Durch das "Davor Danach" Thema, bin ich richtig mit der Nase auf meinen Vorgarten gestupst worden.
Situation:
- Unsere Straße hat nur auf einer Seite Grundstücke, unbefestigter Gehweg - andre Seite lockerer Mischwald, eine Reihe hoher alter Straßenbäume auf der Seite, wo die Häuser sind (Ahorn, Kastanie, Ulme)
- die meisten Häuser stehn ziemlich weit nach hinten versetzt (bei mir bei ca. 35 m)
- alle haben Zäune, die i.d.R. sehr hohe Mauer- oder Klinkerpfosten und Sockel haben und dazwischen irgendwelche Elemente (Holz, Schmiedeeisen, Gitterfelder)
- mein Zaun ist aus 3-4 Sorten Maschendrahtfeldern gestückelt, nur bis ca. 120 hoch, keine Pfosten, keine Sockel, zwei breite Tore und sieht ziemlich räudig aus. Die Rehe springen am Tor drüber und die Schweine drücken das Tor auf, die kleinen gehen unter durch - da weiß man auch, weshalb die Zäune der anderen s.o. aussehen. Ich habe den nicht gesetzt - er war da.
- vor ca. 6 Jahren dort das letzte Mal " Rasen" gemäht, es war immer schon viel Moos und extrem mühevoll, mit der Motorsense
- es wachsen:
Bäume: 2 große Birken, 1 Lerche, 1 Walnuss, 1 Haselnuss, 1 Blaufichte, 1 Eibe,
Sträucher: Hartriegel, Mandelröschen, 1 Rhododendron, 3 Hechtrosen (neu
), alte weiße Ausläuferrosen, 1 Ilex
Es ist ein wildes Durcheinander auf sehr trockenem Sanboden, das Gras hält sich die Waage - im Wald wird auch nicht gemäht - und nur manchmal bekommt der Rhododendron und der Ilex etwas Wasser extra, und jetzt noch die 3 neuen Hechtrosen. Mehr mache ich dort nicht. Zum Haus kann man nur dort gucken, wo die ca. 4 m breite Einfahrt ist, die halte ich auch kurz, die restlichen 16m x 30 m sind mein "Vorgartenwald" - zum Leidwesen meiner Eltern, die regelmäßig fragen, wann ich dort endlich mal aufräume und Rasen mähen will. Ich will nicht. Nur die inzwischen einsetzende Verwaldung nervt. Die vielen großen Bäume und Sträucher versamen sich und da stehen schon zu viele Sämlinge rum, 6 Jahre alt. Sogar einen Walnussbaum habe ich jetzt neu entdeckt. Der war mir bisher entgangen. Pilze gibts da auch im Herbst
.
Da wird mir nix übrig bleiben, als auszulichten. Ganz der Natur überlassen kann man das auch nicht.
Ach so, das Haus ist eher eine kleine Villa, mit bischen Stuck und nem Schmiedeeisengitter vorm Giebelfenster. Die Reko habe ich machen lassen, ist Bj. 1892/94, so genau geht das nicht zu ermitteln.
@Zausel könnte sagen, ob ich das richtig beschrieben habe
(Bild mache ich noch) - sieht wahrscheinlich eh nur grün aus.
Jedenfalls kommen mir manchmal - aber selten - Zweifel, ob ich diesen wilden Vorgarten nicht doch mal intensiver pflegen sollte. Aber ich habe genug zu tun und muss mich wirklich dort um sehr wenig kümmern.
Vielleicht hat ja doch jemand noch ne Idee, was man da noch machen könnte. Ich wollte da schon noch so Skulpturen mit reinstellen, die nur so rauslunzeln, keine Kunst, sondern eben so wild.
L.G.
Gänselieschen