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Autor Thema: Über das Schneiden der Rosen in sibirischem Klima  (Gelesen 2041 mal)

martina 2

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Über das Schneiden der Rosen in sibirischem Klima
« am: 20. Mai 2010, 23:05:49 »

An anderer Stelle hab ich es schon geschrieben: Nie wieder schneide ich Alte Einmalblühende nach der Blüte (bei mir meist erst Anfang August). Sie treiben dann stark aus, und diese Triebe erfrieren so gut wie immer, da sie nicht mehr ausreifen können, oder sind zumindest geschädigt.

Inzwischen habe ich den Verdacht, daß ich bereits letztes Jahr und vielleicht auch schon davor im Frühjahr zu wenig geschnitten habe und der vergangene Winter den Rosen den Rest gegeben hat. Die Blüten waren nicht mehr so schön gewesen wie in den Jahren davor, wahrscheinlich habe ich nicht zufällig kaum fotografiert. Mag auch sein, daß ich so überzeugt war von der allerorten kolportierten Winterhärte der meisten Alten, daß ich, gewissermaßen nach dem Motto, daß nicht sein kann was nicht sein darf, mich von dem tw. starken Austrieb habe täuschen lassen. Es ist nämlich keineswegs so, daß grüne Triebe immer heil sind, auch nicht solche, die gut austreiben. Habs ja selber nicht geglaubt, was da alles an braunem Innenleben zm Vorschein kam - am Anfang hab ich vorsichtig an der Spitze begonnen und quasi auf Verdacht weitergeschnitten, wenn sie nur "beige" und etwas trocken waren. Häufig wurde es weiter unten erst richtig braun, und das bei vielen äußerlich grünen Trieben!

Die ersten waren Frühlingsduft und Agnes, die Frühesten und angeblich so Harten, die buchstäblich bis hinunter kaputt waren. Beide hatten im vergangenen Sommer ordentlich an Höhe und Breite zugelegt, Agnes war ein dichter Busch von 1,80 m. Es folgten Celsiana (wurzelecht!), Stanwell Perpetual, Rose de Resht und Indigo (sowieso und nicht zum ersten Mal), die Zentifolien Blanchefleur, Vierge de Cléry und Fantin Latour, sogar Albas und Gallicas, alle ausgewachsene Büsche, von kaum einer blieben mehr als 20-30 cm. Besonders schmerzlich war es bei den Kletterrosen: Die Nordlandrose (4 m hoch in ihrem vierten Jahr) und Flammentanz hatten schon einiges an Laub getrieben (den zweiten Teil konnte ich erst vergangene Woche schneiden), ebenso der Goldfinch, der letzten Sommer nach einem kräftigen Schnitt (!) 3 m lange Triebe geschoben und dafür zwei neue Etagen Drahtseile bekommen hatte, aber inzwischen war ich radikal geworden. Hatte keine Lust mehr, jeden Trieb einzeln zu untersuchen und ließ die Astschere zum Zug kommen. Vielleicht lass ich jetzt die NLR doch als Strauch wachsen, dann wird sie buschiger und ich muß nicht immer klettern.

Louise Odier mußte schon öfters auf ca. 1/2 m zurückgeschnitten werden, heuer blieben nur ein paar Zentimeter, und Mme Ernest Calvat ist, ebenso wie Souvenir du Docteur Jamain und Prince Noir, in den Wiener Hofgarten übersiedelt, wo sie eine letzte Chance bekommen. Viel Hoffnung habe ich nicht, die drei ehemals so kräftigen Probuzenis haben in vergleichbarem Zustand und nach Umpflanzung nur noch dünne Triebe geschoben und werden jetzt entsorgt. Am besten von den Remontanten scheint es Eugène Fürst zu gehen, mal sehen. Diese Rosen waren alle dick mit Fichtenästen bedeckt.

