Also: meine Großmutter war Urfrankfurterin, Geburtsjahr 1909, und es gab nichts in ihrer Küche, was besser schmeckte, als die 'Grie soos'. Es gehörten unbedingt die sieben Kräuter hinein, die Hortulanus zuerst aufgezählt hat; Zitronenmelisse und Estragon nicht. Dazu gekochte Eier, Senf, Zitronensaft, etwas Knoblauch, Zwiebel, Mayonnaise (Oma kannte auch eine "falsche" Mayonnaise, eine Art Bechamelsauce aus der Nachkriegszeit) und Saure Sahne, sowie Pfeffer, Salz und eine Prise Zucker. Und: Oma hat die Kräuter durch den Fleischwolf getrieben
. Daran scheiden sich die Geister, genauso, wie am Liebstöckel
. Das ist Glaubens- oder Geschmackssache.
Ich mag die Kräuter auch am liebsten feinst zerkleinert (so, daß möglichst viele Zellwände aufgebrochen sind), so sind sie am aromatischsten und ich gebe auch etwas Liebstöckel hinein, notfalls einen Spritzer Maggi. Und sogar so was neumodisches wie Bärlauch. Und dann muß das Ganze erst mal zwei Stunden durchziehen ( na ja, wenigstens eine), damit sich die Aromen richtig verbinden. Aber in dieser Zeit wird die Sauce dann immer weniger...........
Herzliche Grüße von gabeline