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|9|6|Da holt man so eine kleine Rotznase aus dem Tierheim, dann bekommt man die Arme geleckt und zack saugt sie sich wieder an mir fest und der nächste Knutschfleck ist da. Ich spreche von der kleinen, dicken Lilli.  (Barbarea vulgaris in dem Thread Gartentiger und ihr Personal 2019)

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Autor Thema: Buchsbaumzünsler: Wo ist er schon?  (Gelesen 404282 mal)

cydorian

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Re: Buchsbaumzünsler: Wo ist er schon?
« Antwort #1590 am: 21. Mai 2019, 15:56:36 »

Ich kann in dem verlinkten Artikel nichts Buchsbaumzünslerrelevantes erkennen. Er führt die üblichen Ursachen, Katastrophen und Nicht-Katastrophen und Folgen auf. Es ist immer dasselbe Lied.

Beim Riesen-Bärenklau kann dem Manne allerdings geholfen werden, er müsste dazu nur ein bisschen den Ökologen zuhören. Das Lieblingsbiotop des Bärenklaus sind feuchten Hochstaudenfluren und sein Rückgang läuft kongruent mit dem Rückgang dieses Biotops. Dafür sind die lange Jahre praktizierte Meliorisation (Höhepunkt 1960-1980) sowie die Veränderungen des Sommerklimas verantwortlich. Knochentrockene Sommer haben sich seit etwa 20 Jahren gehäuft, was feuchten Hochstaudenfluren zugesetzt hat. Rückgang Biotop -> Rückgang Pflanzen dieses Biotops. Das indische Springkraut geht übrigens auch zurück. Nicht an den nach wie vor feuchten Schwarzwaldhängen, aber stark in den zu trocken gewordenen Mittelgebirgen der nördlichen schwäbischen Alb und fränkischen Alb.

Aber vorhanden sind die Pflanzen noch genügend. Eine Hoffnung beim Buchsbaumzünsler kann ich daraus nicht ersehen. Naja, wenn sein Biotop verschwindet, nämlich Buchsbäume, wird er natürlich auch weniger werden. Ich wäre ja dafür, den Zünsler genetisch umzuprogrammieren, damit er Riesenbärenklau, Springkraut, Sachalin-Knöterisch, Ambrosia und Giersch frisst :-)
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Bristlecone

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Re: Buchsbaumzünsler: Wo ist er schon?
« Antwort #1591 am: 21. Mai 2019, 16:06:29 »

Seh ich ähnlich. Sofern Neophyten in der Kulturlandschaft passende Bedingungen finden, können sie sich ausbreiten. Siehe Robinie, Essigbaum oder Spätblühende Traubenkirsche. Ändern sich die Umweltbedingungen, haben es auch Neophyten schwerer, sich zu halten.

Bei Schadinsekten und Pathogenen scheinen mir die Dinge etwas anders zu liegen.
Die Reblaus ist nicht zurückgegangen, weil sich irgendwelche natürlichen Gegenspieler auf sie gestürzt haben, sondern weil es a) kaum noch natürliche Vorkommen der Wilden Rebe nördlich der Alpen gibt und b) die Kulturreben hierzulande fast alle auf resistente Unterlagen gepropft sind.

Möglichkeit b) ist beim Zünsler leider nicht gegeben.
« Letzte Änderung: 21. Mai 2019, 16:09:04 von Bristlecone »
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neo

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Re: Buchsbaumzünsler: Wo ist er schon?
« Antwort #1592 am: 21. Mai 2019, 16:12:09 »

Möglichkeit b) ist beim Zünsler leider nicht gegeben.
Aber die Züchtung von zünslerresistenten Sorten.
Mir geht`s weniger um Hoffnung, mehr um das sich Arrangieren mit etwas, das nun mal unabänderlich ist.
Und was in 100 Jahren sein wird, das könnt ihr nun mal auch nicht wissen. 8) ;)

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Bristlecone

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Re: Buchsbaumzünsler: Wo ist er schon?
« Antwort #1593 am: 21. Mai 2019, 16:15:53 »

Züchten einer resistenten Sorte ist natürlich nicht a priori unmöglich.

