Willkommen, Gast. Bitte loggen sie sich ein oder registrieren sie sich.
News: Wenn im April die Maikaefer fliegen, bleiben die meisten im Schmutze liegen
Willkommen, Gast. Bitte loggen sie sich ein oder registrieren sie sich.
19. April 2024, 10:40:01
Erweiterte Suche  
News: Wenn im April die Maikaefer fliegen, bleiben die meisten im Schmutze liegen

Neuigkeiten:

|22|10|Im schlimmsten Fall hebst du einen Graben aus und wirfst sie einfach hinein - hab ich mal mit Narzissen gemacht, geht  ;) (Anubias)

Seiten: 1 2 3 [4] 5 6 ... 10   nach unten

Autor Thema: "Alte" Sorten auf schwachen Füßen  (Gelesen 41696 mal)

Sternrenette

  • Gast
Re: "Alte" Sorten auf schwachen Füßen
« Antwort #45 am: 29. August 2016, 20:35:49 »

Man könnte - falls der Platz da ist - den Baum über die Veredelungsstelle anhäufeln. Dann wächst der Boskopp an - wird aber riesig. Das ist eine starkwachsende Sorte, und für mich sieht es aus wie wenn das Wachstum von Unterlage und Boskopp nicht zusammenpasst.

Vielleicht hat jemand einen besseren Rat?
Gespeichert

obst

  • Senior Member
  • ****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 788
Re: "Alte" Sorten auf schwachen Füßen
« Antwort #46 am: 29. August 2016, 21:05:26 »

Ich veredle alle Bäume auf Sämlingsunterlage und halte sie dann durch Schnitt kurz.

Ich finde, die Unterlage sollte immer den Bodenverhältnissen angepasst werden. Wenn man so sandigen sauren Boden hat wie wir, wachsen diese ganzen kleinwüchsigen Unterlagen nicht richtig. Ich habe mich immer nur über die gekauften Bäume auf schwach wachsender Unterlage geärgert. Auf unserem Boden hält sich der Wuchs auf Sämlingsunterlagen in Grenzen. Sie sind aber einfach robuster als die schwachwachsenden Unterlagen. Diese passen in professionelle Obstanlagen oder auf erstklassigen Boden.
Gespeichert

Wurmkönig

  • Senior Member
  • ****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 803
Re: "Alte" Sorten auf schwachen Füßen
« Antwort #47 am: 30. August 2016, 07:30:15 »

Also ich habe auch eine alte Sorte (Ungarische Beste) auf einer sehr schwachen Unterlage (welche genau - keine Ahnung, Bäumchen war von Häberli) und das Bäumchen hat 1 Jahr im 80 Liter Topf und 1 Jahr im Garten (unterhalb des Hangs habe ich offenbar einen sehr sandigen Boden) dahingemickert (nahezu 0 Wachstum).

Andere Sorten (Hargrand, Goldrich) vom der gleichen Anbieter sind mittlerweile ganz eingegangen. Letztes Jahr habe ich die Ungarische Beste so tief eingegraben, dass die Veredlung unterhalb der Erde liegt und hatte heuer erstmalig ein richtig schönes Wachstum. Der Baum sieht sehr gesund aus und hat an Stamm und Ästen deutlich zugelegt. Geblüht hat er zwar, aber wegen des Frostes gab es keinen Ertrag.

Letzte Woche hatte ich eine Diskussion mit dem Chef einer Baumschule und er hat gemeint: "So etwas tut man nicht weil es den Baum komplett dreht - das wird irgendetwas".

Ich habe geglaubt, das wird irgendwann ein Hochstamm - d.h. die Unterlage verliert irgendwann den Einfluß. Er hat das aber energisch bestritten - hat irgendjemand Erfahrung, was in so einem Fall passiert?
Gespeichert

obst

  • Senior Member
  • ****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 788
Re: "Alte" Sorten auf schwachen Füßen
« Antwort #48 am: 30. August 2016, 07:50:39 »

Wenn der Baum vorher vor sich hin gemickert hat, ist das höchstens ein Zeichen dafür, dass die Unterlage nicht zu dem Boden oder der Sorte passt.

