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Autor Thema: Vögel ganzjährig füttern - Erfahrungsaustausch  (Gelesen 125442 mal)

Querkopf

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Vögel ganzjährig füttern - Erfahrungsaustausch
« am: 27. Mai 2010, 03:48:23 »

Hallo allerseits,

"Winterfütterung" als Thread-Überschrift passt schon eine ganze Weile nicht mehr – ich finde, es ist höchste Zeit, einen neuen Faden zu beginnen ;)

Vorweg: Dass Ganzjahresfütterung von Vögeln umstritten ist, ist bekannt. Die Pro- und Contra-Argumente zum Thema sind es ebenfalls. Die wichtigsten Positionen dazu habe ich in diesem Faden verlinkt – und ich bitte herzlich und dringend, die Grundsatzdebatte dort und nur dort zu führen. Dieser Thread hier ist ausschließlich als Plattform gedacht zum Austausch über eigene Erfahrungen und Beobachtungen zur Ganzjahresfütterung.

Die ist für mich selber neu, ich praktiziere sie zum ersten Mal. Als Experiment, nicht aus "Glaubens"- oder Ideologie-Gründen – ich bin bloß neugierig und probiere aus. Ich möchte wissen, ob Ganzjahresfütterung etwas ändert an der Vogelwelt in meinem Garten. Und wenn ja, was und wie.
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"Eine Gruppe von ökologischen Hühnern beschloss, jenes Huhn zu verbannen, das goldene Eier legte, weil Gold nicht biologisch abbaubar sei." Aus: Luigi Malerba, "Die nachdenklichen Hühner", Nr. 137

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Re:Vögel ganzjährig füttern - Erfahrungsaustausch
« Antwort #1 am: 27. Mai 2010, 03:50:25 »

Das Ende der klassischen Winterfütterung setze ich für unsere Gegend Mitte März an: Da hatten sich die Erlenzeisige, die während der kalten Jahreszeit in hellen Scharen futtern kamen, auf den Heimweg gemacht. Und die Stare waren zurück.

Seither sind bei mir kontinuierlich im Angebot: Meisenknödel, Erdnüsse in Gitter-Spendern (die Gefahr, dass Vögel zu große Nussstücke mitnehmen und an den Nachwuchs verfüttern, besteht da nicht, weil die Tiere nur Schnabelportiönchen rauspicken können), Körner (Mix aus Sonnenblumenkernen und verschiedenem Getreide) in Futtersäulen, außerdem Fettflocken (= mit Pflanzenöl getränkte Haferflocken), am Boden ausgestreut.

Futtersäulen-Dauergäste sind Kohlmeise, Blaumeise, Sumpfmeise, Tannenmeise, Grünling, Stieglitz, Girlitz, Gimpel, Kleiber, neuerdings auch Haussperling und Star.

Ständige Meisenknödel-Picker sind Kohlmeise, Blaumeise, Sumpfmeise,
Tannenmeise, Schwanzmeise, Star, Buntspecht, neuerdings auch Kleiber.

An den Erdnussspendern bedienen sich ausschließlich Meisen (im Winter waren außerdem Erlenzeisige dran).

Auf den Boden Gekrümeltes von Knödeln und Säulen räumen Buchfink, Haussperling, Grünling, Girlitz, Gimpel und Star weg.

Fettflocken am Boden sind regelmäßig Ziel für Amsel, Hausrotschwanz, Rotkehlchen, Star, ab und an auch Haussperling.

Sporadisch – selten bis sehr selten – finden sich am Weichfutter (Boden) zudem Feldsperling, Heckenbraunelle, Goldammer, Rohrammer und Zaunkönig ein.

Amsel, Hausrotschwanz, Rotkehlchen, Zaunkönig scheinen Bodenfutterplätze mit Deckung (unter Sträuchern, Möbeln etc.) besonders zu mögen. Stare bevorzugen offene, freie Stellen, am Boden wie auch an den Meisenknödeln. Spechte kommen mit stammnah – also relativ fest – aufgehängten Knödelspiralen an besten klar; locker vom Ast baumelnde Futtergeräte werfen sie mit ihrem kraftvollen Gehacke häufig runter. Die Gimpel sind offenbar schlechte Turner: Sie benutzen nie die Futtersäulen-Sitzringe, sondern hopsen nur auf den unter den Säulen angebrachten Auffangschalen rum. Die Sperlinge dagegen haben den Säulen-Sport inzwischen perfekt drauf, sogar die Stare probieren ihn (was komisch ungeschickt aussieht).
« Letzte Änderung: 27. Mai 2010, 04:01:03 von Querkopf »
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Re:Vögel ganzjährig füttern - Erfahrungsaustausch
« Antwort #2 am: 27. Mai 2010, 03:53:16 »

