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Josta-Vermehrung (Gelesen 6703 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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Günther

Josta-Vermehrung

Günther »

Man hat mich gefragt, ob Josta-Beeren auch über Samen vermehrt werden können.Ich kenn nur die vegetative Vermehrung.
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partisanengärtner
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Re:Josta-Vermehrung

partisanengärtner » Antwort #1 am:

Samen sind drinnen. Aber da es eine Kreuzung ist wird das Ergebnis falls die Samen fruchtbar sind nicht mehr Josta heißen ;DIch glaub mich zu erinnern das es jetzt davon auch andere Sorten /Namen gibt. Eventuell hat die schon jemand Samenvermehrt.Werd gleich mal ein paar Samen in meine Lilientöpfe spucken. ;D
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.

Axel
Günther

Re:Josta-Vermehrung

Günther » Antwort #2 am:

Den Verdacht hege ich schließlich auch.Sorten von Ribisel/schwarz-Stachelbeere-Kreuzungen gibts etliche....
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Elro
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Re:Josta-Vermehrung

Elro » Antwort #3 am:

Ich würde nicht über Samen vermehren, ich vermute, daß ähnlich wie bei Johannisbeeren ist, es können sehr saure Teile dabei rauskommen. Vor Jahren hatte ich mal einen Jostabusch der immer sehr saure Früchte lieferte, während ein anderer Busch(von andere Quelle) immer lecker schmeckte. Den sauren habe ich entfernt.
Liebe Grüße Elke
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ivan mitschurin
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Re:Josta-Vermehrung

ivan mitschurin » Antwort #4 am:

Auch wenns nicht ganz hier jetzt dazupasst, aber oben erwähnt wurde...wer kennt sich sich aus, mit "Josta"- Sorten bzw. Klonen? Wie viele gibts wirklich, welche sind synonyme Bezeichnungen (hab hier mal eine Liste aus allen möglichen als "Josta" bezeichneten Sorten aufgestellt):Josta, Jostine, Jonova, Jogranda, Jocheline, Rikö, Jochelbeere, Kroma, Orus (1 bis 11), Jostaki, Jochina, Caseille, Hybrid-TS Zviagina...
Beste Grüße!
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frankste
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Re:Josta-Vermehrung

frankste » Antwort #5 am:

@ivan: hast Du evtl. Stecklinge von einigen der genannten? Dann könnte ich solche einen Vergleich einmal anstellen. Josta selbst habe ich (aus dem Gartencenter). Hätte noch Platz für 2-3 Sorten Josta. Oder sonst jemand? Könnte mich mit etlichen Sorten rote / weisse / schwarze / grüne Johannisbeeren erkenntlich zeigen - oder schwarze Honigbeere.
andreasNB
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Re:Josta-Vermehrung

andreasNB » Antwort #6 am:

Auskennen wäre zuviel gesagt. Kann auch nur auf die "Beschreibende Sortenliste Strauchbeerenobst" vom Bundessortenamt zurückgreifen. E.Baur kreuzte 1922 in Müncheberg bei Berlin als erster die Art Ribes succirubrum mit Stachelbeersorten. Die Hybride(n ?) nannte er "Jochelbeere".Den gleichen Namen erhielten die Kreuzungen von H.Murawski in den 50ern in Dresden-Pillnitz aus R.nigrum und R.uva-crispa var. sativum .Von diesen dürfte ich vermutlich zwei Sträucher besitzen. Sie sind Ableger eines Strauches bei meinen Großeltern. Erstanpflanzung dürfte in die Wendejahre gefallen sein. Vermutlich die Sorte 'Jocheline' .Zur gleichen Zeit wurden in Köln die ersten "Jostabeeren" unter Einbeziehung von Ribes divaricatum gezüchtet. Später kam HÄBERLI (und sei es nur als Nutznießer und nicht aus eigener Zucht) und Ungarn und .?. hinzu.In der Regel gehen die Sträucher in Richtung Johannesbeere, allerdings ist der Wuchs sehr stark. Die 'Orus'-Typen sehen dagegen wie Stachelbeer-Sträucher aus. Habe selber erst seit diesem Frühjahr einen Strauch. Kann also selber noch nichts dazu sagen. Die Sortenliste gibt für Josta, Jostine, Jogranda, Jocheline, Rikö genauere Beschreibungen, inkl. der Elternsorten. Es dürften also jede Menge Typen im Umlauf sein. Da sicher so einige weitere Sämlinge (gerade aus den ersten Kreuzungsversuchen) in Umlauf gebracht wurden.Ist aber nur meine private Meinung !Da es zum Teil Mehrfach-Hybriden sind, könnte es für Experimentierfreudige sicher erfolgreich sein Samen auszusäen. Man braucht halt viel Platz, um mehrere Sämlinge aufzupflanzen und zu testen wie die Früchte schmecken, wie hoch der Ertrag ist ... Kommerziell erfolgreich dürfte wohl keine Sorte werden. (Gibt doch schon genug.) Außer man kreuzt noch rote, weiße, grüne Johannesbeeren und 'ne leckere alte Stachelbeersorte aus England ein ;) PS: Meine Jostabeeren hängen dieses Jahr übervoll mit Früchten. Dies gehen im Geschmack/Konsistenz mehr in Richtung Johannesbeere. Oftmals in Trauben von 3-5 Beeren. Gab es bisher so noch nicht. Eine mit eher rötlichen (später fast schwarz) und stachelbeerartigen Früchten (über M.Hans bezogen) trägt dieses Jahr erstmals Früchte.
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ivan mitschurin
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Re:Josta-Vermehrung

ivan mitschurin » Antwort #7 am:

Danke für deine kompetenten Ausführungen, Andreas!Ich selbst habe mehrere Herkünfte der unspezifisch bezeichneten "Josta", sowie eine bei Erhalt als Jostine und eine als Jochelbeere bezeichnete Pflanze. Der Unterschied der Früchte aller Pflanzen war bei mir bisher kaum wahrnehmbar, leider, so bin ich nicht ganz sicher, ob es sich bei meinen Pflanzen überhaupt um unterschiedliche Klone oder lediglich unterschiedliche Benennungen handelt!Falls jemand Steckhölzer verschiedener Klone aus verlässlicher Quelle oder zumindest nach Eigenanalyse unterschiedlich, übrig hat, wär ich ein potenzieller Abnehmer ;D (nat. im Tausch gegen sonstwas!)
Beste Grüße!
andreasNB
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Re:Josta-Vermehrung

andreasNB » Antwort #8 am:

Ist gebongt. Ergibt sich schon mal wieder ein Tausch. ;) Durch das lange und kalte Frühjahr (konnte erst nach dem Winter schneiden) sind deutlich mehr Steckhölzer der Jostabeere angegangen als gedacht. Könnte wurzelnackt im Herbst sogar in einen Briefumschlag passen 8) Bin mir jetzt im nachhinein recht sicher die 'Jocheline' von Großmuttern übernommen zu haben. Beschreibung aus der Sortenliste paßt sehr gut. Bei der von M.Hans rätsel ich noch.
andreasNB
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Re:Josta-Vermehrung

andreasNB » Antwort #9 am:

Nochmal der Vergleich der Früchte. Links die Jostabeere von M.Hans. Rechts die Jocheline (?).Jostabeeren-VergleichJostabeeren-Vergleich-1
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