das Entgegenwirken bei Deinen Beispielen ist meines Wissens nicht aus der Pflanze herausgekommen, sondern meist durch menschliches Tun, sei es durch Kulturtechnik, züchterische Maßnahmen usw.. Lasse mich gerne eines Besseren belehren!
Was hat der Mensch da deiner Meinung nach getan? (außer Entsorgung befallener Pflanzen und somit der Ansteckungherde?)
Gerade das Entfernen und ggf. Vernichten befallener Pflanzen und Pflanzenteile ist in vielen Fällen eine der wichtigsten Maßnahmen bei der Vorbeugung/Bekämpfung von Krankheiten und Schädlingen. Und sogar von Unkräutern bis hin zum pflanzlichen Invasoren. Hygienisch ist die Natur von sich aus nämlich nicht
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Folgend das was ich mir eben so dachte, lasse mich sehr gerne korrigieren!
Es gab dieses Jahr Obst, trotz Kirschessigfliege.
Die KEF habe ich ja schon rausgenommen, über sie ist m. E. noch keine abschließende Bewertung möglich.
Es gibt seit längerem wieder Tomaten im Freiland, trotz Braunfäule.
Bei den Tomaten (reiner Anbau unter freiem Himmel!) war dieses Jahr wohl auch das Wetter, recht entgegenkommend. Aber auch darauf wird man sich wohl nicht verlassen können.
Hier baut jemand als einer der Letzten noch erwerbsmäßig im Freiland an, er verwendet dafür tolerante (? gibt es überhaupt resistente?) Sorten, garantiert keine historischen, sondern die bisherigen Ergebnisse der Zucht widerstandsfähigerer Sorten (durch den Menschen). Er ist aber kurz davor es aufzugeben. Auf ständiges Spritzen hat er keinen Bock, er kann zwar bodennah bewässern, den freien Stand kann er nur bedingt bieten. Wirtschaftlich vertretbar sei es fast nicht. Prinzipiell muss man schon zwischen ein paar (oder auch mehr) Pflanzen im Hobbygarten und denen (noch mehr) des Erwerbsanbauers unterscheiden, falls Du das getan hast, leiste ich Abbitte
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Es gibt wieder Ernten bei den Birnen, trotz Birnengitterrost.
Der Birnengitterrost tritt doch in unterschiedlichen Intensitäten auf? Ist es nicht so, dass so ein bisschen Rost wenig ausmacht? Und, dass ein gesunder Baum (ähnliches deutest Du oben ja allgemein an) von der Krankheit nur etwas gestresst wird? Ernten kann man die Früchte ja sowieso.
Der Wirtswechsel bietet dann ja auch einen gewissen Schwachpunkt, hier kommt regelmäßig im lokalen Käseblatt ein Artikel in denen irgendein OGV-Vorsitzender darum bittet, möglichst keine entsprechenden Juniperus anzupflanzen. Gerüchteweise wurden übrigens vor Jahrzehnten in der Umgebung sämtliche (!
) Wacholder von Amts wegen entfernt...
Ich denke wenn entsprechend sensibilisiert wird, kann der Rost recht gut eingedämmt werden. Erwerbsobstbauern bekämpfen ebenfalls, bzw. beugen vor, wodurch die Grundlage zur Neuinfektion im nächsten Jahr nochmals minimiert wird. Insgesamt ist hier in der Gegend der Birnengitterrost auch kein allzu großes Thema, was aber nicht durch Abwarten zustande kam.
Es gibt immer noch alte Streuobstbäume, trotz Feuerbrand.
Der Feuerbrand ist m. E. ein sehr schlechtes Beispiel für ein etwaiges Einpendeln des natürlichen Gleichgewichts, die entsprechenden menschlichen
Gegenmaßnahmen sind bei Bedarf zu ergoogeln. Und ich bin auch sehr froh und glücklich darüber, dass die Obstbaumveteranen hier in der Gegend auch davon profitieren und nicht einer teilweise recht kopflosen Hexenjagd zum Opfer fielen.
Es gibt noch Esskastanien, trotz Kastanienrindenkrebs.
Gibt es beim Kastanienrindenkrebs nicht wie bei vielen anderen Pilzkrankheiten unterschiedliche Stämme? Einer oder mehrere davon sind doch durch ein Virus zum zahnlosen Tiger geworden, dieses Virus hat man doch gezielt zur Bekämpfung oder zumindest Ruhigstellung der Krankheit eingesetzt?
So, hoffe hab nicht zu viel Blödsinn geschrieben, das es nicht ganz OT ist: klar treibt ein abgefressener Buchs meist willig wieder aus! Über viele lange Jahre wird er das aber nicht können und allzu toll siehts auch nicht aus.
Ich versuche lediglich, (vorsichtig) optimistisch zu sein was mir grundsätzlich eher schwerfällt
Trotz der heutigen Raupensichtung bin ich es beim Buchs auch (wieder) und habe eine gewisse Hoffnung
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