Kohlmeisen, Blaumeisen, Amseln und Haussperlingen kann/ konnte ich beim Anflug aufs Nest/ auf den Nistkasten ständig zuschauen, Rotkehlchen oft (bei den übrigen Arten weiß ich nicht, wo sie brüten, oder die Nester/ Kästen sind außer Sicht). Wann immer ich hingeguckt habe, hatten die Altvögel zum Füttern Insekten im Schnabel. Meisens benahmen sich geradezu, als hätten sie Schulbücher für Vogeleltern gelesen: Anflug mit Wurm – rein in den Kasten, füttern – raus aus dem Kasten – zwei, drei Schnäbelvoll Meisenknödel picken – ab zum Nachbarbaum, mehr Insekten für die Jungen fangen.

Mit der natürlichen Nahrung scheint es noch zu hapern, bis vor wenigen Tagen war es für die Jahreszeit viel zu kalt (erst seit Freitag vor Pfingsten haben wir Frühsommer-Temperaturen). Dennoch spazierten die Stare pickend über die Wiese, die Amseln scharrten in den Beeten, Meisen und Co. hangelten durchs Gezweig. Körnerfresser finden noch sehr wenig, die Vegetation hat ein paar Wochen Verspätung.

So ist der Verbrauch an den Futterstellen überraschend hoch: Derzeit schnäbeln "meine" Vögel pro Woche 60-70 (!) Meisenknödel, das sind 5-6 kg, weg (wobei ein großer Teil aufs Konto der Stare und Spechte geht), dazu 5-6 kg Körner und 1,5-2 kg Fettflocken. (Auch bei Letzteren haben zeitweilig die gierigen Stare mitgefressen. Der Versuch, sie mit Futterstellen "in Deckung" fernzuhalten, hatte zunächst nur kurzfristig Erfolg, die Stare haben rasch gelernt. Erst seit ich dem Weichfutter keine Rosinen mehr zufüge, lassen sie "Deckungs"-Futterstellen in Ruhe.) Der Erdnuss-Konsum ist niedrig, vielleicht 200 g/ Woche; das kann man vernachlässigen.

Aus dem Futterverbrauch kann man Rückschlüsse ziehen auf die Anzahl der Futterstellengäste. Der Ornithologe Peter Berthold schreibt in seinem Buch "Vögel füttern – aber richtig", "...dass ein etwa sperlingsgroßer Körnerfresser nach detaillierten Untersuchungen in Großbritannien pro Tag ca. 8 g Sämereien verzehrt" . Legt man diese Zahl zugrunde, dann bedienen sich in meinem Garten täglich 200 bis 250 Vögel. Da die Mehrzahl meiner Futtergäste aber nicht zur klassischen Körnerfresser-Fraktion gehört, sondern sich nur höchstens zur Hälfte (geschätzt) "vegetarisch" ernährt – Rotkehlchen, Rotschwänzchen und Amseln z. B. tauchen nur zu ganz kurzen Stippvisiten an den Futterplätzen auf –, müsste die reale Individuenzahl deutlich höher sein. Andererseits putzen größere Vögel wie Stare und Spechte vermutlich mehr weg als die von Berthold genannten 8 g… Rechnen liefert hier halt nur eine grobe Orientierung.
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Re:Vögel ganzjährig füttern - Erfahrungsaustausch
« Antwort #3 am: 27. Mai 2010, 03:54:10 »

Hinzuzufügen ist, dass bei uns ohnehin zahlreiche Vögel leben (Garten mit vielen Bäumen und Büschen und etlichen Nistkästen; mehr große Bäume und mehr Nistkästen in den Nachbargärten; Waldrandlage). Aber so lebhaft wie jetzt war der Flugbetrieb noch nie, die Zahl der Vögel ist in diesem Jahr enorm gestiegen. Zugleich ist die Zahl der unangenehmen Pflanzenfresser gewaltig gesunken: Ich habe, trotz "lausigen" Wetters, an den Rosen noch keine einzige Blattlaus gefunden und nur minimale Blattrollwespen-Spuren. Und die Lilien stehen prachtvoll da, ohne die sonst üblichen Lilienhähnchen-Blattlöcher. An den Bäumen keine Fraßschäden von Frostspanner- und anderen Raupen – das kann aber auch dran liegen, dass der kalte und lange Winter die Populationen dieser Viecher dezimiert hat; ein "Frostspanner-Jahr" haben wir definitiv nicht.
 
