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News: Die Spanner habe ich alle gefressen. (anonymes Zitat aus einem Fachthread)
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News: Die Spanner habe ich alle gefressen. (anonymes Zitat aus einem Fachthread)

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Autor Thema: Baumscheibe offen halten bei jungen Obstbäumen?  (Gelesen 12775 mal)

macrantha

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Baumscheibe offen halten bei jungen Obstbäumen?
« am: 12. Dezember 2010, 17:37:40 »

Wenn Du den Kleinen was gutes tun willst, dann lass die ersten paar Jahre die Baumscheibe noch frei.
Gräse können eine sehr starke Konkurrenz sein (wurzeln ja auch sehr tief). Nach 3 jahren dann sollten die Bäumchen stark genug sein für den Ernst des Lebens.
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Danilo

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Baumscheibe offen halten bei jungen Obstbäumen?
« Antwort #1 am: 12. Dezember 2010, 17:58:03 »

Ich las kürzlich eine Veröffentlichung des INRA Montpellier (Institut scientifique de recherche agronomique), das nach eindrucksvollen Ergebnissen einer entsprechenden Studie das genaue Gegenteil empfielt.
In Versuchsreihen habe sich gezeigt, daß die Bepflanzung der unmittelbaren Stammumgebung mit tiefwurzelnden Gräsern die Wuchsleistung des Baumes nicht beeinträchtigt - im Gegenteil, es ergaben sich im Vergleichszeitraum sogar Wachstumsvorteile. Die Studie ging zu sehr ins Detail, als daß man das in aller Ausführlichkeit darlegen könnte. Bildlich überzeugt hat aber das stichprobenartig freigelegte Wurzelwerk: Der Baum wird durch die Konkurrenz frühzeitig gezwungen, tiefer zu wurzeln, was ihm insbesondere das Überstehen von Trockenperioden schon in jungen Jahren erleichtert.
Ein weiterer Vorteil für den Staudenverwender liegt auf der Hand: Nach Entfernen des Grases eröffnet der geringere Feinwurzelanteil im Oberboden ganz andere Bepflanzungsmöglichkeiten.
« Letzte Änderung: 12. Dezember 2010, 17:58:39 von Danilo »
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macrantha

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Baumscheibe offen halten bei jungen Obstbäumen?
« Antwort #2 am: 12. Dezember 2010, 18:24:28 »

Interessant - ich kenne genau eine gegenteilige Studie.
Bodendeckender Bewuchs unter Obst und Straßenbäumen mit dem Ergebniss, das die Konkurrenz zu geringeren Wuchsleistungen der Gehölze führen.
Wie "meine" Studie hieß, müsste ich erst heraussuchen.
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Staudo

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Baumscheibe offen halten bei jungen Obstbäumen?
« Antwort #3 am: 12. Dezember 2010, 18:29:33 »

Ich plädiere aus der Erfahrung heraus auch für offene Baumscheiben. Im Sommer ist der Boden unter Grasflächen oft monatelang knochentrocken während offener Boden noch etwas Feuchtigkeit enthält. Außerdem fühlen sich Mäuse unter Gras sehr wohl.
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„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck

Wiesentheo

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Baumscheibe offen halten bei jungen Obstbäumen?
« Antwort #4 am: 12. Dezember 2010, 18:44:11 »

Ja,im Garten ist es sowiso nicht so,dass man Gras um die Bäume sät.Aber auf Streuobstwiesen und so hab ichs gesehen.

Bei den 140 Kirschen ist Mulch herum gekommen.

Ich selbst hab auch Mulch um meine vor 3 Jahren gepflanzten Bäume (Quitte,Pfaume und Birne).Auch alle im Winter gesetzt.

Da können sich auch die Mäuse wohlfühlen.
Wenn ja,wie gesagt Pech gehabt.Aber weil ich warscheinlich massiv Bekämpfe,war nichts.

So
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Der Vorteil der Klugheit besteht darin,dass man sich dumm stellen kann. -  Umgedreht ist das schon schwieriger.

