Nochmal zum Boden: Der Garten wurde am Rand eines Auwalds aufgeschüttet. Im Wesentlichen Steine, aber auch Bauschutt habe ich gefunden. Bauarbeiten in der Straße haben gezeigt, dass da irgendwann Ton kommt.
Zu den Rändern des Gartens wird er flacher. Dort wird der Garten generell feuchter und ganz hinten sumpfig.
Schau an, scheint doch gar nicht so schlecht zu sein. Keineswegs ideal, aber mit ein wenig Nachhilfe vermutlich sogar ganz gut machbar. Mit einer starkwachsenden Birnenunterlage bist du da auf jeden Fall richtig.
Ich würde dir weiterhin dringend raten, dir die Zeit zu nehmen, den Boden im (großzügig bemessenen) Pflanzloch zu verbessern, in etwa so wie von Ringelnatz beschrieben (muss im Zweifelsfall nicht ein Meter tief sein). Dazu brauchst du keinesfalls länger als einen Nachmittag. Damit gibst du der jungen Pflanze einen wertvollen Startvorteil für die ersten Jahre, die die kritischsten sind. Zugleich ersparst du dir viel Zeit hintenhinaus, an Gießen und Düngen und Sorgen.
Ich weiß nicht, wie andere ticken, aber im Hausgarten habe ich eine besondere Beziehung zu meinen Baumbabys und will das Mögliche tun, dass es ihnen gut geht. Da fallen dann auch Sachen drunter, die für 50 Setzlinge auf der Wiese nicht leistbar wären.
Eine vor 6 Jahren gepflanze Walnuss steht ohne wässern prächtig da und trägt die ersten Nüsse. Die Haselnüsse wachsen gigantisch. Der restliche Obstgarten wächst so, wie ich mir vorstelle (mit Bewässerung).
Ein Walnussbaum ist kein schlechter Indikator. Das ist der zweite Pfahlwurzler unter den heimischen Obstsorten, ebenfalls wärmeliebend und ein wenig sensibel. Wenn (die robuste) Birne und Walnuss sich einmal gut eingewurzelt haben, solltest du unter deinen Bedingungen, solange du dich ein wenig kümmerst, durchaus deine Freude an ihnen haben können. Nur nochmal erwähnt: Noch weniger als Trockenheit vertragen sie Staunässe. Erstere können sie in einem gewissen Maß durch ihr tiefes Wurzelsystem ausgleichen, zweitere nicht.
Für die Kirschen hatte ich Gisala5 gewählt, weil ich sie einnetzen möchte, wenn die KEF uns mal findet.
Die Überlegung halte ich für grundsätzlich richtig, halt erkauft mit den Nachteilen einer (mittel-)schwachwachsenden Unterlage mit wenig entwickeltem Wurzelsystem, das auf trockenem Sandboden zwingend bewässert werden muss.
Was das Mulchen angeht, bin ich etwas ratlos. Im ersten Jahr hatte ich eine dicke Schicht Rasenschnitt drauf. Das fand eine Schermaus super und ist unbemerkt an einen Pfirsich geschlichen und über den Wühlmausdraht drüber, den ich nicht bis zum Stamm gezogen hatte. Ich sehe jetzt gerne, was um die Bäume herum passiert.
Ein offener Wühlmauskorb bringt etwa so viel wie kein Wühlmauskorb. Das hast du bemerkt, beim nächsten Mal machst du es anders.
Eine
dicke Schicht Rasenschnitt ist immer problematisch: Zum einen nisten sich gerne Mäuse ein, zum anderen lässt sie keinen Sauerstoff an den Boden und beginnt zu faulen. Am besten wäre eine häufiger erneuerte dünnere Schicht, wo dann jedes Mal auch gründlich gehackt wird. Das (kräftige) Hacken mögen die Wühlmäuse überhaupt nicht. Für die Wasserversorgung ist es ebenso sehr günstig: "Einmal gehackt ist dreimal gegossen" gilt immer noch. Das halte ich für eine so wichtige Geschichte, dass ich es sogar auf der Streuobstwiese mache. Im Herbst und Winter nicht mehr mulchen (meist ausreichende Bodenfeuchte; die Nährstoffzufuhr wäre kontraproduktiv). Dann siehst du auch gleich besser, was sich auf bzw. unter der Baumscheibe tut.
Ich wünsche dir viel Erfolg und Freude mit deinen Bäumen. Das wird schon.