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Autor Thema: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen, Taphrina deformans  (Gelesen 224981 mal)

Mediterraneus

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Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
« Antwort #420 am: 11. Juni 2015, 11:07:53 »

Das "angeblich" kann man nur durch selbst ausprobieren bestätigen. Oder nicht.
Jedenfalls steckt wohl noch viel Potential in den hier nicht bekannten Sorten. :D

Das Gro der hiesigen Erfahrungswerte erstreckt sich hauptsächlich auf die  wenigen empfindlichen Hauptsorten und diverse Behandlungsmethoden.

(Die Nektarine klingt schon sehr interessant)
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Mediterraneus

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greenboy

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Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
« Antwort #421 am: 11. Juni 2015, 17:08:27 »

Jo, das mit dem Ausprobieren stimmt wohl, hier meine bisherigen Erfahrungen:

mein Benedicte, allerdings nicht von Lubera, kräuselt fast garnicht und ist voll von kleinen Früchten, die bei dem Wetter fleissig wachsen.

Ein Harrow Beauty kräuselt ziemlich arg, die Früchte werden aber nicht abgeworfen und entwickeln sich trotzdem gut (DER ist von Lubera und wurde als Kräuselkrankheitsresistent verkauft, da hat Herr Kobelt wohl seine ganz eigenen Erfahrungen gemacht, weder vom Züchter noch sonstwo hab ich die Behauptung bestätigt gefunden).

Am schlimmsten hat es einen "Honigpfirsich" aus dem iNet erwischt, angeblich eine Kreuzung aus Pfirsich und Aprikose, am ehesten aber wohl ein Percoche, der kräuselt sich wie verrückt und fliegt diesen Herbst noch raus, sowie Baumaux die Nektarine wieder anbietet. In Holland hab ich noch eine Versandgärtnerei (Wind in de Wilgen) aufgetan, die den Avalon Pride im Herbst wieder hat, vielleicht können die mir auch einen "Frost" besorgen, die haben offebar eine riesige Auswahl an Pfirsichen, Aprikosen und Süssmandeln ("meer dan 95 rassen") und sind bereit, auch andere Sorten zu besorgen, sofern ich das Holländisch richtig verstanden habe ::)
Wenn jemand noch andere Bezugsquellen für die resistenten Sorten gefunden hat, nur her damit, ich muss nicht zwangsläufig bis zum Herbst warten ;D
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b-hoernchen

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Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
« Antwort #422 am: 11. Juni 2015, 19:22:27 »

Also, an echt resistente Sorten glaube ich bei Pfirsichen nicht, zumindest nicht frei ausgepflanzt am regenreichen Alpenrand.

Den Harrow Beauty bietet Lubera auch "nur" als "kräuselkrankheitstolerant" an. Was ja heißt, er bekommt Kräuselkrankheit, kommt aber angeblich damit zurecht. Gerade Herr Kobelt bemüht sich doch sehr um objektive Informationen (siehe auch seine Anmerkungen zum Säulenobst), wodurch sich meiner Meinung der Lubera-Katalog wohltuend von anderen Versandbaumschulen abhebt.
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greenboy

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Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
« Antwort #423 am: 11. Juni 2015, 20:05:15 »

Stimmt, er schreibt "tolerant", aber in der Beschreibung wird behauptet: "Endlich brauchen Sie sich keine Gedanken mehr um die Kräuselkrankheit machen und die Kupferpräparate im Gartenhaus lassen. Die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Pfirsich befallen wird, ist weniger als gering."
Ich habe nichts gegen Lubera und habe mir schon diverses dort bestellt, aber diese Behauptung ist meiner Meinung nach relativ gewagt, da sich die Angabe einer Toleranz, wie ich später festgestellt habe, nirgends sonst findet, auch die Zuchtanstalt Harrow selbst gibt das in der Sortenbeschreibung nicht an, und meiner kräuselt halt ziemlich stark, trotz Kupferspritzung zum richtigen Zeitpunkt,  der Benedicte 20 m entfernt tut das eben nicht...