Zuccalmaglio

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Baumscheibe offen halten bei jungen Obstbäumen?
« Antwort #5 am: 12. Dezember 2010, 19:16:45 »

Ich kenne die Einzelheiten der frz. Studie nicht. Meine Erfahrungen sind jedenfalls eindeutig andere. Je konsequenter die Baumscheibe (bei mir so 1,5 qm) freigehalten wurde, umso besser das Anwachsergebnis der ersten Jahre. Bei aus Zeitmangel ungenügend bearbeiteten Baumscheiben im gleichen Zeitrahmen deutlich schlechtere Ergebnisse.
Die hier schon genannten 3 Jahre halte ich für das mindeste. 5 sind besser. (Ich rede hier im übrigen auch von Hochstämmen (Apfel, Pflaume).
Das freihalten der Baumscheiben macht übers Jahr leider sehr viel Arbeit, gerade wenn der Boden und das Wetter wüchsig sind. Es lohnt sich aber. Gerade im ersten Sommer nach der Pflanzung immer rechtzeitig
ausreichend wässern (eher zu viel als zu wenig). Wühlmäuse sind das andere Problem. Deshalb würde ich auch auf jegliches Wintermulchen verzichten. Im Sommer habe ich die vorher Gras- und krautbefreiten Baumscheiben mit dem Grasschnitt gemulcht. Trotzdem wächst immer wieder neu was durch, was entfernt werden muß.
Mit Drahtkörben habe ich es sein gelassen. Das verzinkte Zeug verrottet kaum und die Wurzeln können einwachsen ober werden ggfls. behindert. Vor 3 Wochen habe ich eine 10jährige Süßkirschen Sylvia auf Colt (gut mittelstark) gerodet. Der verzinkte Draht war völlig intakt und außerhalb des Korbraumes gab es so gut wie keine Wurzeln. ph imNeutralbereich.
Sobald der Boden frostfrei ist, würde ich pflanzen (nicht wegen der Bäume, sondern grabetechnisch). Die Wurzeln wachsen auch im Winter schon etwas.

Bei 16 Baumscheiben macht das freihalten ganz schön Arbeit. Ich beneide dich nicht.
 
« Letzte Änderung: 12. Dezember 2010, 19:18:18 von Zuccalmaglio »
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Tschöh mit ö

Werner987

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Baumscheibe offen halten bei jungen Obstbäumen?
« Antwort #6 am: 12. Dezember 2010, 20:13:06 »

Ich las kürzlich eine Veröffentlichung des INRA Montpellier (Institut scientifique de recherche agronomique), das nach eindrucksvollen Ergebnissen einer entsprechenden Studie das genaue Gegenteil empfielt.
In Versuchsreihen habe sich gezeigt, daß die Bepflanzung der unmittelbaren Stammumgebung mit tiefwurzelnden Gräsern die Wuchsleistung des Baumes nicht beeinträchtigt - im Gegenteil, es ergaben sich im Vergleichszeitraum sogar Wachstumsvorteile.

die klimatischen bedingungen in Montpellier (Südfrankreich) unterscheiden sich deutlich von denen in Deutschland.
dortige erfahrungen sind nur bedingt auf kältere standorte übertragbar. auf einer grasfreien baumscheibe erwärmt sich der boden schneller.
die jetzt in frostfreiem erdboden gepflanzte bäume bekommen einen kleinen vorsprung, weil (je nach winterverlauf) die bis zum frühjahr gebildete haarwurzeln erhalten bleiben. bis zum frühling hat sich die erde gut gesetzt - die wurzeln besitzen dann guten erdkontakt und können das bäumchen zügig mit nährstoffen versorgen.
wie bereits gesagt: gefrorene erdklumpen nicht in die pflanzgrube geben - denn sie tauen erst relativ spät auf.
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Staudo

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Baumscheibe offen halten bei jungen Obstbäumen?
« Antwort #7 am: 12. Dezember 2010, 20:38:06 »

Bei 16 Baumscheiben macht das freihalten ganz schön Arbeit. Ich beneide dich nicht.

Man kann den Baumstamm mit Arboflex (ein Anstrich auf Latexbasis) einpinseln und die Baumscheibe mit Roundup aus der handlichen Sprühflasche frei halten. Das ist extrem arbeitssparend. Junge Rinde und Blätter sollten nichts abbekommen.
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oile

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Baumscheibe offen halten bei jungen Obstbäumen?
« Antwort #8 am: 12. Dezember 2010, 23:00:17 »


 Vor 3 Wochen habe ich eine 10jährige Süßkirschen Sylvia auf Colt (gut mittelstark) gerodet. Der verzinkte Draht war völlig intakt und außerhalb des Korbraumes gab es so gut wie keine Wurzeln.
 

Haben die W-mäuse alles abgefressen, was aus den Drahtkörben rauswuchs :o ?
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Baumscheibe offen halten bei jungen Obstbäumen?
« Antwort #9 am: 12. Dezember 2010, 23:56:08 »

...und die Baumscheibe mit Roundup aus der handlichen Sprühflasche frei halten.

Werde ich auf gar keinen Fall machen ::) :P .

