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Autor Thema: Oeschbergschnitt - Musterbäume  (Gelesen 59956 mal)

Moneydrops

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Re:Musterbäume von Astring
« Antwort #30 am: 27. Februar 2011, 14:52:56 »

Hallo,

als stiller Mitleser muss ich zugeben, dass ich mich mit dem Öschbergschnitt wohl nie so richtig anfreunden werde. Über die Waagerechte herunterbinden, auf inneres Auge ableiten, etc., das wird nicht meins..............

Bin ich zu altmodisch mit meinen 40 Lenzen, zu verdorben mit meinem "antiquaren Schnittgedanken", gar von der Saftwaage verteufelt? Wer weißt das schon?

Nachdem Zuccalmaglio meist kritisieren muss (was eigentlich, dass es immer noch Leute gibt, die pardou nicht nach Plamers Pfeife tanzen wollen oder lediglich die Zapfenstümper in den Kleingartenkolonien?) und nun mit dem Ergebnis zufrieden ist, komme ich und nörgel rum. Bitte nicht falsch verstehen, ich weiss auch das der Thraed "Musterbäume von A-String" heisst und somit er ja in seinem eigenen Thread nach gut Dünken Agieren kann, aber gleich Musterbäume ? Es mag an der Bildqualität liegen, aber eine durchgehende Struktur bleibt mir verschlossen, auch nach den Öschberg-Regeln.

Aber vielleicht bin ich auch nur Beratungsresistent gegenüber dem Öschbergschnitt, zu voreingenommen. Aber
... und bin mit offenen Augen durch die Gegend gegangen. Man sieht ja überall Obstbäume
rumstehen und kann daran überlegen was theoretisch falsch, richtig und als Eingriff möglich und nötig ist......
da sollte man dann aber auch nicht zu voreingenommen von seinem Stil sein, um objektiv zu urteilen.

Nicht krumm nehmen, bin wie bereits erwähnt kein großer Fan vom Öschbergschnitt und daher selber garantiert nicht objektiv, aber meine mehr als 60 Halbstämme gedeihen "altmodisch" auch prima.

Liebe Grüße,
Moneydrops

P.S. Darf man erfahren, welche Kurse Du anbietest, A-String?
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macrantha

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Re:Musterbäume von Astring
« Antwort #31 am: 27. Februar 2011, 15:15:42 »

Werde doch einfach konkret, dann kann man sich darüber austauschen.
Was genau missfällt Dir denn? Wo genau hättest Du anderes geschnitten?
So ein allgemeines "das ist nicht meins" bringt einen nicht weiter.
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Ayamo

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Re:Musterbäume von Astring
« Antwort #32 am: 27. Februar 2011, 17:06:03 »

Auch wenn die Musterbäume tw. schlecht zu erkennen sind, finde ich die Idee doch gut! denn tatsächlich werden in vielen Threads hier im Forum sehr kleine Bäume gezeigt, frisch aus der Baumschule ("Aprikose - wie schneiden" o.ä. ;D ), oder aber vom Vorbesitzer übernommene Altkrüppel. Schön also, wenn Liebhaber größerer Baumformen zur Abwechslung mal ein paar positive Beispiele bekommen. Noch schöner wäre es, wenn der Thread "Oeschberg-Musterbäume" hieße, denn es ist ja ein allgemein interessantes Thema, und so kann kein anderer Schnittprofi seine Bilder einstellen... ohne dem Threadbegründer ans Bein zu pinkeln ;)

@Moneydrops:
Schneiden kann man auf viele Arten, auch mit guten Frucht-Ergebnissen. Z.B. auch Spalier, wenn man viel Zeit hat. Das Versprechen des Oeschbergschnittes ist es aber, mit wenig Schnittaufwand eine gute Fruchtqualität bei langer Baumlebensdauer zu erreichen. Das finde ich sehr interessant für berufstätige Freizeit-Gärtner und auch im kommerziellen Sinn zeitgemäß.
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Im schlechtesten Raum/ pflanz einen Baum/ und pflege sein!/ er bringt dir's ein. (J. L. Christ)                    (Stimmt das wirklich?)

