Vielen Dank
Die Kopfweiden sind ein "barockes Zitat" - ich versuche, verschiedene Gartenkunstepochen "übereinandergelegt" als Gestaltungsausgangs- und Angelpunkte zu nutzen, und diese nochmal über "Lagen" anderer Gestaltungsinspirationen, wie Geschichte der Einzelteile des Grundstücks, welches über die Jahrhunderte nach und nach zusammen gekauft/getauscht wurden, oder Entwicklungsgeschichte der Pflanzen......
Die Terrassse, die von der Trockenmauer abgestützt wird, ist mein "Zitat" des italienischen Rennaissancegartens, die Hecke mit den Mulden und den "Kugelbäumen" passt da dahingehend hinein, dass die Kunst des Topiary ja in der Renaissance wieder aus der "römischen Versenkung" hochgeholt, und dann im Barock in Extremis ausgereizt und gefeilt wurde.
Meine "moderne" Note (und gleichzeitig Brechung!) ist die Nutzung von Kopfweiden dafür.
Einerseits von Peter Janke hier aus Hilden erst vor so 20-30 Jahren in einem seiner Gartenbücher als Gestaltungselement aus England gefeatured, andereseits war das ursprünglich eine klassische "Nutzungsform" - keine Dekoration"!
Die Weiden wurden für die Nutzung ihrer jungen Triebe derart behandelt, das hatte nix mit Ästhetik zu tun.
(Heute schwingen da einige aktuelle Ästhetikebenen mit, aber das ist dann nochmal ein weiteres Thema für sich....)
Im Barockgarten wurden Waldbäume, die gut schneidbar waren, zu Topiary geschnitten, keine Weiden.
(Das Barock war dazu noch das Jahrhundert der großen astronomischen Entdeckungen, da gehören die Skulpturen zu, auch noch ein weiteres Thema
)
Im englischen Landschaftsgarten wiederum gab es eine Gegenbewegung, von "in Form gezwungener Natur" zu stilisierter "Naturlandschaft" (wo dann die Kopfweiden schon laaangsam wieder ins Spiel kommen
)
(Da spielt der Obelisk eine Rolle als Blickpunkt, wie sie in englischen Landschaftsgärten beliebt waren, dann die Schnitthecken mit den freien Formen, Gartenräume, ....usw....)
Jedenfalls waren natürlich barocke Kugelbäume in möglichst perfekte Kugelform getrimmte Gehölze, was mit den Weiden auch gar nicht geht.
Aber ihr einjähriger Wuchs bildet im Laufe des Sommer eine zumindest eiförmig-kugelige Krone.
Die tiefer gezogenen Mulden würden einerseits mehr barocker Symmetrie, Perfektion entsprechen, und im Sommer zumindest den Kugeln Platz zum Kugeligsein einräumen.
Womit ich zu Cydoras Post komme
Auf dem letzten Bild im vorletzten Post mit Fotos sieht das gar nicht so kritisch aus. Wenn das aktuell ist, würde ich sagen: gleiche Tiefe des Bogens. Auf den anderen Fotos sah der Unterschied viel größer aus. Dann vielleicht erstmal zur Hälfte runter und wieder schauen...
Das ist der jährliche (ja, relativ krasse) Wechsel zwischen Winterzustand und der Köpfung im März.
So sehen sie jetzt so im April noch aus:
Erst bis Mai formiert sich eine büschelige kugelige Laubkrone, die im Juli, August, September dann eiförmiger wird.
Jedes Jahr.