Ein Freund hat mir kürzlich einen alten Diaprojektor umgebaut, sodass er sich in Verbindung mit einer D-SLR mit Makroobjektiv als Diascanner einsetzen lässt. Nachdem ich gesehen habe, wie einfach dieser Umbau ist, möchte ich Euch an meinen neugewonnenen Erkenntnissen teilhaben lassen.
Ihr benötigt dazu:
1 alten Diaprojektor 150 W ohne Autofokus;
1 Milchglasscheibe;
1 D-SLR oder andere Systemkamera (z.B. Micro Four Thirds);
1 Makroobjektiv mit Abb.-Maßstab 1:1, Brennweite bei Vollformat mindestens 100 mm, bei Kameras mit kleinerem Sensor kann sie entsprechend kürzer sein;
1 Stativ mit Kopf;
1 Einstellschlitten, noch besser Kreuzschlitten, ist vorteilhaft, aber nicht unbedingt erforderlich.
Aus dem Projektor wird das Objektiv und der Kondensor (i.d.R. zwei Linsen im Inneren des Projektors) entfernt.
Dann lasst Ihr Euch vom Glaser die Milchglasscheibe passend zurechtschneiden und setzt diese anstelle des Kondensors ein.
Zum Abfotografieren muß auf die Milchglasscheibe mit dem ersten durchleuchteten Dia scharfgestellt werden. Das Einjustieren der Kamera vor dem Projektor geht mit einem Kreuzschlitten schneller.
Wenn die Einstellarbeiten erledigt sind, könnt Ihr das ganze Magazin schnell und rationell abfotografieren.
Die Bilder stehen auf dem Kopf und sind seitenverkehrt. Das lässt sich nachher am Computer korrigieren. Hochformat-Dias müsst Ihr natürlich quer einlegen.
Ein ähnliches Umbausystem gibts unter dem Namen Diadigifix Uni 50 zu kaufen (s. unter
www.fotonovum.de oder Brenner Fotokatalog). Da ist auch ein Umbausatz von 150 W auf 50 W dabei.
Aber das muß nicht sein. Bei mir funktionierts mit 150 Watt auch. 250 W weiß ich nicht; vielleicht wäre das zu viel.
Mein Umbau war ein "Liesegang Junior". Der war ideal, weil die Milchglasscheibe genau in die Federdraht-Halterung des ausgebauten Kondensors passte. Bei anderen Fabrikaten muß vielleicht diese Halterung angepasst werden. Wichtig ist: Kein Autofokusmodell, da sonst ein heller Leuchtpunkt auf dem Dia erscheint.
Und nun: Viel Spaß beim Basteln!