- Ist es der richtige Zeitpunkt zum digitalisieren?
- Mit welcher Hardware?
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- Welchen Speicherbedarf hat die Bildmenge?
- Was macht man in Bezug auf Datensicherheit?
- Wie archiviere ich die Bilder?
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Vom Dia oder Negativ zum digitalen Bild – Der Weg (Gelesen 20043 mal)
Moderator: thomas
Vom Dia oder Negativ zum digitalen Bild – Der Weg
Vom Dia oder Negativ zum digitalen Bild – Der WegDer AnlassAls wir Weihnachten meine Mutter besuchten fiel mir ein Umschlag mit Bildern in die Hände. Sehr alte Papierbilder, circa 1920, schon sehr angegriffen, aber mit dem Charme dieser Zeit. Ich fragte meine Mutter, wer denn die Personen auf dem Bild seien. Die Antwort: „Da hättest Du Papa fragen müssen, ich weis das nicht.“ Mein Vater ist seit ein paar Jahren tot.Als nächstes meinte meine Mutter: „Apropos Bilder, als nächstes werde ich alle alten Dias weg werfen, was sollen die noch, wenn ich tot bin weis auch keiner mehr was da drauf ist. Du solltest Dir deine Kinderbilder raus suchen, wenn Du möchtest. Außerdem haben die Bilder einen Farbstich, was soll das noch und die Super 8 Filme und alles schmeiße ich auch gleich mit weg.“Ich habe meine Mutter überredet das ganze Bildmaterial erst mal liegen zulassen und versprochen mich drum zu kümmern.Da mein Mann und ich auch schon zu Analogzeiten viel fotografiert haben, ist unser eigener Bestand an Negativen bei circa 10 000 Bildern. Bei meiner Mutter sicher noch einmal die selbe Anzahl, allerdings gemischt Dias, Negative, Bilder bei denen nur noch Papierabzüge vorhanden sind und sehr altes Fotomaterial und Super 8 Filme ohne Projektor.Der FragenkatalogNach kurzer Beschäftigung mit dem Thema ergaben sich folgende grundlegende Fragen.
"Erst wenn es zu spät ist, lernen wir, dass das Wertvollste der flüchtige Augenblick ist" (Francois Mitterand)
Traue keinem Bild welches Du nicht selbst bearbeitet hast.
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Re:Vom Dia oder Negativ zum digitalen Bild – Der Weg
Vielen Dank für deinen informativen Beitrag! :DIch stehe vor derselben Frage und deshalb in Kürze vermutlich vor einer ähnlichen Aufgabe, allerdings "nur" mit ca. 5000 Dias. :oAls Alternative überlege ich noch, ob nicht auch diese Lösung im Selbstbau infrage käme.
Re:Vom Dia oder Negativ zum digitalen Bild – Der Weg
In Urzeiten, noch bevor ich auf Digital umgestiegen bin, hab ich so Pi mal Daumen kalkuliert, daß ein KB-Ersatz etwa 10 - 20 MPix auflösen müßte.Das halte ich prinzipiell auch jetzt noch für größenordnungsmäßig richtig.Mein erster Scanner hatte 2400 dpi....Scanner, die die VOLLE Qualität ausnutzen können, sind fast unerschwinglich, schwer zu kriegen, und m.E. auch unnötig.Billigscanner, die Bilder in der Größe von etwa 5 MPix liefern, sind in vielen Fälle ausreichend, seien nur alle Negative oder Bilder so scharf 8)Bei Farbverschiebungen muß halt nachbearbeitet werden, da hilft nix, je früher, desto besser.Die Kodachromereklame nehme ich nicht wörtlich, eher marketinhmäßig. Bei entsprechender Ausarbeitung und Lagerung halten die meisten Materialien ähnlich lange. Ein Agfa-Dia aus den frühen 40er-Jahren z.B. ist noch immer - bescheiden - brauchbar, und kann leidlich restauriert werden.DAS Problem ist eher die sichere (!!!) Speicherung der digitalen Daten. Eine Floppy aus den Anfangszeiten ist heute nimmer lesbar, und ob andere Medien viel besser halten????Und das Softwareproblem zum Auslesen nach -zig Jahren?Ich hab extra noch einen alten PC mit 5-1/4"-Laufwerk, um alte Scheiben lesen und umkopieren zu können.....
