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Abschied von einem Garten (Gelesen 14181 mal)

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Albizia
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Re:Abschied von einem Garten

Albizia » Antwort #45 am:

Wenn nicht, schick mir eine PM.Auch die Wurzeln der Nachtkerze sind eßbar, ich suche noch Pflanzen, bei denen sie nicht so sehr verzweigt sind.
Wenns nicht klappt mit dem Versamen, bekommst du Post, Zausel. :D Ich hatte dieses Frühjahr ziemlich viele noch einbeinige Wurzeln, die ich allerdings nicht gegessen, sondern die Rosetten vom Vorjahr ausgebuddelt und verschenkt habe. Sie standen in den Töpfen der Kübelpflanzen, die mit Kompost versorgt werden.Das alte Schoppendach war mir definitv zu nackig. So habe ich dann zu einer jungen Sämlings-Glyzinie, die die Tochter der Hausbesitzerin aus Samen ihrer eigenen Glyzinie vor meinem Einzug direkt an den Schoppen gepflanzt hatte, noch eine Clematis montana rubens gesetzt. Ich wollte das undichte Dach von der Clematis überwuchern lassen. Was mir gelang. Hier ist sie noch klein.
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Albizia
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Re:Abschied von einem Garten

Albizia » Antwort #46 am:

Jahre später hat sie das ganze Dach überdeckt, eine Seite des Daches hoch, die andere wieder runter. Gerade habe ich festgestellt, dass ich davon kein Foto finde. :( Und von diesem Jahr gibt es kein Foto. :-\ Sie hatte außerdem kein Interesse mit umzuziehen, denn sie hat sich vorher schon abgemacht. Nach 12 Jahren ist die Clematis ist im letzten kalten Winter erfroren und hat leider nicht mehr ausgetrieben. Die Glyzinie hat allein geblüht.Aber das Bild von dem blütenüberrankten Schoppen nehm ich in Gedanken mit. :)
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fromme-helene

Re:Abschied von einem Garten

fromme-helene » Antwort #47 am:

Auf die Idee, Blauregen mit Clematis zu kombinieren, wäre ich nie gekommen. Das ist wunderhübsch!
Albizia
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Re:Abschied von einem Garten

Albizia » Antwort #48 am:

Hübsch ja. :) Allerdings machte es das nicht so ganz einfach, die Glyzinie zu schneiden.Denn diese sollte ja nicht das Dach hoch, sondern wurde nur daran langgezogen. Sie hat aber natürlich immer die Triebe der Clematis umschlungen und sich an ihr langgehangelt. Die letzten 2 Jahre hat sie dann auch das Dach miterobert.Hinter der Ecke des Schoppens hab ich das gefleckte Lungenkraut hingesetzt. Es fing dort an, wo Waldmeister und Walderdbeeren aufhörten.Pulmonaria officinalis:
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Albizia
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Re:Abschied von einem Garten

Albizia » Antwort #49 am:

Die kleine Wiese war im Frühling immer voller Veilchen.
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Re:Abschied von einem Garten

Albizia » Antwort #50 am:

Auf der ganzen Wiese gab jedes Jahr an der gleichen Stelle ein einziges weißes Veilchen. Das stach aus den anderen richtig raus.
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Eveline †
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Re:Abschied von einem Garten

Eveline † » Antwort #51 am:

albizia, die blauen liebe ich !die weißen haben sich hier zu "beikraut = unkrut" entwickelt, aganz furchtbar.
vormals "vanessa"
Albizia
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Re:Abschied von einem Garten

Albizia » Antwort #52 am:

Bei mir unkrutet sich nichts an weißen Veilchen. ;) Überhaupt die kleine "Wiese"...(die vor meiner Zeit eher Rasen war). Der Rasenmäher darf bei mir niemals in Aktion treten, bevor das Wiesenschaumkraut nicht verblüht ist.Cardamine pratensis:
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Re:Abschied von einem Garten

Albizia » Antwort #53 am:

Und Auge in Auge gefällt es mir noch besser:
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Bertha
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Re:Abschied von einem Garten

Bertha » Antwort #54 am:

