Benedicte schmeckt gut, aber nicht überragend. Mit etwas Pflege hat er sich auch auf der Obstwiese gut gemacht. Wachstum könnte entgegen der Behauptung, sie wäre starkwachsend durchaus stärker sein, besser auf einer kräftig wachsenden Unterlage pflanzen. Kräuselkrankheitsbefall vorhanden, aber selten stark, jedenfalls nicht in meiner Lage. Steinlösend ohne Probleme. Den danebenstehenden Revita schlägt er aber in allen Punkten, Geschmack, Anfälligkeit, Wuchsart. Selbstfruchtbar wird behauptet, konnte ich aber nicht prüfen, dafür habe ich zu viele Sorten.
Ich habe diese Saision nur auf einem Grundstück behandelt, dort kräuselts auch nicht. Auf dem anderen Grundstück gab es interessante Ergebnisse. "Red Haven" hat erwartungsgemäss starken Befall, Rheinperle direkt daneben überhaupt nichts. Die Sorte ist schwer zu bekommen und hat andere Nachteile, aber sie schmeckt fast so gut wie Red Haven, wird auch gleichzeitig reif. Sie hatte auch keinen oder wenig Befall, als ich früher noch nicht mit Peressigsäure hantiert habe. Da hat die Baumschulprosa mal gestimmt. Wenn ich mit eine Veredelung zutraue, setze ich den mal auf eine bessere Unterlage.
Jedochfalls werde ich mir die eine oder andere weitere Sorte besorgen, vor allem eine in frühen Reifebereich. Mit Peressigsäure geht das wieder.
Es gibt ja auch einen stetigen Strom von Sorten mit neuem Namen (habe den Verdacht, darunter verbirgt sich oft Altbekanntes), die als kräuselkrankheitsfest beworben werden. "Fruteria" ist so was, sieht verdächtig nach einem Verwandten des gescheiterten Revita aus, ist aber etwas früher. Fidelia, Manon... wer Platz hat, kann einiges ausprobieren.