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greenboy

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Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
« Antwort #424 am: 11. Juni 2015, 20:06:30 »

So, nochmal der Benedicte im Vergleich
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greenboy

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Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
« Antwort #425 am: 11. Juni 2015, 20:10:18 »

Wollte hier kein Kobelt-Bashing betreiben, Ausgangspunkt war ja Medis Aussage, dass man es wohl selbst ausprobieren müsse, und meine Erfahrungen entsprechen hier nicht wirklich den Angaben von Lubera. Ich hoffe aber, dass er trotzdem gut trägt, bis jetzt hat  der Harrow die kleinen Früchtchen je zumindest nicht abgeworfen wie der "Honigpfirsich", auch davon noch mal ein Foto...
« Letzte Änderung: 11. Juni 2015, 20:12:02 von greenboy »
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b-hoernchen

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Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
« Antwort #426 am: 11. Juni 2015, 22:15:40 »

Ich habe hier den gedruckten Lubera-Katalog vor mir, da lese ich nichts von "Kupferpräparate im Gartenhaus lassen" (Nebenbei, wären die überhaupt noch im Privatgarten zugelassen? Aktuell wären doch eher Triazolfungizide angesagt?). Bei Lubera heißt es in der Beschreibung für Benedicte:"hat nur sehr selten und wenig Kräuselkrankheit", bei Harrow Beauty steht: "gesund wachsend und vor allem tolerant gegen Kräuselkrankheit".

Unabhängig davon gab es hier im Forum auch Berichte über Probleme Kräuselkrankheit bei Benedicte. Ich seh' das alles relativ - hierzulande kräuseln sich auch die "unempfindlichsten", "gesündesten", "robustesten", "kräuselkrankeitstolerantesten" Sorten ohne Behandlung nach ein paar Jahren im ungeschützten Freiland zu Tode, wenn sie nicht behandelt werden. Kenne mehrere solche Todekandidaten, einer davon ein kernechter Vorgebirgsler in Bekanntenkreis. In einem anderen Klima mag das länger gut gehen, hier sind die Bäume tot, wenn sie etwa zweieinhalb, drei Meter Höhe erreicht haben und der Stamm knapp armdick geworden ist.

Mein eigener Benedicte leidet dieses Jahr unter Läusen, noch schlimmer leidet der rotfleischige Weinbergpfirsich - und die Symptome könnten vielleicht mit denen der Kräuselkrankheit verwechselt werden.
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Bienenkönigin

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Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
« Antwort #427 am: 11. Juni 2015, 22:20:10 »

Bei mir hat dieses Jahr alles Läuse was irgendwie Blätter hat, nur die Pfirsiche nicht ;D So merkwürdig kann die Natur sein!

LGr.
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b-hoernchen

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Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
« Antwort #428 am: 11. Juni 2015, 22:34:37 »

Was mir an Pfirsichen auffällt: Die Blätter bleiben im Herbst grün, bis sie abfallen. Heißt das, dass die Pflanze kein "Wertstoffrecycling" betreibt, also im Herbst die Blätter samt der darin enthaltenen Wertstoffe verliert? Könnte darin, neben der ungeheueren Fruchtbarkeit, ein Schlüssel zur Krankheitsanfälligkeit der Pfirsiche liegen?

Oder gibt es Pfirsichbäume, deren Blätter sich im Herbst vor dem Abwerfen verfärben?
« Letzte Änderung: 12. Juni 2015, 13:35:24 von b-hoernchen »
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greenboy

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Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
« Antwort #429 am: 11. Juni 2015, 22:49:06 »

Na dann doch noch mal kurz zu Lubera, das stand so im alten Katalog und steht auch jetzt noch so zum Harrow Beauty im Lubera Online-Katalog, ich habs wörtlich zitiert und mir nicht ausgedacht, einfach mal nachschauen...und Läuse und Kräuselkrankheit sind schon zwei paar Schuhe, gell... sollte es im aktuellen Print-Katalog nicht mehr so stehen, wäre es ja auch nur gut, wenn Lubera die Beschreibung inzwischen an die Realität angepasst hätte. Und Markus sagt doch selbst zumindest immer am Ende seiner alten Gartenvideos, dass man nicht alles glauben solle, was er sage, also...

Sodele, ich finde, das gerät hier etwas o.t., insofern mag jeder sein Glück mit den genannten Sorten versuchen oder auch nicht, ich hab vielleicht dieses Jahr auch einfach nur Pech, was den H.B. angeht und Glück bez. Benedicte, ich glaube aber trotzdem, dass es grundsätzlich Sinn macht, möglichst widerstandfähige Sorten zu pflanzen und Erfahrungen mit diesen hier auszutauschen, und darum gings doch hier u.a...Ich werde mein Glück ab Herbst zusätzlich mit den o.g. Sorten versuchen und werde dann hier berichten.
Ich finde, die Nektarine klingt wirklich vielversprechend, die werde ich mir definitiv aus F kommen lassen ;D ;D ;D
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greenboy

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Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
« Antwort #430 am: 11. Juni 2015, 22:51:31 »

Läuse sind dies jahr bei mir v.a. an Rosen und an Kirschen ein Riesenproblem, an den Kirschen hatte ich das noch nie...