Wenn man bedenkt, wie viele von den alten Sorten Zufallssämlinge sind und wie gut oft andere wurzelechte Bäume wachsen, kann ich die Gedanken des Baumschulbesitzers nicht nachvollziehen. Die neuen Sorten werden alle zunächst aus einem Kern gezogen. Wenn man sie dann relativ zügig auf Unterlagen veredelt, dann hauptsächlich, damit man schneller Früchte erhält und sehen kann, ob die Sorte etwas taugt, aber nicht, damit die Sorte besser wird.

Ich würde mich an Deiner Stelle freuen, dass der Baum jetzt endlich wächst und meine eigenen Erfahrungen sammeln.
Gespeichert

Mediterraneus

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 26140
  • Spessart: Wald, Main und Wein (310m ü.NN/7a)
Re: "Alte" Sorten auf schwachen Füßen
« Antwort #49 am: 30. August 2016, 13:35:25 »

Letzte Woche hatte ich eine Diskussion mit dem Chef einer Baumschule und er hat gemeint: "So etwas tut man nicht weil es den Baum komplett dreht - das wird irgendetwas".

Ich habe geglaubt, das wird irgendwann ein Hochstamm - d.h. die Unterlage verliert irgendwann den Einfluß. Er hat das aber energisch bestritten - hat irgendjemand Erfahrung, was in so einem Fall passiert?

Ich sehe das auch so wie du.
Allerdings vertragen es nur ganz junge Bäume, dass man sie mit der Veredelungsstelle in den Boden setzt. Die Edelsorte macht dann Wurzeln und "überwächst" die Unterlage (zumindest wenn sie stärker als die Unterlage wächst). Eine Birne auf Quitte (Birne = feuerbrandfest) ist mir allerdings mal eingegangen. Sollte eine feuerbrandfeste Birne mit feuerbrandfesten Wurzeln geben :-\
Momentan läuft ein Versuch mit Williams auf Quitte. Das soll mal eine wurzelechte Williams werden. Mal sehen.

Eine Quitte aus Steckling habe ich bereits, ebenso eine wurzelechte Mirabelle aus Metz. Aber das gehört nicht zum Thema. das wären dann "Alte Sorten auf eigenen Füßen" ;)
« Letzte Änderung: 30. August 2016, 13:37:24 von Mediterraneus »
Gespeichert
LG aus dem südlichen Main-Viereck
Mediterraneus

Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung

JörgHSK

  • Senior Member
  • ****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 912
  • Südhang des Haarstranges-200m Blick ins Sauerland
Re: "Alte" Sorten auf schwachen Füßen
« Antwort #50 am: 31. August 2016, 08:59:54 »

Ich halte M9 für den Garten für Murks, zu schwachwachsend, zu zickig. Sollte schon M26 sein. Ich kann nur die Erfahrungen eines Bekannten weitergeben der genau so eine Sammelwut Sortenmäßig hat wie ich..(...ich habe Birnen ;D ).
Spalier/Schnurbaumpflanzung auf M26, Croncel, Goldparmäne, Zabergäurenette, Cox, Harbertsrenette, Alkmene, Cellini, Roter Boskoop, Langtons Sondergleichen, Ananasrenette, Zuccalmaglio, Rote Walze. Nicht alle verhalten sich gleich. Cox zu kränklich, Ananasrenette eigentlich auch, Zuccalmaglio zu schwach. Herausheben kann man: Zabergäu, Alkmene, Langtons, Croncel, Harberts, und die Rote Walze die jetzt erst richtig Ertrag macht.

Dann stehen noch 4 Bäume, 3x auf M26 und 1x M9, auf M9 Fromms Goldrenette(ehemals Edelborsdorfer), auf M26 Boskoop, Winterzitronenapfel und Gelber Bellefleur. Die drei letzteren tragen sich tot, beste Früchte, der erstere auf M9 mickert vor sich hin, kein oder kaum Jahrestrieb, Krebs..
Gespeichert

cydorian

  • Moderator
  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 10633
  • Tschüss
    • Gartenzone
Re: "Alte" Sorten auf schwachen Füßen
« Antwort #51 am: 31. August 2016, 10:08:19 »

Für eine Spaliererziehung ist das ja auch gut, da ist man froh um längere Äste enlang des Spaliers und freut ich über etwas mehr Wuchskraft, damit auch was zum heften und Biegen da ist. Aber für schlanke Spindeln ist beispielsweise Boskoop auf M26 einfach zu viel Arbeit, zu viel Holzproduktion. Die Sorte kann sogar auf M27 stehen, auch im Hausgarten. In diversen Gegenden würde ich allerdings einen Tropfschlauch entlang der Baumreihe legen.

