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Autor Thema: Stammfäulnis/Schaden an Castanea sativa - Edelkastanie  (Gelesen 14152 mal)

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Re:Castanea sativa - Edelkastanie - Castanea dentata
« Antwort #15 am: 18. November 2004, 17:18:37 »


auf den bildern ist im zentrum gut das splintholz erkennbar. daneben sind schon deutlich die überwallungswälle zu sehen.

Ich kann keinerlei Überwallung erkennen. ???

Zitat
ich denke es ist ein alter unerkannter frostschaden. die bilden sich oftmals unter der rinde bzw. ist äußerlich nur ein feiner riss erkenntlich.

sag mal, in welche himmelsrichtung zeigt den der schaden. wenn es norden ist, tippe ich eher auf pp's astkausalität, wenns südlich ist, dann frost.

Warum sollte ein Eßkastanienbaum, er für sein witterungsbeständiges Holz bekannt ist, aufgrund eines Risses oder gar eines kleinen abgebrochenen Zweiges dermaßen ausfaulen??
Und da Frostriß aufgrund der Nordlage ja nun eh unwahrscheinlich ist, warum sollte ausgerechnet der kleine Zweig stehenbleiben, wenn die Fäulnis von ihm ausgeht?

Zitat
ich dachte auch erst an die tintenkrankheit. aber dort wo maronifan wohnt gibts keine edelkastanien. der baum steht isoliert. ist also sehr unwahrscheinlich.

Ich zietiere mal aus dem zweiten Link (http://www.phytid.org/CPC/Data/P.%20cambivora.htm):
"HOST RANGE
Castanea sativa (European chestnut tree), Prunus avium (cherry), Prunus dulcis (almond), Rubus idaeus (raspberry), Alnus glutinosa (European alder), Malus domestica (apple), Prunus persica (peach). "
Etwas davon wird garantiert in der Umgebung wachsen. Und in Bernhards Link werden auch Buchen für einen der Erreger der Tintenkrankheit (Phytophthora cambivora) genannt.

Zitat
die färbung deudet mir weniger auf fäulnis hin. ich denke schlicht dreck und oberflächliches feuchtes zeug zu sehen. das hat sich angesammelt, weil die wunde doch ziemlich mit rinde überdeckt war. das hat sich mit der zeit durch regenwasser angesammelt.

Fäulnis ist es auf jeden Fall, denn das Holz ist schließlich 'verfault'. Die Frage ist nur: welche Fäulnis?
Das Regenwasser stand garantiert nicht in der gesamten Höhlung bis oben hin. Wie gesagt, ich kenne auch nur ein paar Bilder aus dem Netz, aber die Farbe passt perfekt zur Tintenkrankheit. Natürlich kann es noch ein dutzend andere Pilze geben, die das Holz so verfärben, daher ist der Schluß nicht zwingend. Aber wie gesagt: es passt halt.

Zitat
für die tintenkrankheit würde die vergilbung sprechen. dagegen, dass der baum üppigst belaubt war.

und guckt mal hier:
http://www.forstnds.de/berichte/wze01/jahr01/seiten/pilze.htm

weder schleimfluss noch rindennekrose .... noch flammartiger aufstieg vom boden ..... ich glaubs eher nicht.

Zum Verlauf habe ich nichts tiefergehendes gefunden, daher weiß ich nicht, wie in diesem Stadium die Auswirkung auf die Belaubung wäre.
Aber der Schleimfluß bezog sich auf Buchen, das kann bei Kastanien schon wieder anders aussehen.

Maronifan, wo wohnst du und was für Bodenbedingungen hat die Kastanie?

Du solltest die Bilder wenigstens an einen Experten schicken, der schon einige von Tintenkrankheit befallene Kastanien gesehen hat. Sonst gibst du dem Pilz nur noch einige Zeit Gelegenheit sich zu vermehren und Sporen zu bilden, die Kastanie würdest du trotzdem verlieren.
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bernhard

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Re:Stammfäulnis/Schaden an Castanea sativa - Edelkastanie
« Antwort #16 am: 18. November 2004, 17:32:09 »

Zitat
Ich kann keinerlei Überwallung erkennen.

siehe unten. ich habs markiert. vergleiche mit dem bild vorne. ist zwar auch schwarz verfärbt, aber doch eindeutig.