Ich hätte dann außerdem die einzigen grasfreien Baumscheiben des ganzen Tals. Das ist hier nicht üblich, die Baumscheiben freizuhalten, außerdem lege ich eine Streuobstwiese an, das wäre seltsam, dann keinen Grassamen zu säen. Aber ich kann den Bewuchs in den ersten Jahren händisch beschränken, falls das hilft.
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Baumscheibe offen halten bei jungen Obstbäumen?
« Antwort #10 am: 13. Dezember 2010, 00:18:12 »

Wir halten die Baumscheiben im Sommer, sobald die Frühjahrsblüher eingezogen haben, durch Mulchen mit Rasenschnitt feucht und frei.

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Viele Grüße aus dem Trockengebiet, Uli

partisanengärtner

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Baumscheibe offen halten bei jungen Obstbäumen?
« Antwort #11 am: 13. Dezember 2010, 06:29:48 »

Kannst ja auch Klappertopf sähen soll die Gräser deutlich schwächen und zum Blütenreichtum deiner Wiese beitragen. ;)
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Axel

sarastro

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Baumscheibe offen halten bei jungen Obstbäumen?
« Antwort #12 am: 13. Dezember 2010, 07:34:32 »

...und die Baumscheibe mit Roundup aus der handlichen Sprühflasche frei halten.

Werde ich auf gar keinen Fall machen ::) :P .

Ich hätte dann außerdem die einzigen grasfreien Baumscheiben des ganzen Tals. Das ist hier nicht üblich, die Baumscheiben freizuhalten, außerdem lege ich eine Streuobstwiese an, das wäre seltsam, dann keinen Grassamen zu säen. Aber ich kann den Bewuchs in den ersten Jahren händisch beschränken, falls das hilft.

Dieser Punkt würde mich einmal interessieren, Baumscheibe ja oder nein, und zwar wissenschaftlich belegt. Ich kann keinen Vorteil der freien Erde erkennen, nur Nachteile wie Unkrautbewuchs. Denn wo liegt der Unterschied zwischen normalen Zierbäumen und Obstbäumen? Entsteht durch eine Baumscheibe ein Mehrertrag oder nicht? Einzig bei Rosen sollte der Boden in der unmittelbaren Umgebung frei bleiben, diese Eigenschaft kann jeder selbst feststellen.

Obstbäume jetzt noch pflanzen? Wenn der Boden noch frei und zugänglich ist, warum nicht? Ob die Bäume im Einschlag der Baumschulen im Sand Wurzeln schlagen oder gleich im Garten an Ort und Stelle. Die Frage ist vielmehr, welche Baumschule jetzt noch liefert.
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Staudo

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Baumscheibe offen halten bei jungen Obstbäumen?
« Antwort #13 am: 13. Dezember 2010, 07:45:07 »

...und die Baumscheibe mit Roundup aus der handlichen Sprühflasche frei halten.

Werde ich auf gar keinen Fall machen ::) :P .


 ;D

Im meinem Garten mache ich das auch nicht. 16 Baumscheiben dürften mit vertretbarem Aufwand freizuhalten sein.
Bei Baumpflanzungen in der Landschaft halte ich die Baumscheiben so frei. Dort kann nicht ständig gegossen werden, die Wühlmäuse sind draußen nicht zu bekämpfen und außerdem besteht bei einer bewuchsfreien Baumscheibe nicht die unbedingte Notwendigkeit mit einem Freischneider viertelstundenlang sämtliches Gras samt bodennaher Baumrinde klein zu häckseln. Wegen der Mäuse bin ich übrigens auch kein Freund von Mulchschichten um Obstbäume.
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macrantha

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Baumscheibe offen halten bei jungen Obstbäumen?
« Antwort #14 am: 13. Dezember 2010, 08:33:28 »

Denn wo liegt der Unterschied zwischen normalen Zierbäumen und Obstbäumen?

Da gibts auch keinen (außer vielleicht bei schwachwüchsigen Obstunterlagen, aber um die gehts ja nicht). Ich weiß eben von einer Untersuchung, wo es um die Anzahl der Bodendecker und Hochstämme ging.
Ich kann mich u.a. an Spitzahorn mit einer unterschiedlich dicht bepflanzten Baumscheibe (Cotoneaster) erinnern und die Wuchsdepressionen der Bäume.
Außerdem an verunkrautete (Gras) Flächen unter städtischen Bäumen.
Wenn keine Zeit zum Freihalten der Baumscheibe da ist - die Bäumchen werde nicht gleich eingehen, nur eben nicht so zügig drauflos wachsen.
« Letzte Änderung: 13. Dezember 2010, 08:34:01 von macrantha »
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