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Autor Thema: "Alte" Sorten auf schwachen Füßen  (Gelesen 41310 mal)

thuja thujon

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Re: "Alte" Sorten auf schwachen Füßen
« Antwort #90 am: 21. Februar 2018, 19:48:16 »

Was willst du da heausfinden?
Ich habe den Eindruck, dass der Ontario auf den hier etwas stärkeren Unterlagen spät im Jahr nicht mehr viel von den dann kalten Temperaturen profitiert, also der Apfel nicht mehr viel gewinnt. Er entwickelt ja auch erst sehr spät im Lager sein Aroma.

Wenn die M9er früh abschließen, ist das wohl für manche Sorten sowas wie eine zu frühe Pflücke. Wie man es von gekauften Äpfeln kennt, früh geerntet, dann möglichst ohne Stress gelagert und damit flaches Aroma.
Hier im Weinbauklima geht tendenziell alles etwas später in den Winter, wenn woanders schon die Blätter fallen, schieben hier zu gut versorgte Bäume fast regelmäßig nochmal Blüten bzw Triebabschlussknospe kommt einfach nich zustande. Da sind fast immer noch kleine Blätter an der Spitze die nicht zur normalen Größe wachsen sondern mit den erstbesten Frösten unverrichteter Dinge abfallen.

Wenn M26 etwas später in Winterruhe geht als M9 wäre das eine Möglichkeit für auf M9 aromaflache und physiologisch anfällige Sorten. So groß ist der Wachstumsunterschied ja nicht bei den beiden. Wenns nicht zu hoch werden darf macht man eben wie bei Birnen Bibäume.
Eine Sämlingsunterlage macht auch nix anderes als später in Ruhe zu gehen, so dass der Apfel am Baum noch das für gutes Aroma notwendige Maß Stress (Seneszenz) abbekommt. 

Hast du noch mehr Sorten auf M26?
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b-hoernchen

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Re: "Alte" Sorten auf schwachen Füßen
« Antwort #91 am: 22. Februar 2018, 17:49:04 »

Da wäre der Piros, dessen Unterlage ich für ziemlich glaubwürdig halte.
Dann ein weiterer Gravensteiner von Ritthaler (den ich hier im Forum mal zur Bestimmung vorgestellt habe) - mit immerhin sortentypischer Reifezeit im Gegensatz zur roten Variante auf M9.
Auf der Bauernwiese steht noch ein Redlove Era Halbstamm, nach Auskunft von Lubera auf M26 veredelt - also glaubwürdig.
Und dann wird's problematisch. Mein "Pinova" (ein "Gartenshop-Pinova"!) auf M26 ist sicher kein Pinova und und steht vermutlich auch eher auf M9. Das Unterlagenroulette ist mindestens so verbreitet wie das Sortenroulette.

Das mit dem Triebabschluss würde Reihenversuche unter identischen Bedingungen (also im selben Garten) erfordern. Mein vorläufiger Eindruck ist, dass das hauptsächlich sortentypisch ist  und u. a dem Ansprechen auf bestimmte Wetterreize im jeweiligen Jahr geschuldet ist.
Ich hatte extrem späten Triebabschluss am Patte de Loup auf MM106 (oder M106, wie Baumaux schreibt - kann das bitte jemand mal klären, kursieren wirklich beide Unterlagen?) und beim noch unverifizierten Parkers Pepping (auf Sämling + Stammbildner). Beide Bäume hatten auch keine Marssonina.
Wo Marssonina-Symptome auftauchen, gibt's zwar Stress für den Baum, aber kein Aroma mehr - also Krankheitsbefall als weiterer Faktor für den Triebabschluss.
« Letzte Änderung: 22. Februar 2018, 17:59:53 von b-hoernchen »
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Re: "Alte" Sorten auf schwachen Füßen
« Antwort #92 am: 04. Oktober 2018, 23:14:28 »

Und hier der Wiltshire (Schöne aus Wiltshire) auf - "Aldi Ida Red" - und damit auf der Wurzel des Aldi Baums, die ziemlich sicher M9 sein dürfte. Das Bild zeigt die Kombi "Aldi-Baum" mit auf der Sproßachse aufgesetztem Wiltshire, der heuer das erste Mal und gleich auch tüchtig trägt - zu tüchtig, ich hätte natürlich ausdünnen müssen:
« Letzte Änderung: 03. Januar 2019, 12:03:35 von b-hoernchen »
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Re: "Alte" Sorten auf schwachen Füßen
« Antwort #93 am: 04. Oktober 2018, 23:19:40 »

