Um Sprühflecken und Schrotschuss nochmals abzuhandeln:
Die Sprühfleckenkrankheit wird durch den Pilz Blumeriella jaapi verursacht.
Symptome: Violette bis rote unscharf begrenzte Flecken auf den Blättern die später oft zusammenfließen. Stärker befallene Blätter werden oft gelb und fallen vorzeitig ab. Auf der Battunterseite findet man oft wachsartige Beläge.
Befall an Früchten ist mir zumindest nicht bekannt.
Der Pilz überwintert an befallenen Blättern und reinfiziert junge Blätter meist ab Ende der Blüte über die Spaltöffnungen. Dem Entfernen und Vernichten befallenen Laubes kommt also eine große Bedeutung zu!
Die Schotschusskrankheit wird durch den Pilz Stigmina carpophila verursacht.
Symptome: Zuerst rote Flecken (die im Gegensatz zur Sprühfleckenkrankheit nicht zusammenfließen) die später verbräunen. Das braune, nekrotische Gewebe fällt aus und die Blätter sehen aus wie mit Schrot durchschossen (Name!). Schrotschuss findet man vor allem an Süß- und Sauerkirschen, aber auch gerne an Pfirsich, etwas seltener an Pflaumen und Zwetschen. Sehr stark befallene Blätter können vorzeitig abfallen.
Auch die Früchte werden bei stärkerem Befall infiziert. Hier zeigen sich braune, eingesunkene Flecken die die Früchte bei stärkerem Befall unbrauchbar machen (Früchte sind verkrüppelt, bleiben oft hart, stark befallene Früchte sind manchmal bitter (eigene bittere Erfahrungen...
)).
Die Überwinterung erfolgt hauptsächlich an Zweigen und Trieben, aber auch an befallenen Blättern und Früchten. Auch hier sollten also befallene Früchte (ggf. gesondert ernten!) und Falllaub vernichtet werden! Da die Überwinterung auch an Trieben erfolgt, erfolgt die Reinfektion schon an jungen Blättern früh im Jahr (bei niederschlagsreichen Jahren), ältere Blätter sind deutlich unempfindlicher. Da dieser Pilz auch und vor Allem an Trieben überwintert, könnte man versuchsweise die hier bei Pfirsichen so beliebte Essig-/Wasserstoffperoxyd-Mischung vor dem Austrieb testen...
Beide Pilze lassen sich durch Fungizide bekämpfen, wobei ich zur Zeit nicht weiß was im Kleingarten zugelassen ist. Früher nahm man Antracol (Propineb), heute wären Wirkstoffe wie Myclobutanil oder Difenoconazol denkbar (wie gesagt, ich habe keine Ahnung ob zur Zeit Zulassungen im Kleingarten bestehen!).
Wichtig ist in jedem Fall eine lockere Krone und ein luftiger Standort damit Blätter nach Niederschlägen schnell wieder abtrocknen können wowie eine ausreichende und ausgewogene Düngung. Soweit vorhanden selbstverständlich die Wahl widerstandsfähiger Sorten!
Liebe Grüße,
Daniel