Moneydrops

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Re:Musterbäume von Astring
« Antwort #33 am: 27. Februar 2011, 17:12:06 »

Hallo Macrantha,

warum bereue ich nur, nicht weiter still hier mitgelesen zu haben? Was soll ich konkret werden? Es gibt halt ein Pro und ein Contra bezüglich Palmer/Öschbergschnitt.

Und jede "Anhängerschaft" wird seine Gedanken und Richtlinien verteidigen, oder meinst Du wirklich, man kann über die verschiedensten Schnitttechniken diskutieren und am Ende nimmt man von beidem das Richtige? Der Palmer/Öschbergschnitt beruht im ganzen auf einem Schnittsystem, welches andere Einflüsse nicht zulassen wird.

Wobei ich nie Existenzberechtigung einer jeden Schnitttechnik hier in Frage gestellt habe! Ich war lediglich zu dumm, im falschen Thread, dem Pro Palmer/Öschbergschnitt-Thraed zu posten.

Natürlich können wir diskutieren, aber es wird doch darauf hinauslaufen, dass ich hier falsch bin mit meiner Meinung.

Abgesehen, dass die Bilder sehr schlecht sind und ich nicht wirklich alles erkennen kann

Landsberg Reinette Bild 1
Als erstes fällt mir ein Konkurrenztrieb zur Stammverlängerung auf (wenn der Blickwinkel eine genaue Deutung zulässt), und zwar ein sehr langer, bereits etablierter. Den hätte ich schon lange weggeschnitten. Sollte das jedoch ein Leittrieb sein, dann fände ich den extrem steil. Leittriebe extrem heruntergebunden, sich kreuzend mit steil aufgerichteten konkurierenden Leittrieben. Warum werden 2-3 Leitriebe extrem gebunden und die andern auf innen liegendes Aúge geschnitten? Steil und extrem flach?

Landsberg Reinette Bild 2
Das gleiche mit den extrem heruntergebundenen Leitästen. Weiterhin sollte doch das Ziel sein, Licht ins innere der Krone zu bekommen. Kann ich hier nicht erkennen. Auf nach innen angeschnittenes Auge, um dann im nächsten Jahr das darunterliegende Auge, welches nach außen wuchs, dann doch stehen zu lassen, wiederum auf umkehr, für eine breitere Krone? Warum diese Vergeutung der "Baumenergie"?

Landsberg Reinette Bild 3
Siehe zu 2, dazu zu lange Leitriebe an der Stammverlängerung, Konkurenztrieb, sich kreuzende, gegenseitig behindernde Leitriebe

Landsberg Reinette Bild 4
Analog 2 und 3

Golden Del Bild 1
Noch zu sehr alt belastet, noch kein Öschbergschnitt aus den Fotos zu erkennen, sieht für mich wie bisherige Hohlkronenerziehung aus.

Golden Del Bild 2
Ähnlich wie 1, jedoch verstehe ich das belassen der mehr als einer Stammverlängerung nicht, oder wurde dort auch mehrfach umveredelt? Zudem der rechte Leitast höher als die Stammverlängerung, welche das sein mag.

Golden Del Bild 3-4
siehe wie Bild 2

Boskoop 1
Ein extrem wuchsfreudiger Baum, im Übrigen. Wie zuvor, senkrechte Leitäste kreuzen sich mit (hier schön zu sehen) weeeeit nach unten gebundenen Leitästen. So kann man auch Wasserschösser erzeugen

Boskoop 2-4
das gleiche wie 1 , zudem wieder Konkurrenz für SV

Die etablierten, älteren Bäume weise m.M. nach noch die Erziehungsform einer gebräuchlichen Hohlkrone auf. Aber auch da ist schon Steil zu extrem Flach zu erkennen, sich gegenseitige behindernde Triebe.

Macrantha, Du wolltest meine Meinung. Und ans bein pinkeln wollte ich auch niemanden. Ich weiss, sie wird nicht von allen hier geteilt, was auch verständlich ist, wie Eingangs schon erwähnt.

