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|6|10|Sobald ich das, was der heutige Spruch empfielt tu, ecke ich nur noch an und liege mit allen im Streit. (Gänselieschen)

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Autor Thema: Lagerbirne  (Gelesen 68094 mal)

Azubi

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Re: Lagerbirne
« Antwort #165 am: 18. September 2022, 23:32:56 »

Als Lagerbirne würde ich gerne Mme Verte oder Nordhäuser Winterforelle pflanzen. Ich suche nun einen passenden Befruchter. Was mir bei den Befruchtertabellen auffällt, ist dass bei einer Sorte, die z.B. mfr blüht, nicht alle anderen mfr Sorten stehen. Meistens stehen bei einer vorgegebenen Sorte nur sehr wenige Sorten als Befruchter. Als Nicht-Biologe fände ich es logisch, einfach alle gleichzeitig blühenden Sorten in einer Tabelle zusammen zu fassen (Ausnahme triploide Sorten).

In meinem Fall konkret: Passt Conference (mfr) zur Winterforelle (mfr)? Dazu finde ich nirgends was.  Würde Conference (mfr) oder Winterforelle (mfr) auch zur Mme Verte (msp) passen? Die Blüte dürfte sich doch überlappen. Kann ich wirklich nur die Sorten wählen, die die Tabellen vorgeben, die ich im Internet finde?


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Berat

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Re: Lagerbirne
« Antwort #166 am: 19. September 2022, 00:57:59 »

Die Frage von Befruchtersorten bei Birnen sehe ich recht entspannt. Ich meine sogar, dass man, von wenigen Ausnahmen abgesehen, gegebenenfalls auch auf das Pflanzen einer Befruchtersorten verzichten könnte. Ein paar Birnbäume stehen eigentlich immer nah genug in der Gegend herum. Mit deinem Augenmerk auf überlappenden Blühzeitraum bist du auf jeden Fall auf der sicheren Seite. Alle drei Sorten sind gute Pollenspender, die Winterforelle vielleicht nicht ganz so famos.

Allerdings würde ich es mir gut überlegen, auf die Nordhäuser Winterforelle zu setzen. Sie ist sehr schorfanfällig, auch für den besonders schädlichen Triebschorf. Zudem ist sie nicht windfest, was durch klimawandelbedingt zunehmend heftigere Stürme gerade im Norden ein Thema ist.
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Aromasüß

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Re: Lagerbirne
« Antwort #167 am: 19. September 2022, 05:51:07 »

Ich schließe mich für beide Antworten Berat an. Schaue mal die positiven Erfahrungen mit Madame Verté hier im Forum. Auch der Pomologenverein empfiehlt sie für die weniger warmen Lagen Niedersachsens als länger lagerbare Birne (zusammen mit Conference und Josefine von Mecheln).

Befruchter: Zu ziemlich verschiedenen Zeiten blühen Madame Verté (mittelspät) und Conference (mittelfrüh), weshalb sie sich nicht sicher befruchten können. Den Befruchtertabellen geht es um die sichere Befruchtung; einige Tage Überlappen reicht ihnen dafür nicht. In der Praxis sieht es oft anders aus: Gärtnerst Du wirklich in einer Gegend, in der kaum Obstbäume stehen? (Um auf Berats Antworten zurückzukommen.)
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Rasen macht mich rasend (Karl Foerster)

Azubi

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Re: Lagerbirne
« Antwort #168 am: 19. September 2022, 08:26:39 »

Ich wüsste nicht, dass es in der näheren Umgebung Birnbäume gäbe. Wir haben aber auch keine Honigbienen. Zur Obstbaumblüte habe ich kein einziges Bienchen gesehen. Auch im Sommer waren keine Bienen da (obwohl der Rasen voller Weißklee war und auch sonst gibt von den Schneeglöckchen bis zum Winter immer etwas Blühendes). Erst jetzt im Herbst habe ich einige gesehen. Dafür gibt es viele Hummeln  ;)

Dann entscheide ich mich für die Mme Verte und suche einen zeitlich passenden Befruchter. Der Garten liegt sehr windgeschützt, so dass Windfestigkeit nicht erforderlich ist.

Benötigt man für die "Aufveredelung" einer anderen Sorte auf einen Birnbaum viel Erfahrung? Meint ihr, als motivierter Anfänger könnte ich auf die Verte eine andere Sorte aufveredeln? Oder besser einen zweiten Baum kaufen? Ein einzelner Baum würde mir vom Ertrag ausreichen. Mehr als 20-30 kg brauche ich nicht.