Natürlich lässt sich nach so kurzer Zeit noch nicht sagen, ob all das mit der Fütterung zu tun hat (dazu braucht es längere Beobachtungszeiträume). Kann m. E. aber gut sein.
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Re:Vögel ganzjährig füttern - Erfahrungsaustausch
« Antwort #4 am: 27. Mai 2010, 03:55:01 »

Kosten:

Wo nur Miniportionen weggeschnäbelt werden, kann man die Futterkosten vielleicht außer Betracht lassen. Bei den o. g. Mengen aber nicht mehr. Also habe ich mich nach günstigen Bezugsquellen umgesehen.
– Meisenknödel kosten 1,5 1,6-1,7 Euro/ kg (Standardqualität).
– Körner kosten 80-90 Cent 0,9-1,6 Euro/ kg (1A-Qualität, mischen tue ich selbst).
– Fettflocken (mit Sonnenblumenöl getränkte Haferflocken, selbst hergestellt) kosten gut 60 Cent/ kg.

Einkauf beim Spezial-Naturschutz-Anbieter (fertige Mischungen, Knödel in kostspieligerer, aber nirgends exakt definierter "Premium"-Qualität) wäre gut dreimal so teuer – könnte ich nur darauf zurückgreifen, hätte ich die Fütterei längst wieder eingestellt, aus finanziellen Gründen. Auch so ist Füttern kein billiger Spaß, bei den o.g. Mengen (45-55 kg Futter pro Monat) komme ich summa summarum auf monatliche Kosten von 50-60 gut 60 Euro.

edit: Zahlen korrigiert - bei der ersten Rechnung war nicht alles einkalkuliert, was reingehört
« Letzte Änderung: 04. Juli 2010, 17:29:08 von Querkopf »
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Re:Vögel ganzjährig füttern - Erfahrungsaustausch
« Antwort #5 am: 27. Mai 2010, 03:57:00 »

Praktisches:

Die Knödelspiralen hängen beschattet, damit es keine Knödelschmelze ;) gibt. Die Futtersäulen auch. Denn pralle Sonne würde starke Tag-Nacht-Temperaturdifferenzen bewirken; dann könnte sich in den Behältern Kondenswasser und in der Folge Schimmel bilden. Die Bodenfutterstellen liegen sowieso im Schatten.

Futtervorrat lagert in der kühlen Garage, in gut geschrubbten Ex-Farbeimern, die ein Handwerksbetrieb in der Nähe mir auf Anfrage freundlicherweise überlassen hat. Die Dinger haben einen dicht schließenden Deckel, so ist der Inhalt sicher vor Nässe, Schmutz und Mäusen. Aus Platzgründen und zur Vorbeugung gegen das Temperaturdifferenz-Kondenswasser-Schimmel-Problem gibt's aber nur begrenzte Vorräte.

Die hängenden Futtergeräte habe ich grad neu platziert, zwei auch erstmal ganz abgenommen, mit Blick auf die Verschmutzungen drunter. Dass Vögel massenhaft Schalen geknackter Sonnenblumenkerne runterschmeißen, macht mir dabei am wenigsten, das Zeug vergeht. Unangenehm ist aber die dünne Schmierschicht, die bei Regen unter Meisenknödeln entstehen kann (nicht überall räumen die Bodenfresser komplett auf). Und besch…enes Maiglöckchen- oder Rosenlaub sieht echt besch…en aus ::)

Wie haltet ihr es mit eurer Sommerfütterung? Und was habt ihr dabei festgestellt?

Schöne Grüße
Querkopf
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sarastro

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Re:Vögel ganzjährig füttern - Erfahrungsaustausch
« Antwort #6 am: 27. Mai 2010, 07:06:33 »

Ich sehe diese Maßnahme nicht ganz so. Sollten sich einheimische Singvögel nicht selbst ernähren? Ist es nicht wie bei Katzen auf dem Bauernhof, die Mäuse fangen sollen? Im Gegenteil, wird nicht sogar die Winterfütterung stark übertrieben? Wir haben früher gelernt, erst bei starken Minusgraden und bei viel Schnee zu füttern.

Welche Populationsgröße ist in einem Siedlungsgebiet noch als natürlich anzusehen? Und in wieweit wird durch eine Sommerfütterung diese längerfristig verändert? In manchen Städten nehmen Amseln beängstigend große Populationen an.