Liebe Grüße
Moneydrops
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macrantha

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Re:Musterbäume von Astring
« Antwort #34 am: 27. Februar 2011, 17:16:42 »

Ich weiß jetzt gar nicht, warum Du Dich gleich angegriffen fühlst.
Aber wenn Du niederschreibst, dass Du es anderes machen würdest dann ist es doch nur interessant zu erfahren, "wie" das dann aussähe.
So kann ich mir die Bilder jetzt nochmal ansehen und aus Deinem Augenwinkel betrachten.
Ich bin schließlich in diesem Forum, um was zu lernen.
Wenn Du was schreibst, dann musst Du schon mit Nachfragen rechnen. Ansonsten kannst Du es ja gleich lassen?!?
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macrantha

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Re:Musterbäume von Astring
« Antwort #35 am: 27. Februar 2011, 17:28:06 »

Den Kritikpunkt mit den sehr flach gebundenen Leittrieben kann ich nachvollziehen.
Das wirkt auf den Photos schon sehr extrem, schwer zu sagen, wie das "in Natura" ist.
Wobei genau darauf Astring ja schon eingegangen ist. Wenn er sagt, dass es keine Unmengen an Wassertrieben produziert bzw. er mit dem ausreißen noch nach kommt, dann glaube ich das erstmal. Ich habe noch nie einen Baum konsequent nach Palmer geschnitten.

Das mit den keuzenden Ästen und in Konurrenz zum Leittrieb stehenden Trieben ist auf Photos glaube ich kaum zu beurteilen, da die Perspetive da schnell täuschen kann.
Dünne Äste schneide ich auch immer nur sehr nachlässig weg, da sie lange nicht stören und kaum zuwachsen (und dadurch kaum große Wunden hinterlassen - egal, ob man sie nun ein Jahr früher oder später entfernt).
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A-String

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Re:Oeschberg - Musterbäume
« Antwort #36 am: 27. Februar 2011, 18:17:13 »

Hallo,

puh, bemerkenswert was hier für Reaktionen und Diskussionen entstehen...
Also zunächst einmal habe ich den Thread-Titel auf Wunsch geändert, gerne kann jeder hier Bäume - wohlgemerkt solche die (in bestem Wissen) nach Öschberg - (Palmer) - Schnitt geschnitten wurden - einstellen.

@Moneydrops:
Ich möchte mal auf die Kritik eingehen. Zunächst mal gibt es sicher mehrere Arten, größere Halb- und Hochstämme zu schneiden. Für meinen Teil bin ich nach umfangreicheren Recherchen jedoch zu dem Ergebnis gekommen, dass der sog. Öschbergschnitt viele Vorteile bringt und die geeignetste Methode darstellt.
Die Zusätze, die Palmer brachte, sind zuweilen kritisch zu beurteilen (z.B. die Forderung, "stammparallel" statt auf Astring abzuschneiden), jeder kann das ja ausprobieren. Z.B. der Schnitt auf ein nach innen weisendes Auge ist für mich deutlich besser als nach außen, der zweite nach außen weisende Trieb entwickelt sich harmonischer als bei direktem Schnitt nach außen. Dass dabei etwas "vergeudet" wird ist klar, aber zu vernachlässigen. Gerade beim Öschbergschnitt wird allgemein wenig vergeudet, z.B. beim großen Boskoop mussten dieses Jahr nur einige handvoll Wasserschosser und andere überschüssige Triebe entfernt werden.
Mich würde interessieren was Du unter "altmodischem" Schnitt genau verstehst?

Zu einigen der Anmerkungen:

Landsberg Reinette Bild 1
Als erstes fällt mir ein Konkurrenztrieb zur Stammverlängerung auf (wenn der Blickwinkel eine genaue Deutung zulässt), und zwar ein sehr langer, bereits etablierter. Den hätte ich schon lange weggeschnitten. Sollte das jedoch ein Leittrieb sein, dann fände ich den extrem steil. Leittriebe extrem heruntergebunden, sich kreuzend mit steil aufgerichteten konkurierenden Leittrieben. Warum werden 2-3 Leitriebe extrem gebunden und die andern auf innen liegendes Aúge geschnitten? Steil und extrem flach?

Landsberg Reinette Bild 2
Das gleiche mit den extrem heruntergebundenen Leitästen. Weiterhin sollte doch das Ziel sein, Licht ins innere der Krone zu bekommen. Kann ich hier nicht erkennen. Auf nach innen angeschnittenes Auge, um dann im nächsten Jahr das darunterliegende Auge, welches nach außen wuchs, dann doch stehen zu lassen, wiederum auf umkehr, für eine breitere Krone? Warum diese Vergeutung der "Baumenergie"?

