Wir haben Freunde in Todoque und Las Norias, und die sehen das geradw völlig anders mit der “Harmlosigkeit”. Wenn die ersten Nachbarhäuser von einem mehr als 6 m hohen Lavastrom zermalmt werden, der sich jede Stunde gut 700 m auf das eigene Haus zubewegt und mit ganz viel Glück nur haarscharf daran vorbei geht, ist man wohl doch etwas unentspannter, als der Tourist, der einfach nur das Naturschauspiel bewundern will. Auch verstehen die Einheimischen vor Ort nicht, dass in der internationalen Presse überall berichtet wird, der Ausbruch wäre im dünn besiedelten Süden… die erste Eruption war leicht südlichöstlich von El Paso, das ist ziemlich mittig auf der Insel, und der Lavastrom bewegt sich konsequent Richtung Todoque/Puerto Naos/Tazacorte… von der Ostküste rund um Santa Cruz mal abgesehen, gehört die Gegend um El Paso und Los Llanos sicher zu den am dichtesten besiedelten der Insel, zumindest im Westen. Mag sein, dass das harmlose Vulkane auf La Palma sind, aber wenn Tausende Menschen ihre Häuser und ihr Hab und Gut verlieren, ist das fast so als würde man die Hochwasserkatastrophe im Ahrtal verharmlosen, weil es sich “nur” um Regenwasser gehandelt hat… wenn bis zu 10 m hohe Lavaströme ein Grundstück unter sich begraben, hat man vermutlich erstmal andere Sorgen, als sich da baldmöglichst einen Steingarten anzulegen.