Da aber die übrigen bekannten Buchsbaumarten ebenso befallen werden wie der hiesige, sieht es mit Einkreuzungen erstmal düster aus.

Ohnehin: Bei pathogenen Mikroorganismen gibt es ja immerhin viele Beispiele bei Kulturpflanzen  - aber Resistenzzüchtung gegen Schadinsekten scheint die absolute Ausnahme zu sein.
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neo

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Re: Buchsbaumzünsler: Wo ist er schon?
« Antwort #1594 am: 21. Mai 2019, 16:21:54 »

Züchten einer resistenten Sorte ist natürlich nicht a priori unmöglich.
Wir sind ja schliesslich auch zum Mond geflogen. ;)
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Bristlecone

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Re: Buchsbaumzünsler: Wo ist er schon?
« Antwort #1596 am: 21. Mai 2019, 16:38:19 »

Züchten einer resistenten Sorte ist natürlich nicht a priori unmöglich.
Wir sind ja schliesslich auch zum Mond geflogen. ;)

Man könnte vermutlich mithilfe gentechnischer Verfahrungen Buchs züchten, der Bacillus-thuringiensis-Protein in seinen Zellen produziert.
Der hätte eine gute Chance, gegen den Buchsbaumzünsler resistent zu sein - so wie es gentechnisch produzierte Maissorten gibt, die auf diese Weise resistent gegen den Maiszünsler sind.

Aber es wird a) kaum jemand den Aufwand finanzieren, weil b) eine solche Sorte in der EU keine Chance auf Zulassung und Vermarktung hätte.
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cydorian

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Re: Buchsbaumzünsler: Wo ist er schon?
« Antwort #1597 am: 21. Mai 2019, 16:59:58 »

Da ist eine Massnahme, die die Bildung von Buxin ausschaltet oder verringert wohl leichter. Ohne Buxin aus dem Futter wird der Zünsler plötzlich sehr geniessbar. Allerdings wird der Buchs dann auch für andere Pflanzenfresser attraktiver.

Und der Bärenklau ist nun mal am liebsten in feuchten Hochstaudenfluren, woanders hat er Konkurrenznachteile und ist deshalb dort von vornherein seltener. Und auch das "woanders" ist seltener geworden, weil die nötige Wasserführung im Boden in vielen Sommern so schlecht geworden ist, dass er dort nur noch notreife Samen bilden kann, die dann viel schlechter keimen.
« Letzte Änderung: 21. Mai 2019, 17:02:22 von cydorian »
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neo

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Re: Buchsbaumzünsler: Wo ist er schon?
« Antwort #1598 am: 21. Mai 2019, 17:05:40 »

Krümel hatte ja mal einen Beitrag ( von Atrops Baumschule) aus einer Gartenzeitschrift verlinkt, da wurde geschrieben, dass in Richtung zünslerresistente Sorten geforscht wird (in wie grossem Stil weiss ich natürlich nicht).
Wie das genau vor sich geht ist für mich natürlich ein Buch mit sieben Siegeln, und ob es einen guten Abschluss findet weiss ich natürlich ebensowenig. Aber man scheint darin doch immerhin eine Möglichkeit zu sehen.

Und wegen dem Bärenklau bin ich grade etwas überfordert, ich versteh`nur ein bisschen was vom Buchsbaumzünsler. ;D

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Bristlecone

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Re: Buchsbaumzünsler: Wo ist er schon?
« Antwort #1599 am: 21. Mai 2019, 17:08:38 »

Da ist eine Massnahme, die die Bildung von Buxin ausschaltet oder verringert wohl leichter.