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Orchidee

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Re:Vögel ganzjährig füttern - Erfahrungsaustausch
« Antwort #7 am: 27. Mai 2010, 07:16:04 »

Winterfütterung bei einer geschlossenen Schneedecke ja.
Aber im Sommer sollen die Vögel doch dem Ungeziefer an den Kragen. Glaubt ihr das macht noch ein Vogel wenn er es bequemer haben kann?

Hat früher irgendjemand die Wildvögel gefüttert in diesem Ausmasse wie wir es tun?
Sicher nicht. Daher müssten wir also gar keine Vögel mehr haben????

Bei mir haben auch die Amseln überhand genommen. Ebenso die Elstern.
Diese verscheuchen eh alle Vögel aus dem Garten.

Der Rest wird von den vielen Katzen div. Nachbarn erledigt.
« Letzte Änderung: 27. Mai 2010, 07:19:00 von Orchidee »
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Querkopf

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Re:Vögel ganzjährig füttern - Erfahrungsaustausch
« Antwort #8 am: 27. Mai 2010, 07:43:27 »

Hallo, Sarastro und Orchidee,

was ihr beiden geschrieben habt, betrifft die Frage, ob man füttern sollte oder nicht. Dafür hatte ich extra diesen Thread eingerichtet (und im Eingangsposting dieses Fadens hier ausdrücklich darauf verwiesen) ::) ...

Ich fände es wirklich schön und auch sinnvoll, wenn wir das Grundsätzliche - füttern: ja, oder nein, und warum oder warum nicht? - und die Praxis - füttern: wie und mit welchen Beobachtungen? - getrennt halten könnten.

Danke & schöne Grüße
Querkopf
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BigBee

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Re:Vögel ganzjährig füttern - Erfahrungsaustausch
« Antwort #9 am: 27. Mai 2010, 08:19:49 »

Hallo Querkopf, danke für die umfangreichen Infos zur Sommerfütterung.
Dieses Jahr füttere ich in kleinem Umfang weiter eine Mischung aus Sonnenblumenkernen, Haferflocken und Rosinen. Daneben Erdnüsse im Spender, die zerpickt werden müssen.

Das Futter wird von Kohl-und Blaumeisen, Grünfinken, Amseln und Staren angenommen.
Wobei ich beobachten konnte, dass sich die Vögel mit diesem Futter selbst stärken. Mit Raupen, die sie in meinem Garten finden, fliegen sie davon.
LG
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Mme. Blattlaus

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Re:Vögel ganzjährig füttern - Erfahrungsaustausch
« Antwort #10 am: 27. Mai 2010, 09:12:58 »

Halo Querkopf,
vielen Dank für diese ganzen tollen Infos. Hast du mal ein paar Fotos von deiner Futtestelle, damit ich mir ein Bild machen kann und evtl. nachbauen?
Wie kriegst du das hin mit "füttern in Deckung" ohne den Katzen eine zusätzliche Futterquelle zu erschließen?
Bietest du deinen gefiederten Gästen auch eine Wasserschale an und wenn ja, was machst du damit bei Schnee und Eis?
Ich weiß, viele, viele Fragen... :) Bin aber neugierig und will vielleicht selber so eine Futterstation einrichten.
LG, Gaby
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Querkopf

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Re:Vögel ganzjährig füttern - Erfahrungsaustausch
« Antwort #11 am: 27. Mai 2010, 10:06:51 »

Hallo, Gaby,

nee, Fotos habe ich nicht. Das Prinzip ist aber simpel: Knödelspiralen und Futtersäulen hängen in Bäumen. Verteilt über den ganzen Garten, nirgends sehr weit von Nistkästen entfernt; nicht allzu hoch, so dass ich fürs Nachfüllen gut drankomme. Und die Teile sind alle in der Nähe von "Hauptflugschneisen" ;) platziert, darauf hatte ich schon im Winter geguckt.

Bodenfutterstellen "in Deckung" heißt einfach: unter Sträuchern oder tiefhängenden Fichtenzweigen. Oder unter einem Terrassenmöbel (das Futtertischchen, das da zzt. steht, kriegt freilich einen anderen Platz, wenn es endlich wärmer wird und wir wieder regelmäßig draußen sitzen). Katzen haben dort bisher kein Extra-Jagdrevier eröffnet; ich hoffe, das bleibt so.

