Das ist für mich eben die Grundfrage. Was ist eine Präriepflanzung? Für mich durchaus eine Pflanzung mit Stauden und Gräsern, die zum überwiegenden Teil eben auch aus dieser nordamerikanischen Graslandschaft stammen. Und im Gegensatz zu einer "Wiese", deren wesentliche Pflegemaßnahme eine Mahd im Sommer sein sollte, lebt ein Prairiebeet davon, dass Stauden und Gräser bis in den Winter hinein stehen bleiben dürfen, um eben die besonderen Winteraspekte zu erzeugen.
Aber Prärie ist eben nicht gleich Prärie. Es gibt vermutlich sehr viele Übergangsformen zwischen der eher feuchten und nährstoffreichen Hochgrasprärie und den eher trockenen Bereichen der Kurzgrasprärie.
Aber auch eine "Hochgrasprärie" im Garten muss bei einer geschickten Sortenwahl nicht unbedingt im Durchschnitt 2 Meter hoch werden. Von vielen typischen Präriearten gibt es auch gärtnerische Auslesen, die nicht viel höher als 1 Meter und zum Teil nur kniehoch werden. Beispiele sind z. B. Eupatorium Little Joe, Rubeckia Little Goldstar, niedrige Monarda oder Panicum Rehbraun. Und auch auf einer Fläche von 50 qm, wird man sich vermutlich auf vielleicht 10, max. 15 Arten verschiedene Arten beschränken müssen, um die beabsichtigte "Prairiewirkung" zu erzielen. Denn solche naturalistischen Pflanzkonzepte leben vor allem durch die Wiederholung von Pflanzenkombinationen in der Fläche.
Und wenn ich bei den "Lebensbereichen der Stauden und Gräser" recht kompromisslos bin, halte ich es durchaus für legitim auch in einem Prairiebeet einzelne Pflanzenarten aus anderen Florenreichen einzubinden, wenn sie sich in das Gesamtbild einfügen. Also warum nicht auch einen Miscanthus. Und hier muss es ja nicht unbedingt ein Riese wie Giganteus sein. Den max. 1,5 m hohen M. sinensis Ferner Osten oder eine der neueren Herbstfärbenden Sorten würde ich schön finden.