Hierzulande ist erneut die Debatte über Vor- und Nachteile der "Kapseln" entbrannt, die mittlerweile wegen ihres doch recht guten Resultats und der einfachen Handhabung viele Büropausenräume erobert haben, aber unschöne Hinterlassenschaften in Form von Unmengen leerer Alu- oder Kunststoffkapseln generieren. Das vom weltgrössten Nahrungsmittelkonzern einige Jahre konkurrenzlos angebotene System hat nun mehrere Nachahmer. Analog zum Geschäft mit Druckern kosten die Maschinen selbst wenig, die zur jeweiligen Marke passenden Kapseln dafür umso mehr.
Ich zitiere aus einem Leserbrief:
"Die Tatsache, wonach echter Kaffeegenuss einer bunten Alukapsel entspringen kann, bedeutet noch lange nicht, dass es sich bei dem ausgegebenen Getränk auch wirklich um Espresso handelt. Nie würde ein italienischer Barista auch nur daran denken, Espresso anders zu brühen als mit einer hochwertigen Siebträgermaschine, bei der Kessel, Siebträger und Brühgruppe aus massivem Schmiedemessing gefertigt sind und die echten Espresso in perfekter Qualität nach allen Regeln der Kunst (30 ml in rund 25 Sekunden Extraktionszeit bei 9,5 bar) herstellt."
Die Aussage grenzt in ihrer Absolutheit fast schon an Ideologie. Mitschuld an solchen Überhöhungen haben aber bestimmt die vorab in den USA nach wie vor gängigen Küchenzisternen, welche eine wenigstens anfangs noch hellbraune Flüssigkeit stunden- oder gar tagelang mehr oder weniger warm halten. Mit einem eiskalten sizilianischen Kaffee in der brütenden Mittagshitze hat das wiederum nichts zu tun.