Ist echt witzig, diese ständigen Hoffnungen auf Frassfeinde, Krankheiten, Parasiten, die bitteschön den Job übernehmen sollen, die vom Menschen quer über die Kontinente importierten Katastrophen zu heilen. Ein buntes Märchenbild mit der naiven Vorstellung von "die Natur nimmts, die Natur gibts" wird ohne Unterlass gezeichnet.
Von wegen. Exakt das Gegenteil passiert in der Regel und es gibt nur sehr, sehr wenige Ausnahmen. Die Katastrophenimporte vermehren tatsächlich sich besonders stark, weil in unserem sowieso schwer gestörten Ökosystem eben keine Feinde für sie existieren. Gäbe es die, wären sie gar nicht erst invasiv geworden. Wir haben es mit einer Auswahl von Katastrophen zu tun, die deshalb Katastrophen sind, weil sie bereits bewiesen haben dass kein eindämmenden Faktoren existieren. Und wo man den Wahnsinn unternommen hat, vermeintliche Feinde zur Bekämpfung importieren, gibt es oft genug nur neue Katastrophen - live zu sehen in Australien.
Die Ausnahmen muss man mit der Lupe suchen. Eine ist zum Beispiel Prospaltella perniciosi, die Schlupfwespe die von Stuttgarter Biologen importiert wurde und die chinesische San Jose Blutlaus parasitiert. Aber auch nur teilweise, die Blutlaus bleibt ein Problem, das immer noch zunimmt.
Den Buchs haben die Menschen gegen die Wand gefahren und zwar gründlich. Dafür können sie billig chinesischen Glücksbambus und andere ach so wertvolle Importpflanzen im Baumarkt kaufen, mit denen der Schädling importiert wurde. Freier Welthandel ohne Verzögerungen und so.