Aufgrund der Behaarung würde ich eher auf Ranunculus bulbosus als auf R. acris oder R. repens tippen. Der ist bei uns in eher trockenen Wiesen recht häufig und gut zu erkennen an der knolligen Verdickung an der Basis.
Wie bekomme ich die nur auseinander? Die Bestimmung der Tagfalter fällt mir wirklich sehr viel leichter als die der Pflanzen
. Nach gefurchten Blütenstielen hatte ich geschaut, die haben sie, also
Ranunculus repens oder nun doch
bulbosus? Soll ich buddeln? Ich brauche ein Bestimmungsbuch und Zeit...
Und diese kleinen gelben Kleearten:
Medicago lupulina oder
Trifolium dubium,
campestre Hasenklee gibt's auch noch, Trifolium arvense
.
Galium ist eher etwas unordentlich und vor allem Galium album macht zumindest bei mir richtige "Filzteppiche", die beim Mähen auch mal lästig werden und vielleicht auch Niedrigeres unterdrücken.
Filzteppiche gibt es hier definitiv keine, alles ist extrem lückig, auf der Nur-Füllboden-Ebene haben nach den letzten beiden Trockensommern fast keine Gräser überlebt, im Moment haben die höchsten Wiesenstellen vielleicht 40 cm erreicht. Ich hatte den Nur-Füllboden-Bereich über den Winter stehen lassen und konnte ihn Ende April an den verbliebenen höheren Stellen ganz einfach mit einer Akku-Sense einkürzen.
Das sah Mitte Juni im letzten Jahr so aus.
Da hast du völlig recht paulw, hier keimt
Papaver rhoeas Seidenmohn weil der Boden immer irgendwie offen bleibt.
Überschneidung gibt es sicherlich mehr als man erwartet und oft sind es nicht unbedingt (nur) die Standortbedingungen, die die Vegetation vorgeben, sondern die Vorgeschichte, Gelegenheit und auch der Zufall.
Ich dachte aber, dass es sehr viele Arten gibt, die in nährstoffreichen, feuchteren Böden leben, unseren trockenen Sand aber nicht verkraften und andersherum, die Schnittmenge an Arten, die beide oder noch viel mehr Standorte bewältigt scheint aber doch sehr hoch zu sein. Ich weiß nur dass in der "Fauna der Tagfalter von Berlin und Brandenburg" bei den einzelnen Falterarten steht: Der und der Falter frisst in Brandenburg an der und der Pflanze... Das weicht dann schon einmal erheblich von den Raupenfutterpflanzen in "Schmetterlinge - Die Tagfalter Deutschlands" ab. Da die Schnittmenge so hoch ist wird mir nun erst recht klar, dass die genetischen Unterschiede zwischen den Pflanzen aus nährstoffreichem, feuchten Boden und unserem Sand sehr groß sein müssen, was dann natürlich wieder die Wichtigkeit von Regio-Saatgut unterstreicht.
Bei Deiner Liste, Katrin, musste ich nun doch einige googeln:
Anthericum ramosum, Linum viscosum, Betonica officinalis, Orobanche elatior gibt es hier bei uns einfach nicht, habe ich noch nie gesehen diese Pflanzen
.
Melampyrum arvense muss ich unbedingt noch einmal versuchen Gartenplaner, der ist so schön, mir ist die Aussaat vor Ort bisher nicht gelungen.
Orlaya grandiflora hatte ich schon einmal im Topf erstanden, die wollte hier nicht wirklich
.
Was hier wirklich knallt und trotz staubtrockener Sommer durch alle Ebenen wandert ist Knautia arvensis, der Lohn sind jeden Tag mehrere
Falterarten daran, eine richtig grandiose Pflanze! Wenn angesiedelte Arten sich so schnell und nachdrücklich etablieren, dann weiß man, dass man richtig gegriffen hat.