Die Bilder 1 und 2 sind wirklich schlecht und ich hätte sie weglassen sollen.

Landsberg Reinette Bild 3
Siehe zu 2, dazu zu lange Leitriebe an der Stammverlängerung, Konkurenztrieb, sich kreuzende, gegenseitig behindernde Leitriebe

Landsberg Reinette Bild 4
Analog 2 und 3

Ich verstehe das wirklich nicht. Es mag ja schwer sein, anhand der Bilder zu beurteilen, aber dadurch dass die Aufnahmen jeweils um 90° versetzt sind, kann man bei genauerer Betrachtung durchaus erkennen welche Äste nun steil oder flach sind. Du sprichst immerzu von Leitästen; also ich binde Leitäste niemals nach unten. Desweiteren gibt es auch keinerlei "Kreuzungen", das wirkt evtl. auf den Bildern so.

Golden Del Bild 1
Noch zu sehr alt belastet, noch kein Öschbergschnitt aus den Fotos zu erkennen, sieht für mich wie bisherige Hohlkronenerziehung aus.

Naja, das wird auch noch dauern, aber eine Hohlkrone war das nie, die Mitte ist doch recht deutlich zu sehen.

Golden Del Bild 2
Ähnlich wie 1, jedoch verstehe ich das belassen der mehr als einer Stammverlängerung nicht, oder wurde dort auch mehrfach umveredelt? Zudem der rechte Leitast höher als die Stammverlängerung, welche das sein mag.

Der linke recht dicke Ast wurde veredelt, stellt aber keine Konkurrenz dar, sondern soll als Fruchtast verwendet werden. Die Höhe ist durch die Perspektive recht stark verzerrt.

Golden Del Bild 3-4
siehe wie Bild 2

Boskoop 1
Ein extrem wuchsfreudiger Baum, im Übrigen. Wie zuvor, senkrechte Leitäste kreuzen sich mit (hier schön zu sehen) weeeeit nach unten gebundenen Leitästen. So kann man auch Wasserschösser erzeugen.

Zu den heruntergebundenen Ästen habe ich mich schon geäußert. Und nein, hier "kreuzt" sich nichts! Das sieht lediglich wegen der Transformation von 3D nach 2D so aus.

Boskoop 2-4
das gleiche wie 1 , zudem wieder Konkurrenz für SV

Wo ist nach dem Schnitt noch Konkurrenz?

Könntest Du Bilder von Deinen Bäumen einstellen (nicht hier, da es ja offensichlich andere Kronenformen sind)? Mich würde das sehr interessieren, nicht um groß zu kritisieren, sondern evtl. etwas zu lernen. PS: Es handelt sich um Kurse im (popular)-muskalischen Bereich.

@macrantha: Evtl. noch eine Anmerkung zu den nach unten gebundenen Trieben: Ich weiß nicht, wie stark die Fotos verzerren, aber der senkrechte Abstand von der Spitze des heruntergebundenen Triebes zu seinem Ursprung am Stamm beträgt kaum mehr als 30cm.
Ich bin kein Biologe, habe aber gehört, dass es prinzipiell wohl so sein soll: Wasser und Nährstoffe kommen von unten her in die Äste. Lässt dieser Druck nach, fließt dieser Saft nach dem Prinzip der Schwerkraft wieder zurück. Zeigen nun Äste nach unten, so kann nach diesem Prinzip der Saft zwar hineingedrückt werden, aber nicht zurückfließen (er müsste dazu ja nach oben). Durch diesen "Stau" entsteht hoher "Druck", die Nährstoffe zu nutzen, was sich in verstärkter Blütenknopsenbildung äußert. Ob das nun so alles stimmt sei dahingestellt, aber es funktioniert zumindest!
« Letzte Änderung: 27. Februar 2011, 18:30:50 von A-String »
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macrantha

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Re:Oeschberg - Musterbäume
« Antwort #37 am: 27. Februar 2011, 18:40:36 »

@macrantha: Evtl. noch eine Anmerkung zu den nach unten gebundenen Trieben...