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cydorian

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Re: Lagerbirne
« Antwort #169 am: 19. September 2022, 08:46:43 »

Veredelungen bei Birnen klappen ganz gut, auch als Anfänger.
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Wild Obst

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Re: Lagerbirne
« Antwort #170 am: 19. September 2022, 09:10:24 »

Da stimme ich cydorian zu. Birnen sind leicht zu veredeln.
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Asinella

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Re: Lagerbirne
« Antwort #171 am: 19. September 2022, 09:18:59 »

Ich hab eine Madame verté auf der ein Leitast eine Conference ist. War eine meiner ersten Veredelungen  :). Ich bin mir relativ sicher, dass die hier schon ziemlich gleichzeitig blühen, sich aber auf jeden Fall gut überschneiden.
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Azubi

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Re: Lagerbirne
« Antwort #172 am: 19. September 2022, 09:54:26 »

Dann werde ich mal eine Mme Verte pflanzen. Vielleicht kann ich sie ja mit mehr als einer Sorte veredeln, damit es auf jeden Fall passt.
Danke euch allen  :D

Wahrscheinlich werde irgendwann froh über unsere neuen Gartenmitbewohner sein (Waschbären). Die dürfen dann die Reste vom Boden weg putzen  ;)
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cydorian

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Re: Lagerbirne
« Antwort #173 am: 19. September 2022, 10:21:14 »

Die reissen dir Äste ab und das Obst. Glatten Stammschutz verwenden.
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Azubi

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Re: Lagerbirne
« Antwort #174 am: 19. September 2022, 11:39:55 »

Glatten Stammschutz verwenden.
Mach ich!  Evt. auch einen Elektrozaun. Den werde ich ohnehin für meine Erdbeeren brauchen.
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Berat

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Re: Lagerbirne
« Antwort #175 am: 19. September 2022, 12:15:51 »

Einen Mehrsortenbaum halte ich gerade bei der Birne für den Hausgebrauch für sehr überlegenswert, da die Sommer- und Herbstbirnen nur sehr kurz, wenn überhaupt, lagerbar sind und schnell gegessen oder verarbeitet werden müssen, was bei der anfallenden Menge schon mal ein Problem darstellen kann. Zudem kannst du so, wenn du geeignete frühe und späte Sorten kombinierst, über einen weit längeren Zeitraum hinweg Birnen ernten. Mit einer Lagerbirne wie der Madame Verté als "Hauptsorte" ist das freilich nicht so entscheidend. Deren Baum wird außerdem nur mittelgroß. Da fallen von Haus aus nicht so extreme Mengen an.

Womit wir auch schon bei den Kniffeligkeiten eines Mehrsortenbaumes sind. Da müssen mehr Aspekte als nur die Blühzeit übereinstimmen, u.a. der Wuchs. Damit fallen z.B. auf der mittelstarken Madame Verté eine ganze Reihe von Sorten der meist starkwachsenden Birne weg. Man kann das weiter verfeinern, kurzes versus langes Fruchtholz u.Ä., was aber nicht so entscheidend ist und über geeigneten Schnitt gut handhabbar ist (wenn man um den speziellen Bedarf der Sorten weiß). Überleg dir die Positionierung der Sorten gut: Winterbirne nach oben, frühe Sorten nach unten; so kannst du den Baum von unten nach oben abernten, ohne die halbreifen Winterbirnen dabei unbeabsichtigt herunterzureißen. Sommerbirne tendenziell nach Süden usw.

Wenn dein Standort sehr windgeschützt ist, heißt das zugleich, dass er besonders schorfbedroht ist. Dann wäre ich bei der Sortenwahl in dieser Hinsicht besonders streng; die Conference etwa ist auch anfällig für Triebschorf. Hier findest du eine (leider auf wenige Sorten beschränkte) Übersicht aus der Praxis dazu:
Krankheitsanfälligkeiten der Standartbirnensorten

Die Imker mögen es mir verzeihen, aber die Bestäubungsleistung der Honigbiene ist im Allgemeinen etwas überschätzt. Was nicht heißt, dass sie in vielen Einzelfällen (wie etwa gezielt eingesetzt in Plantagenkultur) nicht doch wieder entscheidend ist. Mit Wildbienen, Hummeln & Co. sollte das bei dir kein Problem sein. Die fliegen im Übrigen auch bei niedrigeren Temperaturen als die Honigbiene. Mit einer naturnahen und insektenfreundlichen Gestaltung des Gartens kannst du das zusätzlich unterstützen. Damit ziehst du auch Vögel und Fledermäuse als wichtige "Gesundheitspolizei" in den Garten.

Das Veredeln selbst ist beim Kernobst nicht so anspruchsvoll. Die Schwierigkeit liegt eher darin, vitale Edelreiser der richtigen Sorte zu bekommen. Sortenverwechslungen (teils schon in den Reisermuttergärten) und schlechte Reiserqualität sind leider recht häufig. Wenn man die Reiser von einem sortenüberprüften Baum bekommt oder selbst schneiden kann, ist das ein Vorteil. Im schlimmsten Fall erlebt man bei einem bezogenen Reis nach ein paar Jahren eine Überraschung. Die Reiserqualität an sich sieht man. Im Zweifelsfall woanders nachbestellen. Und eher früh als spät veredeln. Das lange, vielleicht unsachgemäße Lagern bedeutet immer auch einen Vitalitätsverlust und damit im Zweifelsfall ein Missglücken der Veredelung.
« Letzte Änderung: 19. September 2022, 23:08:32 von Berat »
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Azubi

