Damit das hier endlich gartenküchiger wird
- jawollja! - schreib ich mal was Gemüsiges her. (Wenn man nämlich bei den Beilagen schön variiert, kann man Hortus Delikatess-Rotwein-Frikos erheblich häufiger verputzen
.)
1. Rosenkohl à la Paul Bocuse (glorios: süß-würzig, kein bisschen kohlig, allerdings Butter-Kalorienbombe):
Rosenkohl putzen, lose, derbe Blätter entfernen. Röschen 5 Min. in sprudelnd kochendem Salzwasser blanchieren. Kalt abschrecken, sehr gut abtropfen lassen. In einer großen Pfanne - ideal: betagtes Gusseisen, wg. geringerer Anbackgefahr - Butter erhitzen (ziemlich viel). Rosenkohl hinein, Salz (nicht zu wenig), Pfeffer (etwas), Muskat (Hauch) dazu, anbräunen. Achtung, die Kohlröschen saugen enorm viel Butter weg, bei Bedarf großzügig nachbuttern. Und die Pfanne ständig rütteln & schütteln, damit nichts anbrennt (umrühren ist nicht so gut, dabei gibt's Mus). Wenn die Röschen rundum tiefes Haselnussbraun zeigen, sind sie fertig. Hmm
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2. Safran-Möhren à la Querkopf:
Möhren putzen und in feine Scheibchen schneiden (max. 2 mm dick). Im Schnellkochtopf Butter gaaanz sachte anbräunen, Möhren sekundenkurz drin andünsten & kräftig schwenken, so dass die Scheibchen allseitig zart glaciert sind. 1 Prise Salz dazu plus 2 Prisen frisch gemahlenen Pfeffer plus 3 Prisen Zucker plus 10-12 Fäden Safran plus 1-2 Esslöffel süße Sahne/Crème fraîche. Deckel drauf, Druck drauf, auf Stufe 1 zwei bis allerhöchstens drei Minuten garen, abdampfen. Ein, zwei Minuten nachköcheln lassen, währenddessen mit SalzPfefferZuckerSahne fein abschmecken. Noch richtig knackig - sehr al dente! - servieren. (Und bitte nicht kleckern, Safran färbt dauerhaft
...)
3. Gourmet-Kohlrabi (auch nicht kohlig, einfach nur lecker):
Junge Kohlrabi-Knollen schälen, streng von allem Holzigen befreien, vierteln, sehr fein scheibeln. Wie die Möhren (s.o.) im Schnellkochtopf in Butter andünsten. Salz und frisch gemahlenen Pfeffer (nicht gar zu knapp) plus einen Tick frisch gemahlene Muskatnuss plus 2 Esslöffel süße Sahne/Crème fraîche dazu. Deckel drauf, Druck drauf, auf Stufe 1 ca. fünf Minuten garen, abdampfen; sachte nachköcheln lassen, bis der buttersahnige Saft "rund" und das Gemüse "durch" ist, evtl. fein abschmecken. Sollte beim Servieren gerade eben weich sein, mit noch einer allerletzten Spur von Biss - zergeht dann auf der Zunge
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4. Grana-padano-Lauch:
Lauchstangen putzen, vom Grün befreien, die weißen Teile in 5-10 cm lange Stücke schneiden. 5 Min. in sprudelnd kochendem Salzwasser blanchieren. Abschrecken, abtropfen lassen. Nebeneinander in gut gebutterte feuerfeste Form legen. Aus der Mühle pfeffern. Ordentlich alten, reifen Grana-padano-Käse drüberreiben, großzügig Butterflöckchen obendrauf setzen (um Himmelswillen keine Semmelbrösel dazu, das wäre vulgär). Im vorgeheizten Ofen (ca. 180-200 Grad, mittlere Schiene) ca. 25-30 Min. backen; falls dann noch keine hellbraune Käsekruste da ist, kurz den Grill anwerfen oder die Form nach oben schieben. Und schwupp, auf den Tisch...
Möhren und Kohlrabi könnte man natürlich - mit entsprechend längeren Garzeiten - auch im Normaltopf machen. Aber bei diesen beiden Zubereitungen hat der Schnellkochtopf klare Vorzüge: Aroma und Konsistenz des Gemüses sind deutlich besser, obendrein sieht's farblich schöner aus
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Fleischbeilagengemüsige Grüße
Querkopf