Ich würde eine Beruhigung an der Spitze und am waagrechten Astteil erwarten. Aber am Scheitelpunkt eben eine starke Tendenz zur Wasserschoßbilung, weil nur so der "Druck" abgeleitet wird. Deshalb versuche ich möglichst schwach ansteigende Äste zu erzielen, die nicht unter die Waagrechte gehen. Aber wie gesagt - ich habe es noch nie so gemacht. Ist sicher auch eine Frage, wie ausgewogen der Baum gerade im Wachstum steht. Also wenn ohnehin viel Astwerk entfernt wurde, dann treibt der Baum an solchen waagrechten bis nach unten zeigenden Ästen sicher stärker Wasserschosse, als wenn er insgesamt schon "beruhigt" ist.
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Moneydrops

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Re:Oeschberg - Musterbäume
« Antwort #38 am: 27. Februar 2011, 18:58:54 »

Hallo A-String,

zunächst einmal möchte ich, dass Du weist, dass es nicht meine Absicht ist, wie oben irgenwo beschrieben, jemanden ans Bein zu pinklen.

Vielleicht happert es an unserer Diskussion bereits an den unterschiedlichen Definitionen der einzelnen Teile. Ich weis, dass es beim Öschbergschnitt Alarmtriebe statt Wasserschosser, Gerüst statt Leitrieb (der verschiedenen Kategorien) etc. heißt.

Wenn sich die von mir besagten "Kreuzungen" lediglich auf dem Foto wiederfinden, dann sind die Fotos wirklich mehr als schlecht. Gut, Du hast nun keine Leitriebe heruntergebunden, jedoch Fruchttriebe, und zwar so extrem (da können sich die Fotos nicht täuschen, und die 30 cm stimmen zumindest an einem Foto nun wirklich nicht), dass die Öschbergrichtlinie "...Was unter die Waagerechte kommt stirbt langsam ab. ..." voll greift.

Du kreuzt vielleicht keine Leitriebe, aber Du bindest innenliegende Fruchttriebe dermaßen runter, dass diese sich durch das äußere Gerüst wie durch einen Schutzpanzer zwängen müssen. Sie mögen sich nicht reiben, aber kreuzen schon.

Und dieses Geflecht sehe ich schon als bedenklich an, denn wie heißt es so schön im Öschbergschnitt "...Die Erziehung gestaltet sich als ein kontinuierlicher Prozess, dessen Ziel es ist, eine lichtdurchlässige Krone zu schaffen...." Und die kann ich nicht erkennen.

Zum Thema Konkurrenz. Wie schon bemerkt, meine ich Deine letzten Fruchtriebe vor der Stammverlängerung, der Spitze. Diese finde ich als zu lang, diese Fruchttriebe sehe ich als Konkurrenz zur SV. Auch wenn Du das Längenwachstum oder anderes damit bezwecken willst, wirst Du mir nicht abstreiten, dass eben diese Fruchttriebe an Umfang und Länge deine eigentliche SV in diesem Jahr um Längen überholen wird. Und dann schneidest Du diesen Fruchttrieb ab? Oder legst Du eine neue SV an? Also, warum nicht gleich weg damit?

Ich hatte angefangen nochmals auf alle Bilder einzugehen, aber es sind zuviele.

Auch ich versuche Leitriebe mittels Astklammern in eine Stellung von ca 25-30° zu bringen, um dann von diesen Leitästen die Fruchtriebe in die gewünschte Position zu formieren, aber nicht unter die Waagerechte.

Der Öschbergschnitt "verteufelt" ja die sogenannte Saftwaage, aber dieses extreme Abbinden kann damit aber auch nicht gemeint sein.

@Ayamo
Deine Quelle fürs "Versprechen des Oeschbergschnittes ist es aber, mit wenig Schnittaufwand eine gute Fruchtqualität bei langer Baumlebensdauer zu erreichen.", die bennenst Du mir doch sicherlich noch, oder? Ich dachte bisher, dass "....Der Oeschbergschnitt ist eine Schnittmethode,die sich heute besonders für die Pflege extensiv genutzter, großkroniger Bäume bewährt macht..."Lt. Uni Kassel
 Nun, ich habe solche Halb- und Hochstämme noch, auch andere "berufstätige Freizeit-Gärtner"? Also, ich zähl mich dazu, zu den Freizeit-Gärtnern.
« Letzte Änderung: 27. Februar 2011, 19:19:03 von Moneydrops »
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A-String

