Genau diesen Unterschied (voll gefüllt - halb gefüllt) empfinde ich bei den jetzt "im Spiel" befindlichen Pflanzen, der außerdem gut zu der von Dir eingestellten historischen Abbildung passt (oben, rechts der Mitte). Überzeugend an den wenigen Bildern der abweichenden Pflanzen finde ich auch die auffallend bronze gefärbte Blumenmitte, die sich in der verdunkelten Mitte Deines Scans aus dem alten Foerster-Katalog wiederfinden könnte. Aber das alles bleiben Spuren ohne durchschlagende Beweiskraft.
Noch einmal zur "Echtheit" von Anastasia bzw. der Frage gibt es sie nur noch in Großbritannien oder ist sie bei uns auch noch erhalten?
Was können wir den in der Regel doch sehr dürftigen Beschreibungen der Sorte in historischen Katalogen aber auch in den von Inken ausgegrabenen alten Abbildungen wirklich herauslesen?
D. Gaißmayer hat mir neben dem Exemplar "seiner" Anastasia auch Herbstbrokat geschickt, die ein Sport von Anastasia sein soll. Die "verdunkelte Mitte" in dem Scan aus dem Foerster-Katalog kann für mich auch auf einen Schatten einer halbgefüllten Blüte hinweisen.
Gaißmayers Herbstbrokat hat die gleiche (halbgefüllte) Blütenform- und größe wie seine Anastasia. Dies könnte schon ein Indiz dafür sein, dass er auch die historische (deutsche) Anastasia verkauft.
Außerdem bin ich inzwischen bei der Bestimmung nach einzelnen Blütenfotos bzw. -abbildungen eher skeptisch, was die Aussagekraft betrifft.
Gerade bei diesen früh und lange blühenden Chrysanthemum verändert sich die Einzelblüte in der Form mit der Alterung sehr stark. Gibt es hier vielleicht auch wie gefüllten Blüten anderer Gattungen das Phänomen, das späte Blüten an ein und derselben Pflanze nicht mehr ganz so stark gefüllte sind wie frühe? Können Blütengröße und -füllung vielleicht nicht auch, wenn nur ein wenig, von den jeweiligen Kulturbedingungen beeinflusst werden?
Das gleiche gilt für mich für die Blütenfarbe gerade bei diesen rosalila und lilarosa Farbtönen. Wie farbtreu gibt die jeweilige Kamera sie wieder. Welchen Einfluß haben Licht und Tageszeit auf den subjektiven Farbeindruck? Und auch bei der Einzelblüte selbst kann ein Foto nur einen Momentausschnitt zeigen, wenn diese in noch eher knospigem Zustand wesentlich dunkler sind als im Verblühen.
Hier muss wohl man die vermeintlich unterschiedlichen Typen wohl wirklich selbst nebeneinander sehen und auch ablichten, um potentielle Unterschiede zu verdeutlichen.