- thomas
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Re:Vom Dia oder Negativ zum digitalen Bild – Der Weg
Super Beitrag, vielen Dank, Birgit!Nach einigen eigenen Versuchen, um die erzielbare Qualität und den nötigen Zeitaufwand abschätzen zu können, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich eine Auswahl meiner Dias (ich denke, es werden max. 5.000) scannen lassen werde. Denn spätestens wenn ich die überschlägig kalkulierte Arbeitszeit mit einrechne, lohnt sich selbst scannen bei meiner knapp bemessenen Freizeit nicht.Jetzt muss ich mir nur noch die Zeit nehmen, die Auswahl zu treffen. Da muss ich aber ran, denn von den alten Dias (ca. 40 Jahre) sind nicht wenige schon geschädigt.Wenn jemand aktuelle Erfahrungen mit Scan-Services hat, wäre ich für entsprechende Posts und Tipps dankbar.Noch eine Anmerkung zur Speicherung der Fotos: Ich nehme zur Sicherung aller Fotos gute, solide Festplatten, am besten zwei identische. Die Preise für große Festplatten sinken ständig. - Ich rechne damit, alle 5 bis spätestens 8 Jahre umkopieren zu müssen.Die Formatfrage sehe ich als lösbar an. Man muss doch ggf. nur per Stapelverarbeitung Formate umrechnen lassen.Liebe GrüßeThomas
Kaum macht man etwas richtig, klappt es auch.
Re:Vom Dia oder Negativ zum digitalen Bild – Der Weg
Interessanter Beitrag, Birgit. Bei mir führt er aber eher zu dem Gedanken, gnadenlos auszumisten. Ich meine, wer will 10.000 Bilder denn später noch einmal ansehen? Geht es darum, sie zu haben um des Habens willen? Sollte man die Zeit, die man fürs Digitalisieren braucht, nicht sinnvoller einsetzen, indem man eine Auswahl trifft, die auch langfristig Bestand hat? Um ehrlich zu sein, schaffe ich nicht einmal dies.Aber es geht um ein Phänomen, das ich auch in anderen Zusammenhängen beobachte. Unsere Elterngeneration ist entweder dabei, sich noch zu Lebzeiten zu verkleinern und mistet ganz viele Dinge aus, die sie jahrzehntelang gehortet hat. Oder aber sie versterben und überlassen uns diese Tätigkeit. Wir sind noch in der Anhäuf-Phase und in 10, 20 oder 30 Jahren wird es genauso sein wie bei unseren Eltern.
Man soll die Dinge nicht so tragisch nehmen, wie sie sind (Karl Valentin)
Re:Vom Dia oder Negativ zum digitalen Bild – Der Weg
Natürlich kann man ohne Vergangenheit fröhlich in den Tag hineinleben....Von dem, was die Alten weggeschmissen haben, leben jetzt, je nach Alter, die Archäologen und Antiquitätenhändler.Und: Ein Profifotograf BRAUCHT ein Archiv, ob Negativstreifen, Diakästen, oder digitale Speichermedien. Wobei Schwarzweißaufnahmen ja nicht unbedingt digitalisiert werden müssen - es macht nur das aktuelle Umgehen mit den Bildern leichter.
Re:Vom Dia oder Negativ zum digitalen Bild – Der Weg
Ja, frida. Gedanken mit denen ich mich auch seit Weihnachten herumschlage. Meine Mutter ist ganz stark damit beschäftigt ihre Dinge zu ordnen, bevor sie geht. Sicher aus dem Grund heraus, dass sie in den letzten 4 Jahren 3 Haushalte aufgelöst hat. Ich kann sie da verstehen.Bei den Bildern stehe ich vor dem Problem das ein erheblicher Teil Negativmaterial ist, welche leider getrennt von den Papierabzügen gelagert wurden. Eine Beurteilung ist leider erst nach dem Scan möglich. Ich habe mir auch vorgenommen alle Bilder nicht zu verwahren, auf denen die abgebildeten Personen keiner mehr kennt. Hier habe ich aber das Problem der räumlichen Distanz zu meiner Mutter von 500km. Also bedeutet das bei dem Negativmaterial, erst scannen, dann die Qualität beurteilen und dann bewerten ob der Inhalt interessiert und es verwahrt wird. Bei den Dias werde ich es etwas einfacher haben. Es bedeutet aber auch, dass die Informationen sicher in einer Datenbank erfasst werden müssen.Ich habe mich auch damit beschäftigt unser eigenes Material zu einem Scanservice zu geben. Da wir aber zu 99% Negativmaterial haben, sind Scanservice auch nicht ideal, da sie immer ganze Negativstreifen digitalisieren. Einzelbilder bedeuten einen erheblichen Aufpreis.Es ist halt an der Zeit ein Archiv aufzubauen ....Gruß Birgit
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Traue keinem Bild welches Du nicht selbst bearbeitet hast.
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Re:Vom Dia oder Negativ zum digitalen Bild – Der Weg
@ wollémiaHast Du schon mal an einen fertigen Diakopiervorsatz gedacht. OK, Du hast dann das Problem eine neutrale, gleichmäßig ausleuchtende Lichtquelle zu finden, aber wie gut da ein gebrauchter Diaprojektor ist? Außerdem hast Du natürlich keine Staubreduzierung, keine Rauschreduktion und Farbrestaurierung. Aber die kannst Du ja in Photoshop Elements nachholen.Gruß BirgitVielen Dank für deinen informativen Beitrag! :DIch stehe vor derselben Frage und deshalb in Kürze vermutlich vor einer ähnlichen Aufgabe, allerdings "nur" mit ca. 5000 Dias. :oAls Alternative überlege ich noch, ob nicht auch diese Lösung im Selbstbau infrage käme.