Die These mit der fehlenden Herbstfärbung klingt spannend, hab ich noch nie drauf geachtet...
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Mediterraneus

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Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
« Antwort #431 am: 12. Juni 2015, 10:14:26 »

Na dann doch noch mal kurz zu Lubera, das stand so im alten Katalog und steht auch jetzt noch so zum Harrow Beauty im Lubera Online-Katalog,....
 

Mein Harrow Beauty ist von Häberli, die haben das gleiche Sortiment wie Lubera.
Damals stand das auch mit etwas mehr in Richtung Resistenz in der Beschreibung, jetzt "beweist er ja nur seit Jahren seine Toleranz".
Er kräuselt bei mir, aber er trägt. Die Früchte sind hübsch und lecker, jedoch sind mir letztes Jahr alle durch Monilia verfault. War aber teilweise auch meine Schuld, Wetter war mies, hätte früher ernten müssen.
Er ist auf Julien A veredelt, ohne die Pflaume drunter würde er in meinem sommertrockenen Boden sicher besser wachsen und vielleicht auch weniger kräuseln.

Greenboy, ich finde es gut, was du machst. Gerade im Bereich Pfirsich ist einfach noch nicht viel ausprobiert worden bei uns. Der holländische Anbieter klingt doch super!  :D
Ähnlich tolle Sorten hat Maioli in Italien. Kommt man aber auch nicht leicht dran.
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cydorian

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Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
« Antwort #432 am: 12. Juni 2015, 10:41:17 »

Zitat
Ich werde mein Glück ab Herbst zusätzlich mit den o.g. Sorten versuchen und werde dann hier berichten.

Sehr schön, ich bin gespannt. Es wird allerdings eine Weile dauern. Lasst dich nämlich nicht vom ersten Jahr nach der Pflanzung täuschen. Da sieht es meistens gut aus. In der Baumschule werden sie oft rundumbehandelt, sie kommen ohne das Sprossmycel von Taphrina deformans an Trieben und Knospen. Das ist übrigens jetzt bereits wieder  an Rinde und die gerade neu angelegten Knospen des Baums gewechselt, der Pilz hat sich bereits auf saprophytische Lebensweise umgestellt.  Würde man schon in den nächsten Wochen mit einem Fungizid behandeln, das dagegen wirkt (was wegen der Belaubung sicher nicht einfach wäre), hätte man einen kräuselkrankheitsfreien Baum nächstes Jahr.

Deshalb lässt man sich auch von schnell gewachsenen Sämlingen gern täuschen. Gekeimt im Juni nach Ascosporenflug, gut gewachsen, wächst im nächsten Jahr nochmal sehr gut und bleibt dabei -oh Wunder- kräuselkrankheitsfrei. Von wegen. Im Jahr darauf gehts dann richtig los. Die Ascosporen sind leider unbiquitär.

Die Peressigmethode hat übrigens jemand zum Patent angemeldet: http://www.freepatentsonline.com/DE10241614A1.html Lests euch mal durch. Ist schon der Hammer, die seit 100 Jahren bekannte und genutzte fungizide Wirkung von Peressigsäure als neues Fungizid anmelden zu können. Bald melde ich Gummihammer und Klötzchen an als neue Methode, um damit Kartoffelkäfer zu beseitigen.
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carot

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Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
« Antwort #433 am: 12. Juni 2015, 11:39:12 »

Sehr interessanter Lesestoff. Danke für den Link.

Dort wird ein breites Einsatzgebiet für Peressigsäure im Pflanzenschutz aufgeführt. Interessant fand ich auch die Hinweise auf die mögliche Monilia-Prophylaxe.

Angenommen man würde jetzt mit einem Fungizid behandeln, kann dann nicht in der laufenden Vegetationsperiode eine Neuinfektion über Sporen erfolgen? Deinen Hinweis finde ich sehr interessant. Ich würde dann zwar nicht im belaubten Zustand aber im Herbst spritzen. Im Winter kann es ja manchmal schwierig werden, geeignete Wetterbedingungen abzupassen.
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Martina777

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Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
« Antwort #434 am: 12. Juni 2015, 12:03:23 »

Ich hab mir den Link auch grade teilweise durchgelesen - ist Peressigsäure ansonsten unbedenklich? Es scheint ja quasi gegen alles pilzige zu wirken - warum haben wir das bisher nicht schon so gemacht?
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