Anscheinend werde ich mutiger, wenn ich länger am Stück vor Ort bin
Ich hab an zwei Stellen Tabula rasa gemacht, wo ich schon lange dran herum überlegte, es dann aber, wenn es mir mal wieder durch den Kopf ging, doch wieder auf die lange Bank schob, es gab dann immer Dringenderes oder Wichtigeres zu tun....
Das waren einmal die 2 Mittelmeerzypressen, die ich wohl 2007 oder 2008 symmetrisch zu beiden Seiten der Garteneinfahrt gepflanzt hatte.
Leider wollten sie allerdings nicht symmetrisch wachsen.
Die an den Eibenhain angekuschelte wuchs wesentlich mehr, wahrscheinlich auch mit durch die Düngung der Eibenhecke, litt im Winter auch seltener an erfrorenen Triebspitzchen, so daß sie schliesslich grob doppelt so hoch wie die Freistehende war.
Letztes Jahr hab ich den Versuch gestartet, die Kleine kräftig zu düngen, das brachte auch etwas Erfolg.
Allerdings stellte ich dann dieses Jahr fest, dass die Frostphase im Februar mit Sonne die Freistehende wieder zurück warf, wieder wurden an den Seiten, aber vor allem die neuen Spitzen oben, braun und vertrockneten.
Da ich im Panoptikum die sehr gut und problemlos wachsende Sorte 'Totem' habe, die überhaupt keine Winterschäden je bisher hatte und frei, sonnig steht, hab ich schon mehrfach drüber nachgedacht, die beiden ungleichen Gesellen wieder zu fällen.
Nun ist es vollbracht:
Man muss sich schon etwas überwinden, aber es störte mich eigentlich schon jahrelang....
Auf zur nächsten Tat!
Vor die Terrasse hatte ich vor Jahrzehnten "Zwerg"-Kugelthujen gepflanzt, jedenfalls wurden sie als solche angepriesen.
Wahrscheinlich hätte man inzwischen schon eine Laube im Inneren einrichten können, hätte ich sie völlig frei wachsen lassen
Eine zeitlang nutzte ich das starke Wachstum für lustigen Formschnitt und schnitt Gesichter hinein:
Das Schneiden schleifenzulassen ist bei Thuja doof, ins alte Holz schneiden geht ja nicht, aber ich kam eben ein paar Saisons nicht dazu.
Ich schnitt ich so weit zurück, wie noch irgendwie ging mit ein wenig Grün an den Trieben, eine Stelle trieb trotzdem nicht mehr aus.
Jedenfalls waren sie schon für die Stellen lange viel zu groß, zu wuchtig, versperrten den Blick über die Zentralachse.
Auch wenn sie der Terrasse eine gewisse Geborgenheit gaben.
Ich hab den Plan, die Terrasse irgendwann zu erweitern, dann hätten sie eh ein Problem dargestellt.
Eine weitere Idee war, sie dann mit dem Bagger herausnehmen zu lassen, zu trocknen und vielleicht irgendwo als knorrige Skulptur weiter zu verwenden.
Nach den Zypressen wurde ich dann mutig, obwohl ich schon immer die Befürchtung hatte, dass schon das Runtersäbeln Schwerstarbeit werden würden.
Oh Wunder - nein!
Das Holz ist relativ weich, ich konnte alles mit der Fiskars-Astschere schneiden und brauchte die Motorsäge gar nicht bemühen:
So.
Schon vor Start der Aktion hatte ich überlegt, die Stämme so tief wie möglich abzusägen und dann irgendwie Rasen drüber nach zu säen.
Unelegant, aber wenig arbeitsintensiv
Bei der Weichheit des Holzes, die mir beim Schneiden aufgefallen war, bestand vielleicht die Möglichkeit, dass die Wurzeln nicht stabiler sein könnten....
Ich startete wagemutig einen Versuch, einen Strunk vielleicht doch ganz raus zu bekommen....
Und siehe da, es bestätigte sich, die Wurzeln liessen sich sehr gut abstechen, ich konnte sogar meinen ewigen Fiskars-Pflanzspaten dafür nehmen
Und als "Skulptur" kann ich sie sogar vielleicht auch noch nutzen....
Nun, wo die Stelle wirklich glatt war, war die Rasenwiederherstellung natürlich kein Problem mehr, Nachsaat ist schon drauf und wächst.
Der neue, breitere Ausblick:
Nur ergeben solche Aktionen gewisse Grünschnittmengen....