Neumüller stellt also die Pfirsich-Bonituren der Forschungs- und Versuchseinrichtungen bei Kräuselkrankheit in Frage? Gewagt.
Ich beziehe mich auf den Katalog des BayOZ "Obst für kleine Gärten" , 9. Auflage, 2015 - leider ohne Seitennummerierung, Kapitel "Besonderheiten beim Schnitt von Pfirsich- und Sauerkirschbäumen" (ziemlich weit hinten im Katalog) - Unterkapitel "Gratis mit dazu: Bekämpfung der Kräuselkrankheit" (rechte Seite oben).
Liest man die Versuchsergebnisse der in der Regel mehrjährigen Versuchsreihen nach, stellt man schnell fest, dass es tatsächlich einzelne Jahre gibt, in denen die Sorten ähnlich stark befallen sind, während die Befallsgrade in anderen Jahren sehr differieren. Beispiel: https://forschung.boku.ac.at/fis/suchen.hochschulschriften_info?sprache_in=de&menue_id_in=206&id_in=&hochschulschrift_id_in=6529 Seite 76.
Hattest du nicht einmal erwähnt, dass sogar Wildpfirsiche in südlichen Ländern kräuseln? Hier im Forum haben auch schon Leute berichtet von Revita und Benedicte, die stark kräuseln bzw. sich totgekräuselt hätten.
Über Veredelung Pfirsich auf Pflaume hatten wir uns ja schon öfters mal unterhalten.
Ich würde auch keinen auf Pflaume veredelten Pfirsich mehr kaufen, denn das waren bei mir auch Krücken (Harrow Beauty ist ein aktuelles Beispiel).
Leider sind aber fast alle Pfirsiche hierzulande (die wenigen Standardsorten) auf Pflaume veredelt.
Dadurch ist wohl der Wuchs mickrig und somit vielleicht auch krankheitsanfälliger, da sich der Baum nach KK nur wieder langsam regeneriert.
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Ich hab' gar nicht so viel gegen Pflaume als Pfirsichunterlage - es muss nur die richtige Pflaume sein, also - keine wachstumsreduzierte wie St. Julien A!
Brompton ist z. B. eine tolle Pfirsichunterlage. Habe im Winter/Frühjahr ein 10cm Reis Pfirsich "Michelini" auf Brompton veredelt, der Baum ist jetzt gut 1,80 m hoch, treibt wunderbar. Pflaume hat halt den Vorteil kalkverträglich zu sein. Für meinen Boden würde ich jederzeit wieder Brompton nehmen. Brompton ist leider scharkaempfindlich, soweit ich weiß... -? Pfirsich auf Pfirsichsämling hat bei mir etwas komisch gelbliche, wellige Blätter. Hier der Vergleich (Fotos vom heutigen Tage):
1. Michelini auf Brompton:
2. Gelbfleischiger Weinbergpfirsich auf Pfirsichsämling:
Der Pfirsich auf Brompton zeigt reines, sattes Tiefgrün.
Auf Sämling sind die Blätte gelber, wellig, gelb gesprenkelt und mit einigen rötlichen Punkten.
Der Farbunterschied der Blätter wird recht naturgetreu widergegeben.
Frage: Ist das die "Pfirsichchlorose"?
Pfirsichsämling hat ja nur eine recht begrenzte Kalkverträglichkeit. Beide Bäume stehen bei mir an der Südseite des Hauses im Fundament-nahen Bereich, also in einer Mischung aus Bauschutt und kalkhaltigem Seeton.