Zitat
Warum sollte ein Eßkastanienbaum, er für sein witterungsbeständiges Holz bekannt ist, aufgrund eines Risses oder gar eines kleinen abgebrochenen Zweiges dermaßen ausfaulen??
Und da Frostriß aufgrund der Nordlage ja nun eh unwahrscheinlich ist,

KANN es natürlich trotzdem sein. es wäre dann nur etwas feucht fäulnis als folge einer kleinen frostplatte. KANN auch nördlich vorkommen. aber nix ist fix.

Zitat
Fäulnis ist es auf jeden Fall, denn das Holz ist schließlich 'verfault'. Die Frage ist nur: welche Fäulnis?

klar fäulnis .... aber wenns nicht die tintenkrankheit ist, keine "morsche-zu-spät-fäulnis" ... dazu noch der feuchte dreck von unter der rinde.
also: wenn es keine tintenkrankheit ist, dann hat der baum sehr gute chancen. wenn doch, dann hat er keine chancen.

Zitat
Du solltest die Bilder wenigstens an einen Experten schicken, der schon einige von Tintenkrankheit befallene Kastanien gesehen hat. Sonst gibst du dem Pilz nur noch einige Zeit Gelegenheit sich zu vermehren und Sporen zu bilden, die Kastanie würdest du trotzdem verlieren.

ich glaube es zwar nicht, ist aber reines gefühl. sowas kann man mit sicherheit auf diesem wege nie klären.

maronifan: www.stadtbaum.at .... dort sind einige experten versammelt. sie haben mir mal geholfen, einen blattpilz zu identifizieren. die erste probe war damals kostenlos. vielleicht ist es heute auch noch so. außerdem können die oft schon anhand des bildes mehr sagen. email adressen findest du auf deren web site. lass uns wissen was du machst ... und jedenfalls das ergebnis.
« Letzte Änderung: 18. November 2004, 17:34:22 von bernhard »
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Bernhard

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Re:Stammfäulnis/Schaden an Castanea sativa - Edelkastanie
« Antwort #17 am: 18. November 2004, 18:18:50 »

Würde so oder so in dem Fall (und weil dir dieses Bäumchen so sehr am Herzen liegt) zu einer Wunddesinfektion raten, um die Fäulnis zu stoppen.

Was halten die Kollegen eigentlich von einem "Ausflammen" des Wundeninneren (nicht Kambialgewebe) mit Hilfe eines Feuerzeuges nach ordentlichem Auskratzen?

Ganz fest daumendrückend,
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Re:Stammfäulnis/Schaden an Castanea sativa - Edelkastanie
« Antwort #18 am: 18. November 2004, 20:31:24 »

Würde so oder so in dem Fall (und weil dir dieses Bäumchen so sehr am Herzen liegt) zu einer Wunddesinfektion raten, um die Fäulnis zu stoppen.

'So oder so' - heißt das: egal ob Tintenkrankheit oder etwas anderes? Das wäre fatal. Die Tintenkrankheit kommt aus dem Wurzelbereich und zieht den Stamm hoch. Da ist nichts mit Wunddesinfektion. Man würde ihr nur noch mehr Zeit bieten, Sporen zu bilden.
Gerade wenn einem Maronen am Herzen liegen sollte man Krankheiten keine Chance geben. Den Tip von Bernhard würde ich unbedingt befolgen und Kontakt mit den Leuten von stadtbaum.at aufnehmen. Die haben bestimmt auch Behandlungstips, falls es doch etwas behandelbares sein sollte.

Zitat
Was halten die Kollegen eigentlich von einem "Ausflammen" des Wundeninneren (nicht Kambialgewebe) mit Hilfe eines Feuerzeuges nach ordentlichem Auskratzen?

Mit dem Feuerzeug kommt man nicht weit, da müßte schon eine Lötlampe her. Aber flüssige Fungizide dürften gründlicher wirken. (Hitze dringt in Holz nicht schnell oder tief ein und ist sehr schnell wieder verflogen).

