Hallo agathe,
das ist sicher eine Frage, die viele interessiert. Es muss ja nicht um große Reisen gehen, es kann ja ein Ausflug sein.
Jedenfalls möchte man dabei einigermaßen sicher gehen, dass man vernünftige Fotos mit nach Hause bringt, denn meist kommt man so schnell nicht wieder dorthin ...
Ausrüstung
Außer wenn es sich um eine dezidierte Fotoreise handelt, würde ich eher wenig mitnehmen, bei dSLR neben der Kamera nur ein Universalzoom, höchstens noch eine kleine Festbrennweite, wenn vorhanden.
Aber wichtig: Ladegerät, Zweitakku, genügend Speicherkarten!
Kameraeinstellungen
Abgesehen von Spezialreisen wie Safaris, Tauchurlauben o.ä.: Wenn man für die meisten Gelegenheiten gerüstet sein möchte, sollte man möglichst universelle Einstellungen wählen.
Ich bevorzuge, wenn die Kamera es zulässt, eine Blendenvorwahl (bei Nikon A, bei Canon Av wegen engl. Aperture = Blende).
Dann stelle ich die Blende auf 8 (für die meisten Objektive die Blende mit optimaler Schärfe), und die Kamera sucht sich die dazu passende Verschlusszeit.
Man muss dann nur bei schlechterem Licht darauf achten, dass man nicht verwackelt, weil die Verschlusszeit zu lang wird. Wenn das der Fall ist: Blende weiter aufmachen auf 5,6 oder 4.
Manche semiprofessionelle Kameras erlauben es, die Belichtungszeit zu begrenzen, z.B. nicht länger als 1/125 sec., das ist natürlich hilfreich.
Die Empfindlichkeit der Kamera stelle ich auf einen niedrigen Wert, bei Kompaktkameras max. ISO 100, bei dSLR max. ISO 200 oder 400, damit es nicht zu störendem Bildrauschen kommt.
Eine ISO-Automatik ist zwar prinzipiell hilfreich, führt aber leicht zu verrauschten Bildern. Wenn es dunkler wird, muss man das aber in Kauf nehmen.
Die Belichtungskorrektur stelle ich auf leichte Unterbelichtung (- 1/3 Blendenstufe), weil sich an ausgefressenen Lichten nichts mehr retten lässt, an zu dunklen Schatten dagegen schon.
Belichtungsmessung und Autofokus-Messverfahren stelle ich ebenfalls möglichst universell ein. Hier variieren die Möglichkeiten und Bezeichnungen der verschiedenen Kameras allerdings sehr, sodass ich spezifische Empfehlungen nur für bestimmte, mir zudem bekannte Kameras geben kann.
Wenn möglich, kontrolliere ich bei Fotos mit hohen Kontrasten, ob es zu einem Clipping (= Überbelichten der ganz hellen Bildpartien) gekommen ist. Falls ja: Belichtungskorrektur vornehmen, und nochmal schießen. - Wenn man will und weiß wie es geht, kann man auch selektiv die Belichtung messen und / oder Belichtungsreihen vornehmen. Braucht man aber nicht ...
Als Speicherformat wähle ich das mit der besten Qualität. D.h. wenn vorhanden, Raw (bei Nkon NEF) - allerings nur, wenn ich mich mit der Raw-Entwicklung ein wenig auskenne - , sonst JPEG in bestmöglicher Qualität.
Wenn die Kamera Einstellungen zur Optimierung der JPEGs anbietet, würde ich diese ziemlich defensiv einstellen (z.B. Nachschärfen, Kontrast ... immer eher 0 als +1 oder gar +2). Denn diese Vorgänge können bei JPEGs nachträglich nicht rückgängig gemacht werden. - Nur wenn du dich auskennst und dir bestimmte Einstellungen gut gefallen, solltest du diese auch nehmen.
Und immer maximale Bildgröße wählen! - Deshalb: Reichlich Speicherkarten kaufen! Am besten schaut man, wie groß (in Mb) Fotodateien maximaler Qualität und Größe werden, und multipliziert das mit der beabsichtigten Anzahl Fotos und das nochmal mit 3. (Beispiel: 1 Foto hat 5 MB, ich denke, ich mache nur 500 Fotos, also 2,5 GB. Tatsächlich lehrt die Erfahrung, das ich mindestens doppelt so viele mache, also nehme ich 7,5 GB mit.)
Mit diesen Einstellungen würde ich vorher üben ...
Das wren erstmal meine wichtigsten Tipps, wenn es darum geht, kameratechnisch das Risiko misslungener Bilder zu minimieren.
Liebe Grüße
Thomas