Wegspritzen mit einem scharfen Wasserstrahl, gepaart mit Leimring oder Raupenleim, ist auch, wenn man schon was machen will oder muss, die bei weitem umweltschonendste Bekämpfungsart. Bei meinen Babies der diesjährigen Veredelungen, die auch schon befallen werden, wäre das allerdings zu heftig, da streife ich die Läuse einfach vorsichtig per Hand ab. Im kleinen privaten Maßstab kann man das ja so handhaben.
Für das häufig empfohlene Neemöl ist es bei einem akuten Befall ja sowieso zu spät, da es am besten schon zum Austrieb zur Anwendung kommt, um die Vermehrung der ersten Läusegeneration zu unterbinden, also quasi immer vorbeugend. Dafür ist mir die schädigende Wirkung auf Nützlinge (und Läuse-Gegenspieler) jedoch zu heftig. So schonend und zielgerichtet, weil "biologisch", wie es häufig dargestellt wird, ist auch Neem halt doch nicht, wenn auch immer noch besser als reine Quemie. Die Anwendung will gut überlegt sein.
Hier ein Auszug aus dem
Datenblatt zu NeemAzal-T/S (auf dem praktisch alle Mittel basieren):
NN233: Das Mittel wird als schwachschädigend für Populationen der Art Phytoseiulus persimilis (Raubmilbe) eingestuft.
NN234: Das Mittel wird als schwachschädigend für Populationen der Art Typhlodromus pyri (Raubmilbe) eingestuft.
NN283: Das Mittel wird als schwachschädigend für Populationen der Art Encarsia formosa (Erzwespe) eingestuft.
NN2842: Das Mittel wird als schwachschädigend für Populationen der Art Aphidius rhopalosiphi (Brackwespe) eingestuft.
NN3324: Das Mittel wird als schädigend für Populationen der Art Amblyseius cucumeris (Raubmilbe) eingestuft.
NN361: Das Mittel wird als schädigend für Populationen der Art Coccinella septempunctata (Siebenpunkt-Marienkäfer) eingestuft.
NN370: Das Mittel wird als schädigend für Populationen der Art Chrysoperla carnea (Florfliege) eingestuft.
NN391: Das Mittel wird als schädigend für Populationen der Art Episyrphus balteatus (Schwebfliege) eingestuft.
NW264: Das Mittel ist giftig für Fische und Fischnährtiere.