Na, dann ist es ja einfacher als gedacht. Du pflanzt erst einmal die Madame Verté. Wenn du weißt, welche (passende) Birne du gerne sonst noch hättest, veredelst du die Sorte ein (oder lässt es machen) oder pflanzt sie als extra Bäumchen. Falls du irgendwo eine (kleine) Fläche für Spaliererziehung erübrigen könntest, stünden dir mehr Möglichkeiten offen, gerade was wohlschmeckende (Spät-)Herbstsorten betrifft.
Veredeln ist mehr Übungssache als Theorie. Einlesen hilft, um zu wissen, was man tut, doch was sitzen muss, ist der Schnitt; beim Aufveredeln möglichst beim ersten Versuch. (Auch erfahrene Veredler machen im Frühjahr notfalls ein "Einschneiden", sprich Üben an Weidenzweigen. Nach ein paar Mal sitzen die Schnitte wieder.) Also ein Veredelungskurs wird hilfreicher sein als die Ohren zwischen Buchdeckeln.
Ritthaler ist als Reiserbezugsquelle aufgrund der häufigen Sortenverwechslungen dort nicht erste Wahl. Reisergärten oder, insbesondere bei seltenen Sorten, auch das Erhalternetzwerk Obstsortenvielfalt des Pomologen-Vereins sind meiner Meinung nach zuverlässigere Quellen.
Birnen mögen zwar tiefgründige, feuchte, wenn auch nicht nasse Böden, aber keine hohe Luftfeuchte. Pflanz den Baum also möglichst sonnig, im Idealfall Vormittagssonne (die ihn schneller abtrocknet). Große Zurückhaltung bei schorfempfindlichen Sorten!
Falls du einen Zierwacholder aus der Art Juniperus sabina (Sadebaum) im Garten hast, solltest du den entfernen. Damit senkst du den Befallsdruck durch den Birnengitterrost, für den er Zwischenwirt ist.