Beide Listen sind die bekannten für Sandboden. Aber die Nutzer beider Listen stehen vor dem Problem, dass
Sandboden nicht gleich Sandboden ist!
Typ 1) Es gibt den sehr mageren (nährstoffarmen) und außerdem trockenen Sandboden. (Wegen der Trockenheit wächst wenig und deshalb bleibt es bei der - eiszeitlich entstandenen - Humusarmut, ein ewiger Kreislauf.) Während der Sommertrockenheit trocknet der Boden auch in der Tiefe aus (sog. "Wechselfeuchte"), ein kritischer Zustand für die Bäume.
Dieser Sandboden ist mit der Geest in Norddeutschland vergleichbar. Deshalb die Liste der Baumschule Hoffmann bei Bremen, auch wenn es dort erheblich mehr regnet, die Luft ist feuchter und das Klima ist milder, vom Meer bestimmt; es ist nicht kontinental. Nur soweit es um die Geest geht, sind einige wenige Angaben aus der Liste der Baumschule Hoffmann auch für Sandböden in Berlin-Brandenburg zu gebrauchen (die meisten aber nicht!).
Auf Sandboden des Typs 1 gedeiht kein Tafelobst, wenn sich zur Dürrezeit keine minimale Wasserversorgung sicherstellen lässt (z. B. in der Dürrezeit durchdringend Gießen regelmäßig 1 x die Woche oder Tropfschlauch). Zum Erhalt der Bodenfeuchte werden die Baumscheiben abgedeckt (Mulch). Eine wirksame Bodenverbesserung (kein Baumarkt, kein Dünger) hilft den Bäumen am meisten.
Typ 2) Es gibt den Sandboden auf Wasseradern oder mit hohem Grundwasserstand. Er ist dann meist auch humusreicher, und während der Sommertrockenheit sind die Bäume stets minimal mit Wasser versorgt.
Deshalb befinden sich in der Sandbodenliste des Apfelmanns eine ganze Reihe von Bäumen, die einen feuchten Boden benötigen. Sie sind für Sandboden Typ 2 geeignet, aber keinesfalls für Typ 1.
3) Übergänge, Abgrenzungen: Immer wieder kommen Lehmadern oder lokale lehm- und tonhaltige Böden zwischen den Sandböden vor. Hier kann es sich um Böden von mittlerer Güte handeln, die keine leichten Böden mehr sind. Es gibt auch Übergänge.
Diese Gegebenheiten sind für den einzelnen Garten genau zu bestimmen, erst danach sollte die Grübelei mit den Listen beginnen...
Bei einer
Bodenanalyse spielt der Humusgehalt eine große Rolle. In unserer Gegend ist er niedrig; im Land Brandenburg liegt er durchschnittlich unter 2% (Typ 1), kann aber im "humosen" Einzelfall auch bei 6% und höher liegen (Typ 2 und 3).
Glücklicherweise verfügen wir über eine aktuelle Pomologie, die unter anderem in unserer Gegend entstand. Sie kann uns beim Lesen dieser Listen gut unterstützen.
Für jede Sorte ist verzeichnet, ob und unter welchen Bedingungen sie auf "leichtem" Boden oder "trockenem" Standort gedeiht. Fehlen diese Merkmale, so gedeiht die Sorte dort auch nicht. Öfters rät sie aber ausdrücklich von bestimmten Standorten/Sorten ab: "
Handbuch Obstsorten" (Hg. v. G. Friedrich/Herbert Petzold, Stuttgart 2005/2008) -
noch lieferbar!
Verkostung auf einem interessanten alten Apfelhof. Er liegt auf Sandboden zwischen den Typen 1 und 2 und bietet seine Produkte an:
Apfelhof Wähnert - online bestellen oder vor Ort:
7.11.2020 | Hoffest, Schaupressen, Apfelverkauf
Mein Sortentipp bei dieser Gelegenheit wiederholt:
Breuhahn -> nutze dazu die
Suche des Forums Garten-pur Auch von meiner Seite alles
alles Gute an den Apfelmann! Wer ihn kennt: Er freut sich über E-Mails.