Maronifan, du solltest trotzdem schonmal die nächste Generation heranziehen. Ich habe auch schon Kastanien in feuchtes Substrat gepackt und kühl gestellt.
« Letzte Änderung: 18. November 2004, 20:32:21 von Re-Mark »
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Re:Stammfäulnis/Schaden an Castanea sativa - Edelkastanie
« Antwort #19 am: 18. November 2004, 22:04:36 »

Zitat

Maronifan, du solltest trotzdem schonmal die nächste Generation heranziehen. Ich habe auch schon Kastanien in feuchtes Substrat gepackt und kühl gestellt.


die nächste generation heranziehen ?
bis diese mal nach 15 jahren (wenn überhaupt) früchte ansetzt ( wenn er nicht schon vorher kaputt geht )
da werde ich entweder im altersheim oder schon tot sein bei meinem glück im leben

ich werde morgen es noch genauer besser ausschneiden und säubern versuchen !
warum sollte es denn deine tintenkrankheit sein ?
es befindet sich gut einen halben meter über den wurzeln und war vorher nur ein riss zu sehn .
als ich ihn weiter öffnete war unter der rinde so eine schwarze modrige erde oder so... drinnen die ich rauskratzte .

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Re:Stammfäulnis/Schaden an Castanea sativa - Edelkastanie
« Antwort #20 am: 18. November 2004, 23:09:06 »

die nächste generation heranziehen ?

Lass es mich anders ausdrücken: Von einem Maronifan erwarte ich eigentlich, daß er jedes Jahr Kastanienbäume heranzieht und die nähere und weitere Umgebung damit bepflanzt. 8)

Zitat
bis diese mal nach 15 jahren (wenn überhaupt) früchte ansetzt ( wenn er nicht schon vorher kaputt geht )
da werde ich entweder im altersheim oder schon tot sein bei meinem glück im leben

Nun, es gibt Castanea-Hybriden, die schon nach einem (!) Jahr blühen. Das ist dann natürlich keine Castanea sativa, und ein großer Baum wird es nie. Ein veredelter Baum kann aber nach dem was ich gelesen habe durchaus auch schon nach vier, fünf Jahren die ersten Früchte ansetzen.

Zitat
ich werde morgen es noch genauer besser ausschneiden und säubern versuchen !

Egal was in der Höhlung vielleicht als ehemalige Überwallung interpretierbar ist - an den aktuellen Wundrändern kann ich keine Überwallung entdecken. Also schreitet die Fäulnis dort noch voran. Warum sollte sie aufhören, wenn man es abbürstet? Weil es trockener ist? Vielleicht. Aber irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, daß sich dort tatsächlich Regenwasser gestaut hat - immerhin ist der Stamm an dieser Stelle senkrecht, die Öffung nur klein, und oben drüber war den Sommer über ein Blätterdach.

Ich würde denken, daß man rundum, überall, sowohl innen als auch an der Rinde bis ins gesunde Holz schneiden müßte und dann desinfizieren. Aber ich bin darin nicht ausgebildet, und die anderen scheinen das nicht so zu sehen.
Daher meine ernst gemeinte Frage: warum sollte die Fäulnis auf einmal aufhören? Wenn sie doch von einem kleinen Riß ausgegangen sein soll, wobei sie sicher schlechtere Startbedingungen gehabt hat als nach einem noch vorzunehmendem 'Säubern'? Und das auch, wo Kastanienpfähle normalerweise jahrzentelang der Witterung widerstehen?

Zitat
warum sollte es denn deine tintenkrankheit sein ?
es befindet sich gut einen halben meter über den wurzeln und war vorher nur ein riss zu sehn.

Da sie von innen kommt wäre es nur natürlich, daß sie außen erst irgendwann als kleiner Riß sichtbar wird. Ob die Fäulnis tatsächlich von den Wurzeln ausgeht könnte man wohl erst nach einer Fällung feststellen.

Aber wie gesagt: alles was ich kenne sind ein paar Erwähnungen von Krankheiten auf Webseiten über Kastanien, keine eigenen Erfahrungen. Vielleicht können die Experten von der von Bernhard genannten Seite Entwarnung geben.

Womit ich allerdings sehr wohl schon eigene Erfahrungen gesammelt habe sind morsche Obstbäume. Und so viel weiß ich:
- Holz fault nicht einfach so, schon gar nicht bei dermaßen jungen Bäumen. Es müssen irgendwelche Pilze oder sonstigen Mikroorganismen dahinter stecken.
- Faules Holz, erstreckt sich im Inneren immer sehr viel weiter, als es von außen den Anschein hat.