Zu dem Thema will ich Euch meine Lieblingsgeschichte erzählen:Mitte der 90iger Jahre habe ich mit meinem Vater einen Segeltörn im "Desolation sound" in Kanada gemacht. Einmal ankerten wir in einer Bucht, mit der eine traurige Geschichte verbunden war - ein Mann hatte sich dort in der Einsamkeit ein Haus gebaut und auf einem nur bei Ebbe erreichbaren Stück Land einen Gemüsegarten angelegt. Zufällig wurde er von Seglern entdeckt, die in dieser Einsamkeit dankbar waren für seine Gastfreundschaft und unerwartete Versorgung mit frischem Obst und Gemüse. Leider veröffentlichten sie nach der Rückkehr seine Koordinaten in einer Seglerzeitung, was dazu führte dass es vorbei war mit der Einsamkeit. Dann brannte auch noch sein Haus ab - er verließ die Bucht und man weiß nicht was aus ihm geworden ist.Mein Vater und ich ruderten an Land und suchten nach den Grundmauern des Hauses, die wir auch fanden. Es war im Herbst und Ebbe und wir konnten auf die kleine Halbinsel hinüberlaufen, auf der er seinen Gemüsegarten gehabt hatte. Am Wegrand sah ich plötzlich gelbes Laub, das mir bekannt vorkam. Maiglöckchen! Er hatte sich seinen Weg damals mit Maiglöckchen gesäumt.Ich brach übergangslos in Tränen aus . Und mein Vater ... etwas überrascht von meinem plötzlichen Gefühlsausbruch, tat etwas sehr Väterliches, er nahm sein Taschenmesser und schnitzte mir aus einem Stock ein improvisiertes Grabewerkzeug. Ich putzte mir die Nase und buddelte mit Mühe 3 Zwiebeln aus. Die landeten in Haushaltspapier und Frischhaltefolie gewickelt in meinem Koffer. 4 Wochen später war ich wieder zuhause. Aber da brüllte natürlich der Alltag. Die Zwiebeln landeten im Schuppen und wurden vergessen. im Frühjahr entdeckte ich sie wieder, pflanzte sie ohne Hoffnung ein... was soll ich Euch sagen: 3 Jahre später der erste Blütenstiel. Und heute erobern sie - wie Maiglöckchen das so an sich haben, den ganzen Garten. Der Vater hat Zwiebeln bekommen, Freunde haben Zwiebeln bekommen... und nie sehe ich meine Maiglöckchen ohne an den unglücklichen Mann und seinen Garten zu denken. Ich würde ihm so gerne erzählen, dass ein Stück von seinem Garten weiter lebt. Na - nun habe ich es wenigstens Euch erzählt.
Der Gärtner muß grausam sein und an die Zukunft denken.
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RosaRot
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Re:Abschied von einem Garten

RosaRot » Antwort #55 am:

Eine traurige und auch wieder schöne Geschichte, Bertha! :D
Viele Grüße von
RosaRot
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Eveline †
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Re:Abschied von einem Garten

Eveline † » Antwort #56 am:

bertha, sehr berührend deine schöne geschichte
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Re:Abschied von einem Garten

Paulownia » Antwort #57 am:

Eine sehr schöne Geschichte Berta :)
LG Margrit
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Albizia
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Re:Abschied von einem Garten

Albizia » Antwort #58 am:

Mir gefällt die Geschichte auch sehr gut, Berta! :) (Und vielleicht hat der Mann ja auch selbst noch ein paar seiner Maiglöckchen mitgenommen und sie blühen jetzt nicht nur in deinem und deines Vaters Garten, sondern auch in seinem neuem Garten.)
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Re:Abschied von einem Garten

Albizia » Antwort #59 am:

Lektionen in einem GartenEinen Holunder braucht jeder Garten, und sei er noch so klein, dachte ich.Und ich versetzte 1998 einen winzigen jungen Holundersämling, der sich unter der Fichtenhecke quälte, 2 m neben eine Rose, die laut Vermieterin so gut wie nie blühte, damit er groß und stark werde.Die alte Rose konnte natürlich auch nicht richtig blühen, da ihre Langtriebe der Vermieterin zu hoch wurden, und sie deshalb jahrelang jeden Spätherbst auf Kniehöhe zurückgesäbelt worden war. Ich ließ sie wachsen und sie entpuppte sich als üppig blühende Kletterrose, ich glaube eine `Flammentanz`.Der kleine Holunder nebendran mickerte und mickerte, er wollte einfach nicht und blieb auf 20 cm Zwerghöhe und das jahrelang. ::) ??? Dafür wollte aber ein Anderer. Frechdreist grinste er mich schon klein, aber tiefverwurzelt im ersten Jahr des Einzuges an. Er steckte mitten im Wurzelraum der alten Rose. Ich versuchte ihn auszugraben und zu versetzen, das ging nicht, die Rose und er saßen zu tief ineinander verschlungen. Versehentlich riß ich ihn beim Ausgraben ab. Im nächsten Frühjahr war er wieder da....Wir kämpften jahrelang miteinander. Nach einigen Jahren einigten wir uns darauf, daß ich ihn mehrmals jährlich rückschneide, damit die Rose noch Luft hat. Er wurde von Jahr zu Jahr immer stärker, während der gehätschelte Holunder nebendran sich nach wie vor dem Zwergwuchs hingab. Vorletztes Jahr mußte ich bereits 3 mal schneiden, er produzierte Berge von Holz und Laub. Letztes Jahr hat er gewonnen. :P Die Rotfassade lächelte nur noch mit einem winzigen Mickertrieb seitlich raus.Dieses Jahr werde ich nach 12 Jahren umziehen. Ich werde den 30 cm hohen Mickerholunder ausgraben und mitnehmen. Einen Holunder braucht jeder Garten - und sei er noch so klein.Kletterrose `Flammentanz`edit: Der Name der Rose - geändert
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