Der Pflegeaufwand ist natürlich immer höher wie bei einem freien Hochstamm. Aber wenns um jeglichen Pflanzenschutz geht, sieht das wieder anders aus. Klar: Wer das von vornherein ausschliesst, für den hat das Argument wenig Gewicht.
Gespeichert

b-hoernchen

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 3758
  • Oberbayerischer Alpenrand, 480m ü. NN.
Re: "Alte" Sorten auf schwachen Füßen
« Antwort #52 am: 31. August 2016, 21:20:47 »

Boskoop auf M27 - da wäre interessant etwas zur Reifezeit und Lagerbarkeit im Naturlager (was anderes habe ich nicht, eigentlich habe ich nur eine Garage, in der es erst im Spätherbst kühl wird) zu erfahren.

Mein Problem ist wirklich: Ich wollte kleinkronige Winteräpfel haben und jetzt habe ich lauter Sommeräpfel/Frühherbstäpfel z. T. mit physiologischen Störungen. Den Berlepsch kann ich gar nicht lagern - auch die Äpfel, die noch nicht innen braun sind, haben bereits glasige Partien. Ich sehe die "Glasigkeit" als Vorstufe zur Fäulnis von innen heraus.

@JörgHSK: Dass M26 eine ganz andere Wurzel macht als M9 ist mir aufgefallen, als ich einige ältere Bäume ausgegraben gesehen habe. Die M26 Wurzel verlässt den "Ground Zero" der Sprossachse und macht sich auf die Suche nach Nährstoffen, die wandert zur Seite hin, da wo's was gibt. Die M9 Wurzeln, die ich gesehen habe, waren wie Steckrüben am Platz geblieben und hatten nur Faserwurzeln getrieben.
Kannst du bitte etwas zur Größe der Zabergäurenette auf M26 sagen? Ich hab' im Frühjahr Zabergäu auf MM111 veredelt, aber fürchte, das wird immer noch zu groß.
Gespeichert
Cum tacent, consentiunt.

Audiatur et altera pars!

cydorian

  • Moderator
  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 10633
  • Tschüss
    • Gartenzone
Re: "Alte" Sorten auf schwachen Füßen
« Antwort #53 am: 31. August 2016, 21:57:35 »

Die Lagerfähigkeit ändert sich normalerweise nicht mit der Unterlage. Garage ist doch gut. Such mal nach dem Thread zu Lagerung, da habe ich über die Erfahrungen mit Folienhauben geschrieben, davon profitiert Boskoop ganz gut. Lass den Berlepsch mal älter werden, das wird schon noch. Meiner hat in der Jugend auch immer Ärger gemacht. Erst Miniäpfel, dann zerrissene Backäpfel im Hitzejahr, Überbehang, der pendelt sich schon noch ein. Leichte Glasigkeit baut sich bei Lagerung wieder ab. Es gibt Sorten, da ist das sogar erwünscht weils Fruchtbonbonaromen bringt, z.B. Gloster, der dich damit eine kleine, aber feine Fangemeinde erhalten hat.
Gespeichert

thuja thujon

  • Master Member
  • *****
  • Online Online
  • Beiträge: 16837
  • Naturraum 22; Klimazone 8b/9a
    • BI Trassenwald
Re: "Alte" Sorten auf schwachen Füßen
« Antwort #54 am: 31. August 2016, 22:31:57 »

Wenn M9 nicht im Garten, wo dann? Wo kann man bessere Böden haben? Da ist bei vielen Leuten selbst Bodenaustausch eine Option, frag mal die Rosenfans....

Giessen, düngen, hacken, im Garten doch kein Problem. M9 braucht Pflege. Nicht nur bisschen Extraportion, sondern echte Pflege. Und sie zickt schneller mal, verzeiht nicht so viel. Wenns zu lange warm ist, oder zu regnerisch, dann reagiert sie darauf deutlich empfindlicher als was stärkeres. Ich denke das ist das Problem. Daher kommt auch die Glasigkeit.

Also ich habe eigentlich keine Probleme bezüglich Lagerbarkeit und Verfrühung mit alten Sorten drauf (viele Sorten nur mit einzelnen Ästen), auch mitm Berlepsch nicht (den mehrfach als ganzes).

