Ihr Hemerocallis-Züchter habt es doch gut! Auf einem Hektar Land wachsen die tausenden Sämlinge mit ihrer Blattmasse so gegeneinander, dass kaum mehr Unkraut aufkommt. Und in der Mark Brandenburg ist doch Pachtland sicher spottbillig!
Selbst wenn ich im märkischen Sand buddeln würde, Sarastro, was ich aber nicht tue, weil mein Garten 300 km weiter westlich liegt und ich dort schweren Lehmboden habe, und selbst wenn Land in Brandenburg billig zu pachten wäre, so könnte ich meine Zucht doch nicht erweitern, weil ich immer noch das Unkraut allein zupfen müsste mangels Geld für Hilfskräfte.
Dass ausgewachsene Taglilienhorste unter sich kein Unkraut aufkommen lassen, ist wohl wahr, aber bis die Horste so weit sind dauerts 2-3 Sommer. Vorher setzte ich die neuen Sämlinge eines Jahres bereits auf 30-35 cm Abstand, damit sie genug Platz zur Entwicklung in den nächsten 3 Jahren habe, denn meistens dauerts so lange, bis ich den Daumen nach oben oder nach unten halte
Bis dahin kann aber sehr viel Unkraut zwischen den Winzlingen wachsen, und in diesem feuchten, kühlen Jahr war ich immer erst mit der Hälfte der Beete fertig, wenn auf den ersten Beeten das Unkraut schon wieder knöchelhoch stand.
Dazu kommt noch die penible Buchführung, denn Sämlinge, deren Vorfahren ich nicht kenne, interessieren mich nicht. Ich mag einfach nicht anonyme Samenkörner von teuren amerikanischen Sorten ausschmeißen und hernach hübsche G'sichteln selektieren ohne auch nur zu wissen ob ich es mit einer diploiden oder tetraploiden Pflanze zu tun habe, wie es bei euch ein Kollege aus Wels macht.
Natürlich bleibt da bei meinen Ansprüchen keine Zeit mehr für den Liegestuhl, und daran muss sich was ändern. Schließlich bin ich ja schon im Ruhestand