Ich gebe zu, mein Garten macht mir derzeit - abgesehen vom neuen Glashaus - nicht viel Freude. Irgendwie scheinen sich alle alten Bäume und Sträucher durch Pilzinfektionen zu verabschieden. Abgesehen von zwei alten maroden Linden, einer abgängigen Birke, einer morschen Kirsche und einem morschen Bergahorn habe ich derzeit zwei Probleme:
Ein großer mehrstämmiger Sorbus aucuparia, mindestens 40 oder 50 Jahre alt, blühte im Frühjahr noch verschwenderisch, vor zwei oder drei Wochen bemerkte ich (bzw die Nachbarin, die die Krone besser im Blick hat) dass die Belaubung sehr spärlich und ein großer Teil der Äste - mit vertrockneten Früchten - dürr ist. Die Stämme zeigen große Wunden, die Rinde ist aufgeplatzt und teilweise rinnt eine zähe schwarze Flüssigkeit aus den Wunden.
Das zweite Problem ist eine Dreiergruppe vor dem Haus, zwei mehrstämmige Kriecherln (= kleinfrüchtige Zwetschge) und ein Goldregen, alle drei auch ca. 40/45 Jahre alt. Der Goldregen ist seit Jahren mit irgendwelchen Pilzen verseucht und dementsprechend marod, ich wollte ihn nicht fällen, weil er noch immer jedes Frühjahr verschwenderisch blüht. Dieses Jahr sind aber auch die Zwetschgen - einige Meter entfernt - spärlich belaubt, einzelne Äste sterben ab, die ersten Pilzfruchtkörper zeigen sich, unterirdisch ist an den Wurzeln ein weißes Pilzgeflecht sichtbar und durch Gummifluss sind inzwischen alle Stämme mit großen Tropfen verziert.
Wir haben uns jetzt dazu durchgerungen, die Dreiergruppe zu entfernen, beim Sorbus bringe ich Pflanzenproben ins Labor zur Bestimmung (ein Gärtner nuschelte was von Wurzelschwamm und Rodung im Umkreis von 30 Metern).
Aber - hier bin ich sehr unsicher:
Reicht es, die Sträucher zu fällen und den Wurzelstock auszufräsen?
Oder muss ich sicherheitshalber alle Wurzeln ausgraben? Das würde bedeuten, dass ich ein ca. 50 m2 großes Staudenbeet evakuieren und neu anlegen müsste, durch das sich die Zwetschgenwurzeln ziehen.
Muss die Erde ausgetauscht werden, und wenn ja, in welchem Radius?
Anders ausgedrückt - soll ich das Areal sprengen oder komme ich mit geringerem Arbeitsaufwand davon?
Bitte macht mir etwas Mut.
Patricia