Ob M9 früher in den Triebabschluss geht, kann ich nicht sagen. Mir fehlen die Sämlingsunterlagen zum Vergleich. Mein 6m Jamba auf unbekannter Unterlage ist allerdings nicht früher oder später bei vergleichsweise ähnlicher Stickstoffversorgung.

Wirklich späte Sorten, das sind hier Ontario und Pilot. 
Gespeichert
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität

JörgHSK

  • Senior Member
  • ****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 912
  • Südhang des Haarstranges-200m Blick ins Sauerland
Re: "Alte" Sorten auf schwachen Füßen
« Antwort #55 am: 01. September 2016, 09:39:28 »

die Zabergäurenette steht mit am Spalierrahmen, also 2,30m + X würde sagen 2,50-2,60 m, aber wie hoch sie da wirklich werden würde kann ich nicht sagen.
Gespeichert

b-hoernchen

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 3758
  • Oberbayerischer Alpenrand, 480m ü. NN.
Re: "Alte" Sorten auf schwachen Füßen
« Antwort #56 am: 02. September 2016, 20:20:27 »

Trägt die mit dieser Größe schon bei dir, Jörg?

Cydorian, du hast doch mal gesagt, die modernen Sorten ließen sich im Naturlager nicht gut lagern - im Gegensatz zu den alten Sorten.
Dagegen lässt sich nach meiner Erfahrung der "Yummy Alex", der ja auch ein moderner Apfel ist, bei mir in der Garage ziemlich länger lagern, als jeder andere - etwa bis Mai des Folgejahres.
Könnte es sein, dass auch hier die Unterlage entscheidend hineinspielt? Der Yummy Alex steht auf eigener Wurzel, die meisten modernen Sorten stehen in modernen Plantagen auf schwachwüchsigen Unterlagen. Die meisten Früchte alter Sorten kommen von Bäumen auf Sämlingsunterlagen
Gespeichert
Cum tacent, consentiunt.

Audiatur et altera pars!

cydorian

  • Moderator
  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 10633
  • Tschüss
    • Gartenzone
Re: "Alte" Sorten auf schwachen Füßen
« Antwort #57 am: 02. September 2016, 20:40:46 »

Wenn er sich lange im Naturlager hält, ist das klasse, ein grosser Pluspunkt. Die Unterlage ist dafür aber nicht relevant. Eine gut gepflegte Anlage auf M9 ohne Überbehang mit gut besonnten Äpfeln schafft es vielleicht ein paar Tage früher zur Reife wie ein Hochstamm und hat vielleicht leichte Unterschiede im Lagerverhalten, aber die Unterschiede sind nicht graduell.
Gespeichert

b-hoernchen

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 3758
  • Oberbayerischer Alpenrand, 480m ü. NN.
Re: "Alte" Sorten auf schwachen Füßen
« Antwort #58 am: 06. September 2016, 12:17:23 »

Ich hör' die Botschaft, bin aber skeptisch, was Erntezeitpunkt und Lagerverhalten angeht. Bitte sei mir deswegen nicht böse, bin halt Berufsskeptiker und glaube es erst, wenn ich es sehe. Heuer steht der Berlepsch im  dritten Ertragsjahr, das erste Mal Vollertrag - und gebessert hat sich bislang in dieser Hinsicht nichts.
Die Lubera-Äpfel (auf M9 stehend) haben vom ersten Erstertrag an die Reifezeiten, die im Katalog angegeben sind (zur Lagerbarkeit kann ich noch nichts sagen, mir erscheinen die Angaben hierfür zumindest plausibel).
Gespeichert
Cum tacent, consentiunt.

Audiatur et altera pars!

cydorian

  • Moderator
  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 10633
  • Tschüss
    • Gartenzone
Re: "Alte" Sorten auf schwachen Füßen
« Antwort #59 am: 06. September 2016, 15:08:35 »

Es gibt für alles Ausnahmen und Sonderfälle. Skeptisch ich auch, aber ich nehme immer zuerst den häufigsten 80% - Normalfall an und Abweichungen davon müssen erst bewiesen sein - nicht umgekehrt.
Gespeichert
Seiten: 1 2 3 [4] 5 6 ... 10   nach oben
 

Garten-pur.de Nutzungsbedingungen | Impressum | Datenschutzerklärung

Forum Garten-pur | Powered by SMF, Simple Machines
© 2001-2015 garten-pur. All Rights Reserved.
Garten-pur.de