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Re:Oeschberg - Musterbäume
« Antwort #39 am: 27. Februar 2011, 22:09:56 »

@Moneydrops:

Meine Antwort fällt etwas kürzer aus:

- Gut, es mag diskutabel sein, die Fruchtäste an der Stammverlängerung unter die Waagerechte zu binden. Ich habe damit bisher keine negativen Erfahrungen gemacht (bei Zwetschgen soll man das im Übrigen wirklich nicht, sondern leicht aufrecht formieren). Auch stellt das nur einen Nebenaspekt dar, ich habe dieses Jahr bislang überhaupt nur einige wenige Äste heruntergebunden.

- Die weiter oben liegenden Fruchttriebe werden die eigentliche Stammverlängerung bestimmt nicht übertreffen, da sie im Gegensatz zur senkrechten Stammverlängerung fast waagerecht und daher im Wuchs schwächer sind.

- "Saftwaage" als Axiom zum Schneiden halte ich für verfehlt. Meines Erachtens reicht es, die Leitäste gleichmäßig zu schneiden. Es ist unerheblich, ob mal einer etwas länger oder kürzer geschnitten wird, wichtiger ist es überhaupt mal gute richtungsweisende Knospen zu finden.

- Die Sache mit "kreuzenden Trieben", die angeblich kein Licht abbekommen ist mir nach wie vor unklar.

- Wenn meine Bilder "mehr als schlecht" sein sollen, so stelle doch bitte mal eigene, bessere ein und verdeutliche Dein "antiquarisches" Konzept! Ich möchte sehen, wie das (inklusive des Fotografierens) alles besser machbar ist.
« Letzte Änderung: 27. Februar 2011, 23:03:52 von A-String »
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Moneydrops

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Re:Oeschbergschnitt - Musterbäume
« Antwort #40 am: 28. Februar 2011, 13:15:25 »

Hallo A-String,
hallo alle anderen Mitleser,

ich hatte mich ja weiter oben schon einmal geärgert, dass ich nicht weiterhin nur still mitgelesen habe.

Ich tue es noch immer.

Wie bereits mehrfach erwähnt, gibt es entweder ein „PRO“ oder halt ein „KONTRA“ dem Öschberg/Palmerschnitt. Sicherlich muss auch ich mir eingestehen, dass ich nicht objektiv an die Sache rangehe, da ich halt von Palmers Öschbergschnitt wenig halte.

Das für Dich, lieber A-String, die Saftwaage (ich lasse mal die Anführungszeichen weg, denn mir passt mit der Saftwaage) nicht als Axiom zum Schneiden gilt, liegt doch wohl auf der Hand und ist Dein gutes Recht als Öschberg/Palmerschnitt Anwender! Es wäre ja auch sehr paradox, sollte dem nicht so sein.

Aber nur weil ein Hardliner, und als den sehe ich den sehr egozentrischen Helmut Palmer an, der Auffassung war, dass eben dieser Begriff nicht haltbar sei und lediglich Fadenscheinige Argumentationen dagegen hervor bringen konnte, heißt das für mich noch lange nicht, die Saftwaage nicht als Axiom heranzuziehen. Für mich ist sie es, wie auch das Blenden, Rindenkerben, Holzkerben, etc.

Hier wurde angeführt, mit dem Öschberg/Palmerschnitt weniger Schnittmaßnahmen durchführen zu müssen. Nun, auch ich habe an etablierten Bäumen lediglich ein Hand voll „Holz geerntet“. Und ob auf inneres Auge, also Umkehrauge, geschnitten am Ende weniger Schnittarbeit bedeutet, ich glaub es nicht.

Das mit dem „Kreuzen“, das gebe ich jetzt auf.

Ich bin seit zwei Wochen beruflich im „Alten Land“. Hatte mich heute Morgen beim Frühstück mit meinem Pensionsinhaber über dieses Thema unterhalten. Er kennt hier keinen Betrieb, welcher den Öschberg/Palmerschnitt anwendet.

Müsste aber sich nicht gerade im Erwerbsanbau dieser nun mehr als 80 jährige Schnitt durchgesetzt haben, wo er doch so einfach, schnell, effektiv ist? Weniger Aufwand heißt weniger Lohnkosten, die würde doch jeder Erwerbsbauer sofort umschwenken.

