Ich mag die gegensätzlichen Ansichtsbekundungen bezüglich Gartens. Jeder hat seinen eigenen Geschmack und vertritt ihn.
Von den in den vergangenen Jahren gepflanzten Stauden - sogar von den selbstge- und -erzogenen hat keine überlebt. Aber die von sich aus aus Mutterpflanzen im Garten sind Waldgeißbarte (nicht die zugekauften), die alte Päonie aus Ururgroßmamas Wetteraugarten, Lerchensporn und eine unbekannte süß duftende halbwüchsige Rose, akeleiblättrige Wiesenraute (viele auch exotisch Anmutende sind weggeblieben), ein Schmetterlingsmagnet von sich aus gekommen - an Stellen, wohin ich nie pflanzen könnte und behaupten sich. Wo manche zu viel gestalten will, wie der Holler in der Zimtrose, lasse ich sie nicht. So verstehe ich mittlerweile mehr und mehr Garten. Ob es damit zu tun hat, daß ich stark auf die 90 zugehe? Hat auch damit zu tun, daß meine Interessen mehr und mehr zugenommen haben. Diejenigen, die früher abspülten, einkauften, usw. sind jetzt dort, von wo es heißt, es sein begehrenswert schön. Das Alleinsein fördert die Beweglichkeit. Doch auch. Menschen wirken zu lassen, die mit links dicke meterlange Holzstämme tragen können.
Wieder zum eigentlichen Thema:
Was die Unerwünschten betrifft, so habe ich herausgefunden, daß in ihre Lücke andere unerwünschte Gäste strömen. Dann lasse ich der Natur lieber ihren Lauf. Sie weiß eh alles besser. Wo ich Pflanzfehler gemacht habe, renne ich hinterher um sie auszulöschen und wo die Natur die Gärtnerin sein darf, gestaltet sich ein angenehmes Bild.