Da wär ich nicht so sicher: Buchsbaum bildet eine ganze Reihe strukturverwandter, aber eben doch unterschiedlicher Toxine. Ob deren Synthese sich insgesamt ausschalten ließe?
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Re: Buchsbaumzünsler: Wo ist er schon?
« Antwort #1600 am: 21. Mai 2019, 17:19:01 »

Es gibt ja angeblich Arten/Sorten, die weniger befallen werden, aus welchen Gründen auch immer, das wäre wohl der einfachste Ansatzpunkt.
Hier kenn ich Riesenbärenklau nur aus Strassen- und Autobahnböschungen, die sind sicher nicht feucht.
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Re: Buchsbaumzünsler: Wo ist er schon?
« Antwort #1601 am: 21. Mai 2019, 19:42:02 »

Da wär ich nicht so sicher: Buchsbaum bildet eine ganze Reihe strukturverwandter, aber eben doch unterschiedlicher Toxine. Ob deren Synthese sich insgesamt ausschalten ließe?

Vielleicht reicht schon ein Teilbereich, der Rest könnte immer noch vor anderen tierischen Frassräubern schützen? Vielleicht genügt auch die Ausschaltung von Duftstoffen, mit denen der Zünsler den Wirtsbaum überhaupt erst findet? Vielleicht kann man den Buchs "uninteressant" machen statt die Raupe zu vergiften? Vielleicht, vielleicht... an Ideen mangelt es sicher niemand, aber während wir hier vor bleichem Bildschirmlicht hocken, eifrig herumspekulieren und Tastaturen abnutzen macht der Zünsler erstmal das weiter, was er am Besten kann und wofür er programmiert ist. Leider ist keine unserer Spekulationen auch nur in entfernter Sichtweite für eine mögliche Realisierung.

Zitat
Hier kenn ich Riesenbärenklau nur aus Strassen- und Autobahnböschungen, die sind sicher nicht feucht.

Dort kann er sich aber nicht gut ausbreiten. Du wirst dort keine dichten Bestände finden, sondern bestenfalls ein paar Einzelpflanzen. Grosse Flächen kann er nur per Schwimmausbreitung der Samen besiedeln, bei Windausbreitung sind die Distanzen geringer, der Erfolg kleiner und in trockenen Jahren keimt kein Samen. In Saumvegetation abseits von Gewässern bleibt er die Ausnahme und er hat es durch die langen und harten Trockenphasen zunehmend schwerer. Beherrschend ist er dort niemals.
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Krümel

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Re: Buchsbaumzünsler: Wo ist er schon?
« Antwort #1602 am: 21. Mai 2019, 19:54:49 »

Im Grünen Anzeiger vom Januar gab es einen Artikel von Brigitte und Volker Atrops, der mich in vielerlei Hinsicht doch sehr verwunderte. Nicht nur wird hier Entspanntheit propagiert - man kann ja Bacillus-thuringiensis-Präparate benutzen -, auch vertreten die beiden die Meinung, dass man sich in naturnahen Gärten mit Spatzen, Grünfinken, Meisen, Fledermäusen und "eventuell einem Wespennest in der Nähe" den Einsatz dieser Präparate sogar sparen könne, solange man im Juni und August mit Urgesteinsmehl einstäube.

Weiss jemand Genaueres zum Thema Frassfeinde? Machen sich nun doch die Vögel und gewisse andere Geflügelte über die Raupen her?
Die Frage stelle ich interessehalber und nicht etwa, weil ich wieder Buchs in meinen Garten holen möchte.

Neo, nicht verlinkt und nicht zünslerresistent, sondern pilzresistent.  ;) :-*
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Starking007

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Re: Buchsbaumzünsler: Wo ist er schon?
« Antwort #1603 am: 21. Mai 2019, 20:12:09 »

Mal wieder ne Querantwort, auf die keiner wartet:

Allein die Methoden, der Aufwand, der hier diskutiert wird,
rechtfertigt für mich die Forderung nach Eliminierung der Restbuchse,
unabhängig vom Zünsler.
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Gruß Arthur

neo

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Re: Buchsbaumzünsler: Wo ist er schon?
« Antwort #1604 am: 21. Mai 2019, 20:33:39 »

Neo, nicht verlinkt und nicht zünslerresistent, sondern pilzresistent.  ;) :-*
`nicht verlinkt`ist mir später noch in den Sinn gekommen. Der Rest, da war wohl der Wunsch der Vater des Gedanken, sorry! ;)

Eliminierung der Restbuchse..., und du meinst, damit werden wir dann alle glücklich @Starking?
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