Zusammenfassend kann ich nach nun 17 Jahren Feigenkultur im Freiland am Standtrand Wiens (ca. 10 Sorten) feststellen:
- unkomplizierte Sorten sind Ronde de Bordeaux und Hardy Chicago. Mit ihnen kann man nichts falsch machen. Sie gedeihen auch in schwierigen Böden und liefern selbst in weniger gut Jahren Qualität und einigermaßen Quantität. Sie verlieren keine oder kaum Feigen und liegen MMn qualitativ im Spitzenfeld (RdB vielleicht noch mal einen Tick besser). Das gilt auch für Negronne, mit der Einschränkung dass sie wählerischer ist was Klima und Standort angeht (mehr Wärme im Herbst notwendig). Auch BT kann man wohl überall pflanzen (habe aber keine Erfahrung damit).
- Finger weg von Dalmatie und LdA wenn der Boden schwer und feucht ist (Dalmatie sollte auch braten können) und von MddS (und ev. Brunswick) wenn man nur eine Feige pflanzt. Das gilt ev. auch für Pastiliere, die bei wechselhaftem Wetter oder windigen Standorten gerne die Feigen abwirft und allgemein zur Alternanz neigt. Dorée dürfte einen warmen und trockene Herbst brauchen, um akzeptable Erträge und Qualität zu liefern. Haben wir einen September wie dieses Jahr (kühl, trüb, feucht und regnerisch), schimmeln und fermentieren die Feigen schnell. Dorée soll gerne braten und trocken stehen.
- Einen großen Bogen um Croisic / Gillette machen: nicht besonders kältetolerant und geschmacklich zu vergessen.
- Feigen die hier Potenzial haben könnten: Dottato, Figue de Marseille, Dauphine, Blanche d'Argenteuil, Grise de Brégoux, Bécane, Ravin de Calce, Campanière, vielleicht auch Osborn Prolific. Als Zweit- oder Drittfeige für viele Feigen im Sommer auch Desert King.
Wenn ich was vergessen habe, reiche ich es noch nach