Egal was für ein Erreger es ist: er breitet sich ganz offensichtlich weiter aus. Und er wird sich nicht davon stoppen lassen, daß du nur das entfernst, was er eh schon zersetzt hat.

Wie ist denn der Boden? Staunässe? Verdichtung? Hin und wieder staubtrocken bin in größere Tiefen?
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bernhard

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Re:Stammfäulnis/Schaden an Castanea sativa - Edelkastanie
« Antwort #21 am: 18. November 2004, 23:17:59 »

Zitat
Ein veredelter Baum kann aber nach dem was ich gelesen habe durchaus auch schon nach vier, fünf Jahren die ersten Früchte ansetzen.

die, die man kaufen kann (stehen dann vermutlich schon etwas in der baumschule) können schon im pflanzjahr tragen ..... kommt aber dann vermutlich hin, mit ca. 4 jahren ....

Zitat
Egal was in der Höhlung vielleicht als ehemalige Überwallung interpretierbar ist - an den aktuellen Wundrändern kann ich keine Überwallung entdecken.

ich schon, nur eben oberflächlich dreckig (-> markierung). und die wallt weiter. um zu sehen, ob das noch intakt ist, müsstest du mal in der roten markierung vom obigen bild etwas abkratzen ... und gucken obs grün/weißlich/lebend ist. maronifan schreibt doch deutlich, unter der rinde war schwarze modrige erde. das sammelt sich mit der zeit durch regenwasser, einschwemmungen, zersetzungen und getier an. das ist der nährboden für fäulnis. hatte ich schon öfter live beobachten können.

die meisten pilze geben w.o. wenn die wunde überwallt ist und der fäulnisherd von der luftzufuhr abgeschlossen ist.

nichts desto trotz, maronifan: schicke ein mail mit bildern an stadtbaum.at
« Letzte Änderung: 18. November 2004, 23:20:47 von bernhard »
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Re:Stammfäulnis/Schaden an Castanea sativa - Edelkastanie
« Antwort #22 am: 19. November 2004, 09:03:17 »

so, ich habe jetzt noch mal in der entsprechende pflanzenschutzliteratur nachgeschlagen:

der farbatlas gehölzkrankheiten (günstig, praktisch, handlich, jedem gehölzliebhaber zu empfehlen) beschreibt konkret auf castanea bezogen die tintenkrankheit wie folgt: "Rindennekrosen an Stammbasis, unter der Rinde braunviolette Verfärbung des Kambiums und des Splintholzes durch Pilzinfektion." die abbildung zeigt das schadbild wirklich am stammfuß, flammartig aufsteigend. es wird bei erkennungsmerkmalen weiter ausgeführt: "außen auf der Rinde schwärzliche FLecke, vom Stammgrund zungenartig aufsteigende, braune Verfärbungen, später entweder Abriegelung und Überwallung kleinerer Nekrosen oder Absterben der Bäume; an Fließgewässern und in Überflutungsgebieten; neuartige Erkrankung". bekämpfung wäre keine möglich (rodung!). Unter Verwechslungsmöglichkeiten wird auf andere Pilze und selbst auf sonnenbrand und/oder frostschäden verwiesen. diese sind hier aber eher unwahrscheinlich, da nordseitig. es KANN aber wie gesagt auch nördlich auftreten. das schadbild käme hin "vertikales aufreißen der Rinde in Stammfußnähe (Anm: ist relativ!) mit mehr oder weniger ausgedehnten Kambialschäden. ... später weit auseinanderklaffende wundränder mit überwallungsansätzen"

allerdings gibt es auch sog. "falsche Frostrisse" . sie entstehen durch Aufreißen des Stammholzes von innen nach außen nach Kambiumverletzungen oder Holzfäulen. hier wäre eine behandlung durch wundpflege und wundbehandlungsmitteln möglich. diese meist stammparallelen, aus stammrissen entstandenen (zb durch frost) wunden könnten sich sonst zu wundleisten entwickeln. es wird immer versucht, zu überwallen, die wunde reißt aber bei frost periodisch wieder auf, die auslöser sind mikroorganismen.

