Hier ist er, der (mehr oder weniger?) "umerzogene" Haselstrauch:
Hasel, "erzogen"Wir haben ihn nicht gepflanzt, ein Eichhörnchen war's
. Es hatte vor gut 18 Jahren diese spezielle Nuss direkt am einzigen Weg verbuddelt, der den ca. 1 m hohen (jenseits der Wegesbreite per Mauer abgefangenen) Hang zwischen Haus und unterem Grundstücksteil überbrückt. Bald wurde klar, dass wir nicht mehr in den Garten kämen, wenn die Hasel wachsen dürfte, wie sie will. Roden mochte ich nicht; ich habe zu schneiden begonnen. "Baumig". Allerdings mehrstämmig.
Ursprünglich waren es drei Hauptstämme. Einer davon rückte dann dem Haus (rechts) zu nahe und musste leider weichen, so sind nur zwei Stämme geblieben. Die Krone wird regelmäßig ausgelichtet, damit sie das Haus, den angrenzenden Nachbargarten (gleich links) und eine nahe Hängebirke (im Hintergrund sieht man den Stamm) nicht ungebührlich bedrängt (ist nächstes Jahr wieder fällig, links muss was weg).
Ein paar Angaben zur Orientierung und zu den Maßen: Die untersten Verzweigungen/ Starkäste der Hasel setzen auf ca. 1,7 m Höhe an. Die Dachkante (am rechten Bildrand) liegt knapp 5,5 m überm Boden. Gleich links von der Buddleja (im Vordergrund, links) beginnt das Nachbargrundstück. Parallel zum Zaun, direkt hinter der Buddleja beginnend, verläuft unser Garteneingangsweg (hier verdeckt). Der ist nur 1 m breit, da darf also wirklich nix reinwachsen...
Was mir gefällt:
An den dicken, freien Stämmen kommt die schöne, silbrig schimmernde Rinde gut zur Geltung, deren Reiz habe ich sonst bei Haseln noch nie wahrgenommen. Der Strauch/ Baum (? -
) bildet vorzüglichen Windschutz für unsere Terrasse (die liegt vorne vor dem gezeigten Bildausschnitt). Er ist enorm beliebt bei Vögeln und Eichhörnchen, es gibt für uns in unmittelbarer Hausnähe immer was zu gucken. Zudem können wir Nüsse ernten, zwar klein, aber mit köstlichem Aroma.
Was mir nicht gefällt:
Die Schmalform widerspricht offensichtlich dem natürlichen Wuchsbedürfnis der Hasel. Die möchte breitbuschig sein und sehr, sehr dicht – also ist der Schnittaufwand groß (zweimal jährlich Basisaustrieb entfernen, einmal jährlich Kronenkorrektur). Technisch mühsam, weil man links per Leiter schlecht drankommt. Ästhetisch auch nicht ohne: Von Jahr zu Jahr wird es schwieriger, dem Ganzen eine akzeptable Form zu geben; denn Stämme und Starkäste nehmen sehr flott an Dicke zu, während die Krone nicht im selben Tempo wächst (und auch nicht viel größer werden soll).
Bis jetzt überwiegen für mich die positiven Aspekte. Also wird die "baumige" Hasel erstmal bleiben. Ob ich sie aber auch in zehn oder 20 Jahren noch behalten möchte, weiß ich nicht...
Was meint ihr zu dem Experiment?
Schöne Grüße
Querkopf