Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass die meisten im Garten ausgepflanzten Zwiebelpflanzen "Fresser" sind und sehr positiv auf eine gleich-, aber nicht übermäßige Versorgung mit allen Nährstoffen reagieren. Stickstoff sollte in der jetzigen Wachstumsphase instantan verfügbar sein, daher sind Hornspäne und -mehl, deren Stickstoffanteil erst mineralisiert weden muss, eher zweite Wahl, da die letztendliche Verfügbarkeit von der Aktivität der entsprechenden Bodenbakterien abhängt.
Kalium und Phosphor sind in den meisten gut versorgten Gartenböden zwar (über-)reichlich vorhanden, können aber lokal, etwa im Bereich eines großen, seit Jahren am selben Standort stehenden Narzissenhorstes, durchaus knapp werden, so dass sich ein gezieltes, punktuelles Nachdüngen lohnt, wenn man die Zwiebelansammlung nicht aufnehmen und teilen will oder kann.
Dies gilt soweit für einen gut versorgten, gepflegten Gartenboden mit ausgewogenen Lehm- und Humusanteilen. Auf ärmeren, gut drainierten Böden, etwa auf Sand,
müssen die Nahrstöffe jährlich zugeführt werden, da ein Grossteil ausgeschwemmt wird. Dieser Nachteil wird aber dadurch kompensiert, dass Zwiebeln aus Gebieten mit trockener Sommerruhe, etwa viele Tulpenformen, auf solch einem Boden wegen der besseren Drainage sommers gut ausreifen können und auch im Winter besser gegen Feuchtigkeitsüberschuss geschützt sind.
OT Noch eine Frage an die Dünger-Experten: gelegentlich findet man Dünger mit Nitrifikationshemmern. Wie steht es bei diesen eigentlich mit der Umweltverträglichkeit? Ausgewaschen und über ein Gewässer ins Klärwerk gelangt, dürften solche Stoffe doch ziemlich nachteilig sein, da sowohl Ammoniumionen als auch Nitrit für das Wasserfauna eher abträglich sind und der Nitrifikationsprozess daher essentiell ist - wie ich noch aus meiner Aquarianerzeit weiß.
OT END