Maddaisy,
in meiner Antwort an Hemerocallis ging es um das Gießen eines gerade gekauften Weihnachtskaktus. Zusätzlich zu den oben genannten Gründen, warum es günstig ist, diesen erst einmal von unten zu gießen, kommt noch ein weiterer Punkt hinzu, den ich nicht genannt habe. Es bleibt einem häufig nämlich nichts anderes übrig, da diese Töpfe meistens überhaupt gar keinen Gießrand haben, weil der ja bei der Bewässerung von unten nicht erforderlich ist.
Weihnachtskakteen sind keine Wüstenkakteen. Das bedeutet, dass man ihre Wurzeln nie vollständig austrocknen lassen sollte. Das Substrat trocknet hauptsächlich aufgrund der Verdunstung an der Substratoberfläche von oben nach unten im Topf ab. Wenn man vorsichtig seinen Finger in das (hoffentlich lockere) Substrat steckt, kann man spüren, ab wann die Erde noch feucht ist. Steht der Kaktus warm und hat Knospen, würde ich schon gießen, wenn die Hälfte des Substrates trocken ist. Ist er abgeblüht und steht kühler, kann man warten, bis nur noch das untere 1/3 des Topfes feucht ist. Ich hoffe, Maddaisy, es ist jetzt verständlicher ausgedrückt.
Zur Knospeninduktion habe ich noch interessante Untersuchungsergebnisse einer Universität gefunden, die für Anzuchtbetriebe bestimmt sind. Dort heißt es, dass Stress durch Wasserreduktion, was häufig in der Literatur empfohlen wird, keinen Einfluss auf die Blüteninduktion bei Weihnachtskakteen habe, aber eine verzögerte Entwicklung, eine reduzierte Blütengröße sowie einen vorzeitigen Knospenfall verursachen könne.
Viele Grüße
Elke