Lieber ein paar Nisthilfen mehr aufhängen als zu wenig, das kann nicht schaden und in diesen Tagen fangen die meisten Vögel mit ihrer zweiten Brut an (ausgenommen Weißstorch)!
Es ist immer besser, wenn im Sommer ein Kasten leer steht (wird ja auch zur Übernachtung und als Schutz vor Regen genutzt - sogar die Haselmaus und der Siebenschläfer gehen zuweilen in Nistkästen), als wenn eine Vogelart draußen bleiben muss und nicht brüten kann.
Bei uns im Stadtpark herrscht z.B. akuter Nistplatzmangel durch einige Bäume, die nicht wieder ausgeschlagen sind. Viele alte Bäume wurden auch gefällt und die Uferzone am Teich ausgelichtet. Dadurch gehen gut geschützte Brutplätze verloren. Leider kann ich gerade diesen Arten wie Waldkauz, Bussard, Milan, Stockente oder Buntspecht nur bedingt oder gar nicht helfen.
Ich konnte beobachten, dass Herr Meise während der Aufzucht seiner Jungen jede Nacht in den Kasten schlüpft, in dem er letztes Jahr gebrütet hat und der in diesem Sommer bislang leer steht. Dort verblieb er bis zum Morgen, während seine Gattin den Nachwuchs im eigentlichen Nistkasten wärmte.