Lassen wir es gut sein und mit der Kenntnis schließen, dass wir beide auf keinen gemeinsamen Nenner kommen werden.

Da dieser Thread ja nun von A-Strings Musterbäumen in einen reinen Öschberg´s Musterbäume Thread umgewandelt wurde, und ich ja nun aber so was von falsch bin, las uns die Angelegenheit in Ruhe und mit Anstand beenden.
Es wird immer mehrere Wege zum Erfolg geben, und jeder geht halt seinen Weg.

Liebe Grüße und ein schönes Gartenjahr
Moneydrops
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A-String

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Re:Oeschbergschnitt - Musterbäume
« Antwort #41 am: 28. Februar 2011, 15:39:41 »

Hallo Moneydrops,

Deine Verärgerung, hier mitgeschrieben zu haben, war und ist noch immer nicht nachvollziehbar. Es klingt recht befremdlich, wenn jemand sagt, er schreibe hier, aber eigentlich ärgere es ihn hier zu schreiben. Letztendlich stellen auch andersmeinende Diskussionsbeiträge i.A. eine Bereicherung dar.

- Weniger Schnittaufwand durch Schnitt auf ein inneres Auge habe ich nie
  behauptet.

- Ich weiß nicht welche Art von Erwerbsanbau Du jetzt meinst - der erwerbsmäßige Anbau von Tafelobst jedenfalls hat mit dem Öschbergschnitt natürlich schon lange nichts mehr zu tun, es handelt sich ja um Spindeln und keine großkronigen Bäume.

Von mir aus können wir die Diskussion beenden, auch ohne gemeinsamen Nenner. Von der erwähnten Pro- und Contra-Haltung als Entweder-Oder - Entscheidung halte ich dagegen weniger.

Noch eine Frage: Hattest Du je mit Palmer persönlich zu tun? Der polemisch-aggressive Tonfall in seinen Büchern legt ja nahe, dass er wohl kein ganz unproblematischer Zeitgenosse gewesen sein wird, und Deine demonstrativ dargebrachte Ablehnung weckt irgendwie den Eindruck, dass Du von ihm schlecht behandelt worden sein könntest - nur so ein Gedanke.

Eines, worauf einzugehen Du beharrlich vermieden hast, bleibst Du aber immer noch schuldig, und zwar umso mehr im Hinblick auf die dargebrachte Kritik: Einen Thread, indem Du durch gute Bilder von Dir geschnittene Bäume präsentierst und das mirakulöse "antiquarische" Schnittsystem erläuterst! Wenn schon meine "Musterbäume" - soviel Arroganz sei erlaubt - wenig taugen, dann möchte ich Gegenbeispiele sehen. Schon allein deshalb weil ich bisher überhaupt keine kenne.








« Letzte Änderung: 28. Februar 2011, 18:04:27 von A-String »
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Zuccalmaglio

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Re:Oeschbergschnitt - Musterbäume
« Antwort #42 am: 28. Februar 2011, 15:48:43 »

Das Palmersche Prinzip zur stabilen, breiten statt hohen Hochstammkrone ( mit zwei oder mehr sich überbauenden Leitastserien) war nicht für die Erziehung von Spindeln wie im heutigen Erwerbsobstbau gedacht.

a-string war schneller.
« Letzte Änderung: 28. Februar 2011, 15:49:14 von Zuccalmaglio »
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Moneydrops

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Re:Oeschbergschnitt - Musterbäume
« Antwort #43 am: 01. März 2011, 10:10:44 »

Hallo A-String,

Du hast Recht, ich werde im Netz nie private Foto´s von mir einstellen. Zumindest nicht in unmittelbaren Zusammenhängen. Man kann hier nie ganz seine Privatsphäre schützen, aber ich möchte es zumindest versuchen.
Ich bin in zwei anderen renommierten Foren tätig, da kommt es zwangsläufig vor, dass das ein oder andere Foto von mir eingestellt ist (im übrigen gleichen sich der Baustil meiner Halle mit der Deinigen im Hintergrund Deiner Foto´s und Video´s, nicht, dass man uns gar noch verwechselt!) Aber wer weiß, vielleicht ändere ich ja noch meine Meinung.