Nienhaus und Kiewnick wissen in ihrem Monumentalwerk "Pflanzenschutz bei Ziergehölzen" folgendes zur Tintenkrankheit ergänzend zu berichten: "Blattvergilbung mit schwarzbrauner Verfärbung des Kambiums (anschneiden!), die sich zungenförmig nach oben ausdehnt ("Tintenkrankheit"). Bisher nur im maritimen Klimabereich verbreitet." zur letzten aussage muss man ergänzen: das buch ist von 1997.

heinz butin führt in "Krankheiten der Wald- und Parkbäume" folgendes aus:
"Phytophthora cambivora sowie Ph. cinnamomi ..., beides Erreger der "Tintenkrankheit" der Eßkastanie mit meist tödlichem Ausgang. An der Stammbasis älterer Böume zeigen sich nach Entfernen der Rinde zungenförmig aufsteigende, violett-braune bis schwarze Verfärbungen des Kambiums und der äußeren Splintschichten. Äußere Symptome einer Erkrankung sind Blattvergilbung und fehlender Fruchtansatz. Vorkommen nur im maritimen Klimabereich. Für den eindeutigen Nachweis sind Isolierung und Anzucht der Erreger auf selektiven Nährböden erforderlich. Praktikable Bekämpfungsmaßnahmen sind nicht bekannt."

Der vorletzte Satz zum eindeutigen Nachweis verdeutlicht, dass wir hier nur abwägen, mit Sicherheit aber nichts bestimmen können.

zur blattvergilbung und zum mangelnden fruchtansatz: diese können auch gänzlich andere ursachen haben.

ich persönlich glaube nicht an die tintenkrankheit und bin nun durch dir entsprechenden literaturpassagen (falsche frostrisse, etc....) in meiner obigen meinung bestärkt. der "faule erddreck" den maronifan gefunden hat kann dort auch durch zb ameisen und anderes getier eingeschleppt worden sein.

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Re:Stammfäulnis/Schaden an Castanea sativa - Edelkastanie
« Antwort #23 am: 19. November 2004, 10:17:43 »

Nun gut, vielleicht besteht ja wirklich Hoffnung.

Aber es wird niemandem schaden, wenn Maronifan das Zeug, daß er aus dem Baum 'hohlt' (SCNR) und die Späne nicht in der Gegend verteilt, sondern in einer Tüte dem Müll anvertraut. (Oder noch besser: verbrennt.) Und Werkzeuge danach desinfizieren sollte selbstverständlich sein.

Sagen deine Bücher etwas über die Behandlung von gesäuberten Wunden? Ich würde wahrscheinlich ein Kupferhaltiges Mittel für den Obst- oder Gemüsebau nehmen und die Höhlung damit rundum bestreichen. Vorher auch an den Rändern bis ins gesunde Holz schneiden, um eine Kallusbildung anzuregen. Aber diese Kambiumschicht verträgt Kupfer vielleicht nicht so gut? Vielleicht ein fungizidhaltiges Wundverschlußmittel aus dem Fachgeschäft?

Was ist eigentlich mit Iod-haltigen Mitteln? Ich habe noch nie von Iod im Pflanzenbau gehört, warum?
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bernhard

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Re:Stammfäulnis/Schaden an Castanea sativa - Edelkastanie
« Antwort #24 am: 19. November 2004, 10:47:16 »

Zitat
Aber es wird niemandem schaden, wenn Maronifan das Zeug, daß er aus dem Baum 'hohlt' (SCNR) und die Späne nicht in der Gegend verteilt, sondern in einer Tüte dem Müll anvertraut. (Oder noch besser: verbrennt.) Und Werkzeuge danach desinfizieren sollte selbstverständlich sein

exakt - meine meinung! sowas bleibt bei mir NIE im garten!

das mailen eines fotos an stadtbaum würde ich aber trotzdem machen, da der baum ja ideelle bedeutung für dich hat und du auch seit heuer im sommer zwei neue, wertvolle fruchtsorten hast.

als behandlungsmittel könnte ich mir vorstellen, dass du ähnlich vorgehst wie knorbs im catalpathread. pm ihn mal an. vielleicht hat er nochwas von dem fungizid über. wunderschluß auf frisch angeschnittenes kambialgewebe ist jetzt im winter UNBEDINGT erforderlich.
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Re:Stammfäulnis/Schaden an Castanea sativa - Edelkastanie
« Antwort #25 am: 19. November 2004, 14:38:16 »

