werner,
an der Nichtvergleichbarkeit der Standorte dürfte erheblich was dran sein.
Sicher gilt es hier die Voraussetzungen genau zu differenzieren, insbesondere Klima, Bodenart, Wasser- und Nährstoffzufuhr, Schädlingsdruck.
Der Studie nach entsteht aber die als Hauptargument bemühte Konkurrenzsituation erst gar nicht, da der Baum ja augenscheinlich mit verändertem Wurzelwachstum reagiert. Daß dies je nach Baumart und natürlicher Wuchsart des Wurzelwerks sehr unterschiedlich ausfällt, ist klar. Den Standort halte ich in diesem Zusammenhang für unwesentlich, auf die Art kommt es an.
Ebenfalls per Langzeitstudie wäre zu klären, warum die besagten jungen Baumgestalten so traurig aussehen und ob allein die krautige Konkurrenz schuld ist. "Straßenrand" assoziiere ich mit Streusalz, Schadstoffbelastung und extremer hochsommerlicher Wärmebelastung durch den sich aufheizenden Straßenbelag, um nur drei Aspekte aufzuführen.
Ortswechsel: Wenn ich im Garten einen offenen Boden mit gemulchten oder bepflanzten Flächen vergleiche, so kann ich sarastro nur zustimmen: sie schneiden gärtnerisch wie ästhetisch grundsätzlich am schlechtesten ab, da immer trocken und oberflächlich verdichtet (da kein Sand sondern Lehm), stets bereit für die Ansiedlung hartnäckigen Ruderalbewuchses. Auch habe ich hier den Eindruck, daß manche Pflanzen, holzige wie krautige, unter der enormen Bodenerhitzung im Hochsommer leiden.
Insofern betrachte ich Bodenbedeckung durch Wuchs oder Mulchen immer als vorteilhaft. Das Maus-Problem liegt auf der Hand, die INRA-Studie berücksichtigt dieses Argument nicht. Damit hab ich ebenfalls keine Erfahrung, da es hier
kein Nagezeugs gibt .
Ersichtlich sind dennoch die altbekannten Vorteile: Bodenbeschattung, Belüftung und Verdunstungsschutz.
Was den klimatischen Aspekt angeht: Die Verzögerung der Bodenerwärmung durch eine freilich im Frühjahr kurzgemähte Grasnarbe halte ich für unwesentlich gegenüber der Zeitspanne, die der Boden zum Jahresende durch den Bewuchs vor früher Auskühlung geschützt wird. Daß gemulchte oder bewachsene Flächen die Zeit des Wurzelwachstums deutlich verlängern, ist bekannt und belegt.
Neben dem Schutz vor Überhitzung verhindert der Bewuchs außerdem starke Auskühlung des Bodens in Monaten mit kalten Nächten, hochrelevant für Spätfrostlagen.