Ich hatte überlegt, Dir nur per PN privat und nicht mehr öffentlich zu schreiben, warum liegt auf der Hand, ich habe mich bewusst aus dem Thread ausgeklingt, zumal ich hier mehr oder weniger nur Zaungast in diesem Forum bin und leider schon Zuviele erzürnt habe, wie gesagt, wollte ich nicht und schon gar nicht "Dir ans Bein pinkeln".

Das mit dem weniger Schnittaufwand wurde hier in diesem Thread erwähnt, dass die Schnittform vor allem Hobby- und Freizeitgärtnern zu gute kommen soll wurde auch erwähnt, und wird vom Plamer zugeriert. Doch, und da kommen wir doch auf einen entscheidenden Punkt den Du und Zuccalmaglio treffend beschrieben haben, der Öschberg/Palmerschnitt ist auf breite, großformatige Hochstammkrone ausgerichtet! Welcher Hobbygärtner hat Hochstämme? Neuanpflanzungen der letzten 50- 60 Jahre in Privatgärten basieren auf Nieder- max. Halbstamm! Ich lese öfters bei Schnittanfragen mittlerweile die lapidare Empfehlungen "Wenden Sie den Öschbergschnitt an, leicht zu erlernen, siehe....) Soll ein Schrebergärtner mit 30 m² Obstbaufläche seine 3 Niederstämme flach und Breitkronig erziehen?

Erwerbsanbau
Palmer kam nach dem Krieg zurück, aus einem Erwerbsobstanbau! Und wollte die dort praktizierte Schnittform in Deutschland publizieren, in einem Land, in welchem durch eben jenen sch..ß Krieg weitgehends"Flurbereinigung" betrieben worden ist. Danach kam Spindel-, Nieder-, Halbstamm-, etc.! Hatt er das, wie so vieles, verpennt? Nachdem aus dem bekannten Öschbergschnitt doch gleich mal ein heiliger Plamerschnitt geworden ist, dann muss man den doch auch weiter publizieren. Der kleine Mann muss ja nicht alle Hintergründe wissen.

Über Palmer, oder gar seinen Nachfolger, sein Sohn, hier zu diskutieren würde den Rahmen des Machbaren sprengen und gehört hier nun wirklich nicht hin.

Ich hatte in meinem Eingangspost lediglich erwähnt, dass der Öschberg/Palmerschnitt nicht meins werden würde. Was sich jetzt hieraus entwickelte war nicht abzusehen.

Abschließend möchte ich zwei versöhnliche Fragen an Dich stellen.

Die Ohrkneifer-Unterschlüpfe, welche man auf Deinen Foto´s und noch besser bei YouTube ("Innenauge" ist schon ein patriotischer Nick ;) gell?) zusehen sind, konntest Du Besiedlung feststellen? Mit Holzwolle oder Stroh?

Und Dein Spalierobst (die 1. Birne und der 1. Apfel haben schon ein schöne Formatierung), schneidest Du diese auch nach Palmers Richtlinien? Da doch nicht, oder? Hier könnte ich, wenn überhaupt erwünscht, den Lorette-Schnitt empfehlen.

Allerdings finde ich den Pfirsich da deplaziert, weil kein Platz für Spalierformatierung, kann mich aber auch täuschen (wg. Blickwinkel)

So, nun klinke ich mich hier aus diesem Thread aber wirklich aus.

Liebe Grüße
Moneydrops

P.S. Die Qualität Deines Video´s ist erstklassig.
« Letzte Änderung: 01. März 2011, 10:13:15 von Moneydrops »
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Zuccalmaglio

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Re:Oeschbergschnitt - Musterbäume
« Antwort #44 am: 01. März 2011, 10:58:51 »

Palmer ist nicht nur für Hochstammkronen, sondern für alle Kronen, die sich an der herkömmlichen Pyramidenkrone orientieren (Stammverlängerung plus xy Leit(gerüstäste) interressant.
Die Stammlänge ist völlig wurscht.

Für Spindeln, wie sie im Erwerbsanbau vorherrschen und wie sie ab und an auch mehr oder wendiger fachgerecht im Privatgarten zu sehen sind, ist der Palmer-Schnitt dagegen nicht gedacht.
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