Wasser, ja klar, das hatte ich zu erwähnen vergessen. Gibt es "natürlich" weder bei uns noch in der Nachbarschaft (kein Bachlauf, kein Teich o. ä.), also stehen ein paar flache Schalen im Garten rum (billige große Blumenpott-Untersetzer aus unglasiertem Ton). Sind ein Hit bei den Vögeln - manche Flieger zelebrieren minutenlange Badezeremonien ;). Igels & Eichhörnchens gefällt's auch.

Die Wasserschalen hatte ich schon lange in Betrieb. Bisher nur im Hochsommer, auch der Obsternte zuliebe (dann werden weniger Früchte angepickt). "Bedarf" gibt's aber offenbar ganzjährig. Schnee ist kein Problem, Tiere nutzen ihn als Wasserersatz. Eis ist schwieriger. Als es schneelos frostig war - im vergangenen Winter nur wenige Tage lang -, hatte ich bei der morgendlichen Gartenrunde heißes statt kaltes Wasser in der Auffüll-Gießkanne; so blieben die Schalen immerhin ein paar Stunden offen.

Schöne Grüße
Querkopf
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Re:Vögel ganzjährig füttern - Erfahrungsaustausch
« Antwort #12 am: 27. Mai 2010, 10:08:06 »

Hallo, bin neu hier und habe mich extra wegen diesem Thema angemeldet. Mir gefällt besonders, dass zwischen Grundsatzfragen und Erfahrungen getrennt wird, da sich die Diskussion sonst total zerfasert.

Ich füttere dieses Jahr zum ersten Mal konsequent durch. Von März bis Mitte Mai hab ich deutlich mehr Futter benötigt, als im Winter.
Erst in den letzten Tagen ist der Verbrauch wieder deutlich gesunken. Ich führe das darauf zurück, dass alle meine Futterstellenbesucher mit der ersten Brut durch sind. Sie haben hier nach und nach die Jungvögel "vorgestellt" und verteilen sich jetzt wieder im Gelände.
Im April (warm und trocken) wurde die Wasserstelle fast noch eifriger genutzt als die Futterstellen. Sie sollte auf keinen Fall fehlen.

Das Buch von Berthold und Mohr fand ich übrigens ganz interessant, aber zu der eigentlichen Frage "Was füttere ich im Sommer?" stand mir zuwenig drin. Für die Aufzucht von "Findlingen" habe ich mir mal das Buch "Einheimische Singvögel halten und züchten" (Verlag Ulmer) zugelegt. Dort steht m.M nach deutlich mehr dazu.
 
LG usch
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Eveline

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Re:Vögel ganzjährig füttern - Erfahrungsaustausch
« Antwort #13 am: 27. Mai 2010, 10:19:39 »

querkopf, deine ausführungen sind sehr informativ und interessant :D

in unserem garten (stadtgebiet) gibt es amseln, einige meisenarten, einen buntspecht, kleiber, finken, spatzen, zaunkönig, rotkehlchen, rotschwänzchen und das eine oder andere vögelchen, das ich nicht kenne. schließlich elstern, krähen und falken.

im winter füttere ich das übliche: gemischtes, rosinen, nüsse, fettringe und meisenknödel. letztere wurden nicht gut angenommen, den grund kenne ich nicht (vielleicht schlechte qualität, verdorben ?). im sommer gibt es nur mehr walnüsse - die ernte reicht für`s ganze jahr.

wenn ich es mal übersehe, geknackte walnüsse anzubieten, machen sich die meisen am küchenfenster oder im garten lautstark bemerkbar. gehe ich dann zum futterplatz, um nüsse zu knacken, begleiten sie mich auf dem weg von strauch zu strauch mitfliegend. wirklich putzig :D

beim jäten und graben im garten nähern sich amseln auf einen halben meter und sammeln würmer, engerlinge etc im schnabel für die jungen. die nüsse fressen sie selber.

alles in allem habe ich den eindruck, daß sich - seit ich ein wenig zufüttere - mehr vögel im garten aufhalten und läuse und co picken.
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Mme. Blattlaus

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Re:Vögel ganzjährig füttern - Erfahrungsaustausch
« Antwort #14 am: 27. Mai 2010, 10:28:08 »

Danke!
Mit den Tips kann ich mir was einfallen lassen.
Werde mal mein Futtersilo wieder aktivieren, Körnerfutter vom Wintereinsatz habe ich auch noch.
Büsche (und Rosensträucher ;D) bin ich seit Herbst sporadisch am pflanzen. Wasserschüsel kommt dann auch die Tage hin. Eine geschützen Schatten-Futterplatz finde ich auch noch. Achtung,Läuse, Raupen und Co.:Angriff der Insektenfresser! 8)
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