Die Ths mußte ich trotz gutem Schutz schon öfters bodeneben schneiden, die treiben immer wieder aus. Erfreulich und erstaunlich, daß die Moschatahybriden Nymphenburg und Dirigent (so eine Art rasche Verlegenheitskäufe für Lücken vom letzten Sommer) munter austreiben. Sie haben allerdings Vorzugsplätze an der Südwand und waren ebenfalls gut geschützt. Und völlig unbeeindruckt sind Gallica Splendens und Minette, beide wurzelecht, Ausläufer im dritten Jahr und noch nie geschnitten. Übrigens hatten sogar die von mir gesetzten Caninas - die ich letztes Jahr zurückgeschnitten und gedüngt habe - viele braune Triebe, während daneben wild aufgegangene vollkommen OK waren. Hier scheint der Hund tatsächlich begraben zu sein, die sind ja an Fröste um die -30°C gewöhnt, wenn sie nicht domestiziert werden 8)


   
« Letzte Änderung: 20. Mai 2010, 23:09:00 von martina 2 »
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Schöne Grüße aus Wien!

Amelia

  • Gast
Re:Über das Schneiden der Rosen in sibirischem Klima
« Antwort #1 am: 21. Mai 2010, 00:05:09 »

Danke für Deinen Bericht :D.

Bei uns ist es ja nicht so kalt wie bei Dir.
Trotzdem laufe ich auch hier jeden Tag durch den Garten und muss einige historische Rosen nachschneiden, die vor einigen Tagen und Wochen noch in Ordnung aussahen u.a. Charles de Mills, Ispahan, Neukirchener Schöne, Cardinal de Richelieu ::).

Bisher habe ich mich nie getraut, die einmalblühenden Rosen im Frühling zu schneiden, aber nach diesem Winter ging es nicht anders.

Mich würde sehr interessieren, ob andere Rosisten, die auch in kälteren Regionen wohnen, auch den Frühjahrsschnitt bei einmalblühenden, historischen (Strauch)Rosen vorziehen ::). Von den Ramblern mag ich gar nicht mehr reden. Jetzt ist schon der zweite Frühling hintereinander, wo die meisten Bögen und Obelisken hier im Garten leer stehen :( :-\.
« Letzte Änderung: 21. Mai 2010, 00:06:26 von Amelia »
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marcir

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Re:Über das Schneiden der Rosen in sibirischem Klima
« Antwort #2 am: 21. Mai 2010, 07:51:29 »

Echt traurig und deprimierend, eure Berichte!
Im Moment, nach euren Berichten, bin ich auch verunsichert. Eigentlich wollte ich die einmalblühenden dieses Jahr nun nach der Blüte wieder etwas in Form schneiden. Einige fallen regelrecht auseinander, da sie lange und hohe Triebe machen und unten kahl sind.
Also sie doch erst nächsten Frühling schneiden?
So einige hatte ich diesen Frühling geschnitten, aber nur weil die langen Triebe praktisch auf dem Boden lagen und nahm bewusst in Kauf, dass es dann halt dafür weniger Blüten geben wird.
Da wusste ich noch nichts von den Winterschäden.
Nimmt mich wunder wie sie jetzt dann blühen.
Mit einer grossen Blüte ist da sicher nicht zu rechnen.
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marcir

  • Gast
Re:Über das Schneiden der Rosen in sibirischem Klima
« Antwort #3 am: 21. Mai 2010, 07:53:05 »

Wie es dann nun weiter geht bei euch bin ich gespannt.
Zeigt ihr dann mal Bilder im Sommer wie eure Rosen dann aussehen?
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SWeber

  • Gast
Re:Über das Schneiden der Rosen in sibirischem Klima
« Antwort #4 am: 21. Mai 2010, 09:03:28 »

Mich würde sehr interessieren, ob andere Rosisten, die auch in kälteren Regionen wohnen, auch den Frühjahrsschnitt bei einmalblühenden, historischen (Strauch)Rosen vorziehen ::).

Ja klar. Nach der Blüte schneide ich bei den Einmalblühern höchstens neue Triebe auf gleiche Höhe, aber dann lasse ich sie in Ruhe. Der eigentliche Schnitt erfolgt schön konventionell zur Forsythienblüte. Und da schneide ich schon manchmal bis auf die Hälfte runter. Der Blühfreudigkeit tut das absolut keinen Abbruch! Im Gegenteil - Gallicas, die ich noch nie richtig geschnitten habe, weil sie eher "zärtliche" Geschöpfe sind, danken mir das überhaupt nicht - die blühen fast gar nicht.
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Moni

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Re:Über das Schneiden der Rosen in sibirischem Klima
« Antwort #5 am: 28. Mai 2010, 09:19:26 »

Hallo Martina,

danke für Deinen Bericht. Es tut mir leid, dass es Deine Rosen so stark erwischt hat.