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Re: Lagerbirne
« Antwort #176 am: 19. September 2022, 15:59:41 »

Frühe Sorten brauche ich nicht, da ich im Sommer genügend anderes Obst habe und auch keine Zeit hätte, zusätzlich Birnen zu verarbeiten. Ich habe auch noch überhaupt keine Idee, was ich mir wünschen könnte. Man muss ja auch immer schauen, welche Edelreiser man überhaupt bekommen kann. Ich habe mich in das Thema tatsächlich noch überhaupt nicht eingearbeitet, da ich Birnenbäume gar nicht auf dem Plan hatte (weil ich nicht viele Birnen brauche und die wenigen kaufen wollte). Ich hatte nur gestern Birnen geschenkt bekommen und mir überlegt, dass es doch schön wäre, eigene Birnen im Garten zu haben.

Ich habe mal einem Obstbauern beim Veredeln von Apfelbäumen zugeschaut. Mehr Ahnung habe ich davon noch nicht. Da muss ich mich erst einlesen. Reiser bestellt man bei Ritthaler, oder?

Was die Sortenauswahl bzgl. Krankheitsresistenz angeht, sollte die Sorte hohe Luftfeuchtigkeit vertragen. Außer in diesem Jahr haben alle Sauerkirschen-Sorten in unserem Garten Probleme mit Monilia (auch die Sorten, die weniger anfällig dafür sein sollen).

Insekten, Vögel, Fledermäuse haben wir massenhaft (fast 50 Vogelarten gesichtet oder gehört). Aber selbst Wildbienen habe ich noch fast keine gesehen.


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Berat

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Re: Lagerbirne
« Antwort #177 am: 19. September 2022, 16:49:29 »

Na, dann ist es ja einfacher als gedacht. Du pflanzt erst einmal die Madame Verté. Wenn du weißt, welche (passende) Birne du gerne sonst noch hättest, veredelst du die Sorte ein (oder lässt es machen) oder pflanzt sie als extra Bäumchen. Falls du irgendwo eine (kleine) Fläche für Spaliererziehung erübrigen könntest, stünden dir mehr Möglichkeiten offen, gerade was wohlschmeckende (Spät-)Herbstsorten betrifft.

Veredeln ist mehr Übungssache als Theorie. Einlesen hilft, um zu wissen, was man tut, doch was sitzen muss, ist der Schnitt; beim Aufveredeln möglichst beim ersten Versuch. (Auch erfahrene Veredler machen im Frühjahr notfalls ein "Einschneiden", sprich Üben an Weidenzweigen. Nach ein paar Mal sitzen die Schnitte wieder.) Also ein Veredelungskurs wird hilfreicher sein als die Ohren zwischen Buchdeckeln.

Ritthaler ist als Reiserbezugsquelle aufgrund der häufigen Sortenverwechslungen dort nicht erste Wahl. Reisergärten oder, insbesondere bei seltenen Sorten, auch das Erhalternetzwerk Obstsortenvielfalt des Pomologen-Vereins sind meiner Meinung nach zuverlässigere Quellen.

Birnen mögen zwar tiefgründige, feuchte, wenn auch nicht nasse Böden, aber keine hohe Luftfeuchte. Pflanz den Baum also möglichst sonnig, im Idealfall Vormittagssonne (die ihn schneller abtrocknet). Große Zurückhaltung bei schorfempfindlichen Sorten!

Falls du einen Zierwacholder aus der Art Juniperus sabina (Sadebaum) im Garten hast, solltest du den entfernen. Damit senkst du den Befallsdruck durch den Birnengitterrost, für den er Zwischenwirt ist.
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cydorian

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Re: Lagerbirne
« Antwort #178 am: 19. September 2022, 21:03:33 »

Bei Birnen ist auch eine billige Veredelungszange ausreichend. Nimm den Omegaeinsatz und verwende nur kräftiges Holz. Dann ist das ein Klacks. Klappt bei mir zu 90%. Problem ist eher, die Reiser gut zu lagern.
Ritthaler hat sich zu einem notorischen Falschlieferanten entwickelt, "häufige Sortenverwechslungen" ist noch sehr höflich formuliert. Nimm das mit dem tiefgründigen Boden ernst. Oder nimm gleich Birnen auf BA29.
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Azubi

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Re: Lagerbirne
« Antwort #179 am: 19. September 2022, 21:58:05 »

Tiefgründig ist unser Boden leider nicht. Ca. 40cm mittelmäßiger Sandboden. Darunter Schutt. Ich kann ihn aber wässern. Bis auf die Süßkirschen haben unsere jungen Obstbäume diesen Sommer gut überstanden. Die Süßkirschen auf Gisela 5 lassen nach dem 40 oC Tag ein bisschen die Blätter hängen. Den Birnbaum würde ich an eine Stelle setzen, wo es generell etwas feuchter ist.
Ich werde also eine Baumschule suchen, die auf BA29 veredelt.

Zu euren Veredelungstipps kann ich noch gar nichts anmerken oder fragen. Ich bedanke mich einfach mal und frage gerne zu einem späteren Zeitpunkt nochmal nach.
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