Zitat
Lass es mich anders ausdrücken: Von einem Maronifan erwarte ich eigentlich, daß er jedes Jahr Kastanienbäume heranzieht und die nähere und weitere Umgebung damit bepflanzt. 8)

jaja genau dieses hab ich schon erwartet ;D
wo eine wunde ist da dann noch mal eins drauf !
naja

hier ein bild für die was es interrresiert etwa 2 wochen alt ,ist nicht so toll ich weis aber ich hab da ja auch was anderes fotografiert :D und jetzt wegen maroni meine fotos untersucht.

man sieht ja echt fast nix vorher - ODER !

danke
maroni
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Re:Stammfäulnis/Schaden an Castanea sativa - Edelkastanie
« Antwort #26 am: 19. November 2004, 15:20:50 »

hallo und danke für eure hilfe,

jetzt ist der strom auch noch ausgefallen *grummel* aber welch glück !
der pc hat es überlebt ist halt nur alles zum neuschreiben und die bilder ....
soooo
ich hab ein bild von heute gemacht
ich habe aber leider noch nicht viel mehr gemacht !
es ist stürmisch mit blitz und donner und schneeefall brrrrrrhhhhh
ich habe es einwenig gesäubert, es stand heute auch wieder unten wasser drin vom regenschneesturm ?
und hab es etwas grösser geschnitten aber da muss trotzdem noch paar zentimeter weg nach unten und li+re denn da ist es zwischen rinde und stamm modrigschwarz und weich ...leider :-(

das foto ist mit blitz hoffe man kann bernhards wunsch sehn
übrigens du bist eine wucht danke für soviel mühe :-) hilfe :-) das positive an dir :-) einfach alles :D

mfg
Maroni

ps: ich weis was ihr meint mit sauber halten und alles entsorgen !
ich habe das mal gesehn wie die gearbeitet haben wegen feuerbrand.
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Re:Stammfäulnis/Schaden an Castanea sativa - Edelkastanie
« Antwort #27 am: 19. November 2004, 15:31:24 »

Was ist eigentlich mit Iod-haltigen Mitteln? Ich habe noch nie von Iod im Pflanzenbau gehört, warum?

Habe auch noch nix von jodhaltigen Pflanzenschutzmitteln gehört. Könnte vielleicht an der Lipophilie von Jod liegen, dass man es nicht einsetzen möchte.

Netzschwefel ginge aber vermutlich.

Grüße
Iris

P.S: Die (aktuelle) Wunde sieht doch gar nicht sooo schlecht aus. Wenn sie irgendwann mal etwas trockener werden kann, wäre es vielleicht auch ganz hilfreich, sie mit einer umgebundenen Plastiktüte vor dem Eindringen von Feuchtigkeit von Aussen zu schützen.
« Letzte Änderung: 19. November 2004, 15:35:11 von Iris »
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bernhard

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Re:Stammfäulnis/Schaden an Castanea sativa - Edelkastanie
« Antwort #28 am: 20. November 2004, 02:21:27 »

aber immer so, dass luft rann kann. also mit kambialgewebe war der tipp richtig. sieht man jetzt ganz deutlich. sieht schon mal net übel aus.

danke für dein lob! hört man immer gern. ich nehms stellvertretend für alle hier! :D

und lob zurück: das mit der wunde hast du schon mal sehr schön gemacht!
« Letzte Änderung: 20. November 2004, 02:22:50 von bernhard »
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Bernhard

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Re:Stammfäulnis/Schaden an Castanea sativa - Edelkastanie
« Antwort #29 am: 20. November 2004, 08:54:17 »

Auf den ersten Bildern sah es für mich so aus, als ob die Höhlung mindestens 5 cm tief gehen würde, auf dem aktuellenBild scheint mir das ganze viel flacher.
Jetzt erkenne ich auch eher, was Bernhard mit 'Überwallung' gemeint hat (obwohl ich mir da nicht sicher wäre), vorher habe ich eigentlich nur eine sehr tiefe Höhlung mit ein paar Stegen gesehen. Auch die Farbe wirkt nicht mehr ganz so schwarz.
Was doch eine andere Ausleuchtung bewirken kann...

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