Den Wiltshire habe ich letzte Woche geerntet - also eigentlich relativ sortentypisch für einen Winterapfel, wenn man die große, übers Jahr aufgelaufene Wärmesumme berücksichtigt.
Gespritzt wurde 1 x mit Duaxo im Mai, weil der Mutterbaum, von dem das Wiltshire-Reis stammt letztes Jahr im Herbst starke Marssonina-Symptome (Entlaubung) gezeigt hatte; ich meine, ich hätte ein Bild davon gepostet.
« Letzte Änderung: 04. Oktober 2018, 23:30:38 von b-hoernchen »
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Re: "Alte" Sorten auf schwachen Füßen
« Antwort #94 am: 04. Oktober 2018, 23:27:52 »

Die Wiltshire-Äpfel sind ohne physiologische Störungen (Stippe etc...), knackig, saftig - ungewöhnlich knackig für einen "altmodischen" Apfel, geradzu eine "moderne" Textur an einem alten Apfel.
Das Aroma ist etwas blass - kein Wunder, wenn man den Überbehang berücksichtigt und dass Wiltshire als Winterapfel seine volle Genussreife erst nach Lagerung erlangt.
Aber prinzipiell interessant, dass der Wiltshire auf schwacher Unterlage anscheinend was wird - ganz im Gegensatz zu Früchten von Boskoop, Brettacher, Winterglockenapfel etc. auf M9, die heuer wie im letzten Jahr wieder die gleichen physiologischen Störungen zeigen: Zu frühe Reife, Glasigkeit, Stippe, Kernhausbräune, Fäulnis aus dem Inneren... .
Jetzt wäre nur noch interessant, wie lange sich der Wiltshire von schwacher Unterlage lagern lässt.

Das Bild zeigt den Wiltshireapfel im Querschnitt - 1A tadelloses, knackiges, saftiges Fruchtfleisch:
« Letzte Änderung: 22. November 2018, 20:22:53 von b-hoernchen »
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Re: "Alte" Sorten auf schwachen Füßen
« Antwort #95 am: 22. November 2018, 20:12:04 »

Der Schweizer Winterglockenapfel hat auch heuer wieder auf M9 getragen - im Gegensatz zum Baum auf Sämling, der nach einem Erstertrag im letzten Jahr heuer keine einzige Frucht getragen hat.

Was an den Früchten auf M9 auffällt - eine deutliche Intensivierung und Verschiebung des Aromas. Es erinnert deutlich an Gummibärchen... .
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thuja thujon

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Re: "Alte" Sorten auf schwachen Füßen
« Antwort #96 am: 22. November 2018, 22:30:11 »

Dieses Jahr ist die Süße und der Säureabbau extrem. Ich erkenne keine meiner Sorten wieder.

Wegen dem alternieren, hast du mal was von Extinktion gehört und Fruchtspieße ausdünnen bei Sorten, die die Fruchtspieße in der unteren Hälfte vom Trieb nicht abstoßen und deswegen zu Überbehang neigen? Sollte nach dem ersten Vollertrag angewendet werden, liest man in auffällig wenig Publikationen und seit langem nichts neues darüber. Ich habs die letzten Wochen im Kurs verpasst da mal nachzufragen. Sehe den Obstmensch erst wieder im Februar. Der sollte sich zumindest mit Berlepsch auf m9 auskennen.
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saugrün

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Re: "Alte" Sorten auf schwachen Füßen
« Antwort #97 am: 26. November 2018, 09:25:09 »

Hallo,
ich wollte kein neues Thema aufmachen, vielleicht passt es aber hier rein, denn es geht mir im Kontrast um "alte" Sorten auf "starken" Füßen, sprich den sorteneigenen. Spricht irgendetwas dagegen, die klassischen Apfel-Sämlingsunterlagen ohne Veredelung zum Baum werden zu lassen - also Platz und Zeit vorausgesetzt? Und welche Sorte käme außer Bittenfelder oder Grahams denn noch in Frage, also für homogene Wuchseigenschaften trotz generativer Vermehrung ...
Danke und Gruß
JJ
« Letzte Änderung: 26. November 2018, 09:33:55 von saugrün »
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cydorian

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Re: "Alte" Sorten auf schwachen Füßen
« Antwort #98 am: 26. November 2018, 09:48:00 »

Natürlich kannst du Sorten pflanzen, die auch als Unterlagen beliebt sind oder waren. Und natürlich haben Bäume aus generativ vermehrten Sämlingen solcher Sorten eine höhere Streubreite der Eigenschaften. Aber wenns dir Spass macht... wachsen werden die auch.
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Staudo

