Nun, die Überzeugungen gegen übernatürliche Farbwechsel scheinen ja sehr tief zu sitzen. Ich habe gerade alles von vorne bis hinten gelesen, denn sowas hatte ich auch schon.
Bei mir gab es letztes Jahr plötzlich sehr viele gelbe Tulpen in einem Beet mit dunkel-braunroten Tulpen, vermutlich die Sorte Jan Reuss.
Gepflanzt vor 20 Jahren, eine Sorte, die immer wiederkommt und sich farbtreu vermehrt. Ganz links sass noch Prinzess Irene, aber von der ist nicht mehr viel übrig. Das Grundstück war seit 1960 oder 1970 eine verwilderte Pferdeweide, bis wir es neu angelegt hatten. Und da gelbe Tupen so garnicht mein Ding sind, habe ich auch nie welche gepflanzt. Auch keine undefinierbaren Supermarktmischungen.
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Vor 2 Jahren im Herbst habe ich alles sorgfältig umgegraben auf der Suche nach Rhizomen vom kleinen Sauerampfer, der alles überrannt hatte. Die Zwiebeln, die dabei an's Tageslicht kamen habe ich an Ort und Stelle neu versenkt. Daraufhin gab es reichlich gelbe im nächsten Frühjahr, bestimmt 30-40 %. Ich schwor mir, sie zu markieren und herauszunehmen - bin dann doch nicht dazu gekommen. Dieses Jahr gab es nur noch halb so viele gelbe Tulpen.
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Vielleicht produzieren die dunklen Tulpen mehrere Farbstoffe, darunter auch den gelben. Bei Störungen könnte dann die Produktion eines Farbstoffes entfallen und man sieht nur noch den darunterliegenden. Oder Epigenetik, oder so ähnlich. Jetzt komme mir keiner mit Sämlingen (die hätte es in den 20 Jahren schon früher geben müssen) oder mit Tulpen der Vorbesitzer, kann ich hier ausschliessen.