Nachdem du die Zeit nicht zurückdrehen kannst, kannst du nur noch hoffen, dass es was gebracht hat. Ich würde jetzt kein weiteres Mittel mehr anwenden, weil Benedicte zwar auch kräuselt, aber selten so stark dass es wirklich schädigt. Somit hat du bereits zwei verbesserte Chancen: Weniger Schaden durch Sorte und weniger Schaden durch eine gewisse Chance, dass die Peressigsäurebehandlung noch nutzte.
Das Bild zeigt noch keine geschwollenen Knospen, soweit ich das sehe. Wenn du also doch noch ein Fungizid anwenden willst, geht das noch. Sieh dir die Knospen genau an: Knospenschwellen zeigt sich an den Knospenschuppen. Die braunen Schuppen beginnen, sich auseinanderzuziehen. Zwischen Knospenspitze und den nächsten beiden Knospenschuppen erscheint ein grünlich-heller Streifen. Das Erscheinen dieses Streifens ist das Signal. Jetzt schnell! Ab dann liegen erste Blatt-Teile offen, angeschwemmte Pilzsporen können sprossen und die Knospen befallen. Dann kann man mit Mitteln behandeln, die die Sporen angreifen. Bekanntlich greift man mit Peressigsäure nicht die Sporen, sondern das Sprossmyzel an, das zu diesem Zeitpunkt bereits zerfallen ist. Zu spät dafür.
Das ist einer der grossen Vorteile von Peressigsäure: Die Glotzerei auf die Knospen entfällt und die Fragerei "ist das nun Knospenschwellen oder nicht?" Das ist alles irrelevant. Bei passendem Wetter irgendwann im November oder Dezember behandeln, fertig.