus
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Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden

philippus » Antwort #114 am:

Hallo,Brogiotto gilt grundsätzlich nicht als eine Sorte, die für das Freiland in Mitteleuropa geeignet ist. Sie gehört eineseits nicht zu den frosthärtesten (das heisst nicht, dass eine solche Feige einen Winter wie den vergangenen nicht überlebt) und ist andererseits ziemlich spät dran.In Südfrankreich, wo sie gewerbsmäßig kultiviert wird, beginnt die Ernte im September und erstreckt sich bis Ende November. Zwischen Avignon und Wiesbaden liegt ein Unterschied von ca. 30 Tagen, nicht gerade wenig. Man kann also davon ausgehen, dass bei uns jedes Jahr viele Feigen gar nicht zur Reife gelangen.Die Qualität soll allerdings sehr gut sein. Der Baum soll sehr groß werden.Trotzdem wünsche ich Bergfeige viel Glück damit, aber man sollte Brogiotto damit nicht gleich zur geeigneten und frostharten Sorte hochstilisieren. Es gibt genug Sorten, die sich in Summe hier besser schlagen dürften.Grüße
paulche
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Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden

paulche » Antwort #115 am:

Ich hatte die meisten Feigen letztes Jahr im Herbst an die Südseite des Hauses gepflanzt. Die keimen jetzt alle. Die Pflanzen, die ich außerhalb im Garten lies, haben bis jetzt noch keine neuen Triebe - da muß ich wohl mit Verlusten rechnen. Von 5 Bayernfeigenstecklingen sind wohl 2 hinüber.
viele Grüße

Paul

aus dem hessischen Tal der Loganaha (Lahn) 7b
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Bergfeige
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Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden

Bergfeige » Antwort #116 am:

Hallo philippus,hab Deine guten Wünsche an den Baum weitergereicht. Und damit der sich nicht so besonders fühlt, den Rüdiger Ramme angerufen. Seine FeigeBrogiotto Nero treibt auch jetzt aus, hat den Winter gut überstanden, nur ganz oben in den Spitzen wenige Frostschäden. Meine treibt sogar in den Spitzen aus. Zwei aufeinander folgende harte Winter besser zu überleben als die Bayernfeigen daneben, ist für mich ein Hinweis für eine ernstzunehmende Winterhärte.Inzwischen weiß ich, dass auch in meiner Gegend etliche Kirschlorbeerhecken erfroren sind. Da hätte ich eher erfrorene Feigenbäume erwartet.Noch ein Frage, lieber philippus, aus welcher Quelle hast Du, dass der Baum sehr hoch wird? Das Bild aus Deinem Link zeigte einen älteren, aber nicht so hohen Feigenbaum meiner Sorte.Es grüßtDie Bergfeige
philippus
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Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden

philippus » Antwort #117 am:

Hallo,die offenbar nicht ganz zu unrecht als Weichei geltende Bayernfeige sollte man nicht als Referenz nehmen. Wenn deine Brogiotto die Winter ohne größere Schäden überstanden hat, ist das schon einmal sehr gut. Vielleicht hast du auch ein tolerantes Exemplar erwischt, allgemein ist sie jedoch nicht für Mitteleuropa empfohlen, was auch am späten Fruchten liegt.Die Quelle zur Größenangabe ist Pierre Baud, Figues, das man in jedem Fall als Standardwerk bezeichnen kann. Es enthält eine genaue Beschreibung der gängisten Sorten.Hier auch ein paar Infos zur Brogiotto auf seiner Homepage (das ist der französische Name):http://www.fig-baud.com/cataloguefiguie ... e.html6-10 Meter Breite, 3,5 bis 6 Meter Höhe. Da es sich aber um eine Sorte mit nur einer Ernte handelt, ist sie sehr schnittverträglich. Wüchsig ist sie aber (Vergleiche mit Pastiliere: http://www.fig-baud.com/cataloguefiguie ... liere.html). Die kleine französische Karte links oben zeigt, dass sie nicht für die Kultur in allen Regionen ideal ist.Grüße
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Bergfeige
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Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden

Bergfeige » Antwort #118 am:

Oh, danke philippus,die späte Reife der Früchte wird mich hoffentlich nicht um die Ernte bringen. Und wenn ich mal einen Steckling der Pastiliere bekomme, würde ich dieser Feige sofort ein schönes Plätzchen bei mir anbieten. Allein die Früchte der beiden Feigensorten sind wunderschön. Ach ja, meine hat eine italienische Pflanzanleitung, und sie wurde von Grünland als winterhart bis -18°C ausgezeichnet.Als ich meine Brogiotto März 2008 kaufte, war sie ohne Blätter, aber voller kleiner Früchte. Woher kommen im März die Früchte, wenn die Brogiotto nur einmal trägt? Bildet sie denn ununterbrochen weiter Früchte? Oder kam sie evtl. direkt aus Italien? Alle Früchte fielen unreif ab.Danke für Deine Infos, Deine Hilfe und Deine Geduld.Es grüßtDie Bergfeige
philippus
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Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden

philippus » Antwort #119 am:

Hallo,Frosthärteangaben auf 1°C genau machen überhaupt keinen Sinn, da dies je nach Wetterverhältnissen stark variieren kann (feuchte oder trockene Kälte, windig oder windstill, Bodenverhältnisse, Umgebung bebaut oder nicht, Strahlung etc..). -18°C ist eine Temperatur, bei der auch so manche als frosthart bewährte Sorte in Schwierigkeiten kommen kann. Also eher mit Vorsicht zu genießen, Schildchen enthalten die skurrilsten Informationen und werden nicht auf ihre Richtigkeit kontrolliert. Manchmal sind Übertreibungen dem Verkauf dienlich... ;)Als einmal tragende Sorte sollte Brogiotto nero nur Früchte auf dem neuen Holz bilden (das könnten jetzt bereits kleine Knubbelansätze sein). Ich weiss aber nicht, ob sie die Blütenfeigen (am alten Holz) gar nicht ansetzt oder diese dann noch als ganz kleine Feigen verliert (so wie Pastiliere), ich glaube aber nicht. Wenn deine Feige tatsächlich auf dem alten Holz Feigen trägt, dann handelt es sich wahrscheinlich nicht um Brogiotto Nero. Was auf dem Etikett steht und die Realität müssen nicht immer konform gehen. Das weiss ich aus eigener Erfahrung. Grüße
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