@Phillipus: welche sind deiner Meinung nach die "Keeper" für unser Klima hier im Wiener Raum? Wenn man von Juni/Juli bis September/Oktober/November Feigen ernten will?
-LdA (trägt 2 x)
-VdB-Variante (meist nur 1 Ernte im Herbst)
-Madeleine des deux saisons (MddS) (theoretisch 2 Ernten - eher nicht wegen Fruchtfall, aber ich versuche sie trotzdem dieses Jahr, sie bekommt Dünger, keinen Regen von oben und keinen bis kaum Wind bei mir, und viel Wärme - wenn es dann nicht funzt ist sie weg)
-Hardy Chicago (soll gut schmecken und ist sehr winterhart)
-Desert King
-Pastilliere
@Philippus: jetzt bist du dran, danke
Ich betrachte das mal aus der Freilandperspektive.
Keeper sind auf jeden Fall nach meiner Erfahrung RdB, Pastiliere (wenn mal etabliert), Negronne und HC. Leider liegt hier der Schwerpunkt bei einer starken Herbstfeigenernte (überwiegend früh außer bei Negronne) und nur ganz wenig bei den Blütenfeigen (nur Negronne hat welche, aber dafür wirklich gute).
Dalmatie war bei mir ein Flop (auch von anderer Seite bestätigt).
MddS ist ertragsschwach, aber es gibt auch gegenteilige Erfahrungen (von Poster Cydorian zB. Ich gehe mal davon aus, dass seine beim Erwerb richtig beschildert war). Evtl. braucht diese Sorte spezielle Bedingungen, die nicht überall gegeben sind, aber die schwache Produktivität (Fruchtabwurf) wird auch in der Literatur erwähnt. Brunswick schmeckt ähnlich und hat auch dieses Problem, allerdings soll es weniger ausgeprägt sein. Ich habe keine Freilanderfahrung mit ihr, im Kübel trägt meine schwach. BT ist zuverlässig und sehr hart, aber MMn verglichen mit anderen geschmacklich uninteressant. LdA ist robust und bringt gute Herbstfeigen (im heissen Sommer 18 waren diese sogar überragend), die Blütenfeigen sind aber genauso uninteressant wie bei BT. Als Kübelfeige trägt LdA regelmäßig und gut, die beste Kübelfeige die ich soweit hatte. Ich würde diese aber, Ansprüche an die Fruchtqualität vorausgesetzt, nur bedingt als zweimal tragend betrachten.
Von DK habe ich erst im November einen bewurzelten Steckling über eine online Tauschbörse erhalten, ich kann dazu nichts sagen. Planet Fig, eine MMn gute Quelle, weiß überwiegend gutes zu berichten. Man muss halt wissen dass es praktisch keine Herbstfeigen gibt, dafür kann diese Sorte den Beginn der Feigensaison (viele gute Blütenfeigen) nach vorne verlagern.
Gespannt bin ich auch auf:
- Campanière, allerdings auch nur Herbstfeigen. Die ersten Ernteergebnisse und Erfahrungsberichte sind sehr vielversprechend. Ich werde sie im März/April pflanzen
- Gayet, hat noch nicht getragen, soll aber robust und feuchtes Wetter und nasse Böden gut vertragen
- Cul noir (in den USA aka "Black ass"
), die ich gerade erworben habe, auch nur Herbstfeigen.
Ich teste auch Marot (ähnelt Dalmatie), Becane (von der Letztgenannten kann ich immer noch kein Urteil abgeben) und jetzt GdSJ, La Brante und Tenerife, alle im Kübel. Eine kleine Dottato steht im Freiland, sie hat noch nicht getragen. Weiters hab ich noch eine angebliche Osborn Prolific (noch nicht bestätigt) und ein paar Nonames, die ich aus Oberitalien (Veneto, Friaul) und der Provence mitgebracht habe.