"Erst wenn es zu spät ist, lernen wir, dass das Wertvollste der flüchtige Augenblick ist" (Francois Mitterand)
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Re:Vom Dia oder Negativ zum digitalen Bild – Der Weg
Wenn die Qualität nicht so entscheidend ist:Ein Flachbettscanner mit Durchlichtmöglichkeit.Da kannst Du gleich eine Handvoll Dias auf einmal bearbeiten - die besten davon kann mal dann extra digitalisieren.
Re:Vom Dia oder Negativ zum digitalen Bild – Der Weg
Ja, habe ich, hab' die Idee aber schnell verworfen. Für ein paar Dias mag das o.k. sein, aber für eine größere Anzahl ist der Aufwand wohl viel zu hoch.Für einzelne Dias nutze ich tatsächlich einen Flachbettscanner, mit passablen Ergebnissen. An die Qualität des Originals reicht das Ergebnis natürlich nicht heran.Ich frage mich ohnehin, ob es möglich ist, mit vertret- und bezahlbarem Aufwand von einzelnen qualitativ hochwertigen Dias vergleichbar hochwertige digitale Kopien zu bekommen. Das wäre aber ein Thema für einen eigenen Thread.@ wollémiaHast Du schon mal an einen fertigen Diakopiervorsatz gedacht.
Re:Vom Dia oder Negativ zum digitalen Bild – Der Weg
Wieviel sind einzelne Dias und was sind vertret- und bezahlbarer Aufwand?Vielleicht sollten wir das wirklich in einem eigenen Thread diskutieren?Gruß Birgit
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Traue keinem Bild welches Du nicht selbst bearbeitet hast.
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Dias scannen
Anmerkung: Diese Posts sind abgetrennt von hier:
Die Bilder sind nicht nach sRGB konvertiert - hab's vorher mit ein, zwei Bildern probiert, der Unterschied war kaum zu sehen.EXIFs kommen nicht mit - wie sollte das gehen, bei eingescannten Dias?Was den Kontrast angeht, so werde ich mal versuchen, schon beim Einscannen die Einstellungen zu verbessern, da lässt sich vermutlich noch etwas rausholen.Das wäre fast schon ein eigener Thread: "Wie scanne ich Dias?"Ich hab den halben Abend damit zugebracht, eine Fotoserie, die ich vor vielen Jahren gemacht habe, einzuscannen.Entstanden ist die Bildserie im Mai 1992 frühmorgens am Westensee in Schleswig-Holstein.Die Originalbilder wurden auf Diafilm (Fujichrome Velvia) aufgenommen mit einer Nikon 801s und einem AF Nikkor 1:2,8/80-200 mm, Zeitautomatik und Spotmessung.Als Scanner diente ein Epson Perfection 1650 mit Durchlichtaufsatz.Gescannt wurde mit 1600 dpi.Bei den eingescannten Bildern wurde nur der Kontrast angehoben, nachgeschärft, die Größe reduziert, leicht komprimiert, damit die Dateigröße hier "passt". Als Farbraum wurde Adobe rgb gewählt.Weitere Bildbearbeitungen wurden nicht vorgenommen.Die Originaldias bieten natürlich eine ganz andere Auflösung in den Details und erheblich bessere Kontrast- und Farbverhältnisse. In den Scans sieht man z.T. Tonwertabrisse und Bildrauschen (ja, und ein paar Fusseln sind auch noch mit drauf).Trotzdem hoffe ich, dass die Scans noch genug von der morgendlichen Stimmung rüberbringen.
Re:Dias scannen
Das Farbprofil muß eigentlich in der Datei stehen, sonst würde Farbmanagement nicht funktionieren. Aber ich habe die Scans von meinem Epson 3200 nachgesehen, da liest ein Viewer das auch nicht aus. Wenn ich das Farbprofil aus deinen Dateien mit Photoshop auslese, lautet das Profil sRGB.Aber vielleicht sollten wir das wirklich in einem eigenen Thread diskutieren, ich scanne jetzt seit 2 Wochen 40 Jahre alte Dias, sehr interessant ....Gruß Birgit
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Traue keinem Bild welches Du nicht selbst bearbeitet hast.
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Re:Dias scannen
Interessant, das passiert offenbar in Photoshop Elements beim Anwenden der Funktion "Speichern fürs Web", auch wenn vorher als Farbraum Adobe RGB zugewiesen wurde.Ja, vielleicht könnte Thomas das abtrennen und einen neuen Thread aufmachen. Mich würden deine Erfahrungen beim Scannen von Dias jedenfalls interessieren.Wenn ich das Farbprofil aus deinen Dateien mit Photoshop auslese, lautet das Profil sRGB.
Re:Dias scannen
Ja, beim speichern fürs Web konvertiert Photoshop das Farbprofil und entfernt Exifs. Alles weitere vielleicht in einem eigenen Thread.Gruß Birgit
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