So kalt ist es bei uns nicht. Ich schneide meine Rosen auch alle erst im Frühjahr. Das einzige was ich (aber auch nicht bei jeder) unterm Jahr wegschneide ist das Verblühte.

Doch zeigen bei mir noch keine der alten Rosen, irgenwelche Knospen. Ich habe sogar einige Rugosas (die stehen etwas schattig) die jetzt erst langsam anfangen Blättchen zu schieben. Ich habe jetzt extra nachgeschaut die erste Blüte die ich 2009 hatte war von Stanwell Perpetuel am 28. Mai. Doch heuer hat er erst ganz kleine Knöspchen. Der Großteil meiner Rosen hat erst Anfang Juli geblüht.

Gut überstanden haben hier: Stanwell Perpetual, Königin von Dänemark, Sualveolens, Rosa Mundi Gallica, unbekannte Centifolie, Schneekoppe, Venusta Pendula, Fritz Nobis und diverse Wildrosen

Leider habe ich die gleiche Erfahrung gemacht, dass die Rosen zuerst gut aussehen, und man denkt, die sind aber gut über den Winter gekommen, werden aber dann von unten her schwarz und treiben nicht mehr aus. Und musste dann doch noch bodeneben abschneiden - so wie:
Baron de Bonstellen (wurzelecht) ich befürchte der ist tot.
Paul's Early Blush - der ist warscheinlich auch tot, es tut sich rein gar nichts
Ferdiand Pichard - da wurde alles von unten her schwarz und treibt nichts mehr aus

LG Moni
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"Laßt uns pflanzen und fröhlich sein, denn im nächsten Herbst sind wir vielleicht alle ruiniert." Vita Sackville-West

fyvie

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Re:Über das Schneiden der Rosen in sibirischem Klima
« Antwort #6 am: 28. Mai 2010, 10:12:37 »

Also sie doch erst nächsten Frühling schneiden?
Mit einer grossen Blüte ist da sicher nicht zu rechnen.
Meine Inermis morletti hatte letztes Jahr an ihren wohl 3m lamgen Trieben nur einzelne bis doppelte Knospenbildung in den Blattachseln, also insgesamt trotz der Größe nicht so viele Blüten
Dieses Jahr mußte ich sie nach dem Winter bis auf 1m kürzen und hatte mir eigentlich kaum was erwartet.
Und siehe da, aus jeder Blattachsel spriesen viele, viele Knospen, es werden( falls nichts dazwischen kommt ::)) sicher unendlich mehr Blüten sein als letztes Jahr.
Der Strauch hat halt noch nicht wieder seinen natürlichen Habitus, ist dafür aber so richtig schön buschig kompakt wie noch nie.

Nachdem ich im anderen Thread von deinen Erfahrungen mit dem Blütenstecher bzgl. Inermis gelesen habe, werde ich aber auch hinterher sein!
Irgendwie scheint der jedes Jedes Jahr andere Favoriten zu haben.
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Raphaela

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Re:Über das Schneiden der Rosen in sibirischem Klima
« Antwort #7 am: 28. Mai 2010, 22:46:10 »

Ich glaube, Christine Meile htte mal geschrieben, daß fein über die Pflanzen zerstäubtes Urgesteinsmehl die Himbeerblütenstecher und/oder Blattrollwespen fernhalten oder zumindest deren Schäden minimieren könnte.

Schlimme Winterbilanz! :o Einen Sommerrückschnitt würde ich unter diesen edingungen auch unbedingt vermeiden!

Moni, gib die Hoffnung noch nicht auf: Hab im Hausgarten heute auch einen Neu-Austrieb an einer TH-Sorte gefunden, die ich eigentlich aufgegeben hatte: Manche treiben tatsächlich noch im Juli neu aus!
Und "Paul´s Early Blush" ist eigentlich Clio und recht frosthart.
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