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Re: "Alte" Sorten auf schwachen Füßen
« Antwort #99 am: 26. November 2018, 09:57:48 »

Nur ob die Früchte etwas taugen, steht auf einem anderen Blatt. Ich kenne einen Apfelstrauch, der aus einer (mir logischerweise unbekannten) Unterlage gewachsen ist. Der Strauch blüht überreich und wunderschön. Die Früchte sind gelb-rot, attraktiv und werden in Massen angesetzt. Genießbar sind sie nicht, weil bitter.
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saugrün

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Re: "Alte" Sorten auf schwachen Füßen
« Antwort #100 am: 26. November 2018, 10:27:49 »

Danke der Antworten, aber zumindest der Bittenfelder gehört doch zu den wenigen selbstfruchtbaren Apfelsorten, da müssten die Früchte doch auf jeden Fall etwas taugen - gute Bittenfelder halt. Oder sehe ich da was falsch? Würden sich dann - ein klein wenig weitergedacht - alle selbstfruchtenden Apfelsorten homogen generativ vermehren lassen? Und welche Apfelsorten sind denn überhaupt selbstfruchtbar?
Grüße
JJ
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cydorian

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Re: "Alte" Sorten auf schwachen Füßen
« Antwort #101 am: 26. November 2018, 11:34:46 »

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saugrün

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Re: "Alte" Sorten auf schwachen Füßen
« Antwort #102 am: 26. November 2018, 12:23:00 »

Alles klar, danke und sorry.
Gruß
JJ
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b-hoernchen

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Re: "Alte" Sorten auf schwachen Füßen
« Antwort #103 am: 03. Januar 2019, 12:01:03 »

Jetzt wäre nur noch interessant, wie lange sich der Wiltshire von schwacher Unterlage lagern lässt.
Heute im Treppenhaus gelagerte Wiltshire Äpfel vom eigenen Baum gegessen:
Der Apfel erreicht jetzt langsam seine optimale Reife zum Verzehr, ist immer noch knackig, vollsaftig, mit leichtem Gerbstoffaroma und frei von Anflügen von - um es mit cydorians Worten zu sagen - "süßer Golden Delicious-Soße". Ich habe keine Zweifel, dass diese Äpfel unter geeigneten Lagerbedingungen bis Februar halten. Das ist auch die Lagerbarkeit, die die Äpfel vom Originalbaum im kühlen Keller meiner Bekannten zeig(t)en.
Zeig(t)en - Präteritum, weil der Originalbaum, ein Hochstamm, infolge Marssonina coronaria keine Früchte mehr produziert, welche das Ernten lohnen... .

Also Daumen nach oben für Wiltshire auf M9 - und für Wiltshire eigentlich nur mehr auf schwachwüchsigen Unterlagen, da eine Marssonina-Prophylaxe für einen Hochstamm weder innerhalb der Möglichkeit eines Hobbyisten noch wirtschaftlich sinnvoll ist...!
« Letzte Änderung: 03. Januar 2019, 12:07:16 von b-hoernchen »
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Re: "Alte" Sorten auf schwachen Füßen
« Antwort #104 am: 21. Januar 2019, 11:17:45 »

Habe über drei Ecken drei Obstbäumchen geschenkt bekommen, drei alte Sorten auf "schwachen Füßen", und wollte mal hören, was ihr von dieser Kombi haltet und wie ihr die erziehen würdet:
- Schöner v. Boskoop auf M9
- Gravensteiner auf M9
- Goldparmäne auf M26
Alle drei wurden im letzten März veredelt, haben einen guten aufrechten Austrieb, aber noch keine Verzweigungen. Also möglich wäre Buschbaum, Spindel, schlanke Spindel, Spalier, Pillar, oder, oder ...? Da ja zwei starkwüchsige triploide Sorten dabei sind, neige ich bei diesen zum Buschbaum, bei M26 eigentlich auch, bin mir aber nicht sicher, wo der Schnttbedarf am geringsten wäre.
Noch ist nichts gepflanzt, Platz wäre auf einer 4x4m-Wiese, halb sonnig, halb halbschattig - auf dieser Seite ist die Erde auch feuchter, aber nicht durchgehend nass. Am liebsten würde ich sie schön darauf verteilen, wenn ich ein Spalier baue, dann nur für alle drei. Und ein großer Terrassenkübel wäre auch noch leer. Was meint ihr?
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